96 Ueber die Anlcrge
leichten Bedachung versehen sind, so moglich als nützlich und vortheil-
hast ist.
Die dadurch bewirkte Bauersparung unberücksichtigt gelassen, erleich-
tern sie zugleich ungemein die Arbeit des Einführens der Fourage, indem
dieselbe in minder trockenem Zustande und auch bedeutend rascher geborgen
werden kann. Dennoch kommt es auf eigenthümliche Verhaltnifse an, ob
man obengenannte äußere Ersparungsmethode in allen Fällen nachahmen
mochte, nämlich besonders, wenn das geerndete Rauhfutter großtentheils
aus Stroh besteht und dieses als Futterungsmaterial besondern Werth
hat; wenn Unmoralität des Landvolks und schlechte Feldpolizei das auf
dem fernen Felde Eingefeimte der Gefahr des Raubes und der Brand-
stiftung zu augenfällig aussetzt, und wenn man sich genöthigt sieht, or-
dentliche, dauerhafte Feimen zu machen, welche einen nicht unansehnlichen
Kostenaufwand erheischen. Die Erfahrung hat erwiesen, daß der Futter-
werth des der Luft exponirten Strohes ungemein verliert; in Betracht
dessen, der Gefährlichkeit und verhältnißmäßigen Kostbarkeit der Feimsn
ist die Einrichtung eigener, leichter Fourageschuppen oder Scheuern in einem
hinter dem Hofraume mit einec Mauer umgebenen zweiten Hofraume,
in welchem die Holz-^ Geschirr- und andern Scheuern mehr an der hohen
Mauer angebracht sind, wie man mehrere Höfe dieser Art in Sachsen
findet, allerdings zweckentspreckender. Erhalten solche Fourage - Scheunen
nur gemauerte Pfeiler statt hölzerner Ständer, und werden die Zwischen-
räume mit Latten verschlagen, vorausgesetzt, daß unten ebenfalls ein 2'
hohler Raum ist, so wird das Futter luftig genug aufbewahrt seyn.
Sieht der Landwirth sich aber aus dem einen oder andern Haupt»
molive gedrungen, zur Aufbewahrung von Fourage rc. die Dachräume zu
benutzen, so wird er die dadurch entstehende Benachtheiligung desselben abwen-
den können, wenn er bei Erbauung dcr betressenden Gebäude eine doppelte
Balkenlage macht, damit ein hohler Naum von wenigstens 2 - 2s' zum
Luftzuge entstehen und Futter oder Getreide vor zerstörender Feuchtigkeil
gesichert werden möge. Jst die untere Balkenlage vollends mit 7—8 zöl-
ligen hohen Lehmpatzen bedeckt, diese aber wieder mit verbreitetem feinsn
Sande überschüttet, so hat man den viereckigen Kasten des Gebäudes vor
Feuer gesichert, wenn auch das Dach abbrennt, und im Kriege gewähren
diese Räume eine augenblickliche Zuflucht für Sicherung von Lebens-
mitteln.
Daß auch die Getraidescheuern zu entbehren si'nd, beweist ebenfalls
das Beispiel der Niederländer, der Ostfriesen, einiger Districte in Olden-
burg, einem Theile Holsteins u. s. w., so daß wir also keinesweges nöthig
haben, deshalb den englischen Farmer zu allegiren. Die an diese Ge-
leichten Bedachung versehen sind, so moglich als nützlich und vortheil-
hast ist.
Die dadurch bewirkte Bauersparung unberücksichtigt gelassen, erleich-
tern sie zugleich ungemein die Arbeit des Einführens der Fourage, indem
dieselbe in minder trockenem Zustande und auch bedeutend rascher geborgen
werden kann. Dennoch kommt es auf eigenthümliche Verhaltnifse an, ob
man obengenannte äußere Ersparungsmethode in allen Fällen nachahmen
mochte, nämlich besonders, wenn das geerndete Rauhfutter großtentheils
aus Stroh besteht und dieses als Futterungsmaterial besondern Werth
hat; wenn Unmoralität des Landvolks und schlechte Feldpolizei das auf
dem fernen Felde Eingefeimte der Gefahr des Raubes und der Brand-
stiftung zu augenfällig aussetzt, und wenn man sich genöthigt sieht, or-
dentliche, dauerhafte Feimen zu machen, welche einen nicht unansehnlichen
Kostenaufwand erheischen. Die Erfahrung hat erwiesen, daß der Futter-
werth des der Luft exponirten Strohes ungemein verliert; in Betracht
dessen, der Gefährlichkeit und verhältnißmäßigen Kostbarkeit der Feimsn
ist die Einrichtung eigener, leichter Fourageschuppen oder Scheuern in einem
hinter dem Hofraume mit einec Mauer umgebenen zweiten Hofraume,
in welchem die Holz-^ Geschirr- und andern Scheuern mehr an der hohen
Mauer angebracht sind, wie man mehrere Höfe dieser Art in Sachsen
findet, allerdings zweckentspreckender. Erhalten solche Fourage - Scheunen
nur gemauerte Pfeiler statt hölzerner Ständer, und werden die Zwischen-
räume mit Latten verschlagen, vorausgesetzt, daß unten ebenfalls ein 2'
hohler Raum ist, so wird das Futter luftig genug aufbewahrt seyn.
Sieht der Landwirth sich aber aus dem einen oder andern Haupt»
molive gedrungen, zur Aufbewahrung von Fourage rc. die Dachräume zu
benutzen, so wird er die dadurch entstehende Benachtheiligung desselben abwen-
den können, wenn er bei Erbauung dcr betressenden Gebäude eine doppelte
Balkenlage macht, damit ein hohler Naum von wenigstens 2 - 2s' zum
Luftzuge entstehen und Futter oder Getreide vor zerstörender Feuchtigkeil
gesichert werden möge. Jst die untere Balkenlage vollends mit 7—8 zöl-
ligen hohen Lehmpatzen bedeckt, diese aber wieder mit verbreitetem feinsn
Sande überschüttet, so hat man den viereckigen Kasten des Gebäudes vor
Feuer gesichert, wenn auch das Dach abbrennt, und im Kriege gewähren
diese Räume eine augenblickliche Zuflucht für Sicherung von Lebens-
mitteln.
Daß auch die Getraidescheuern zu entbehren si'nd, beweist ebenfalls
das Beispiel der Niederländer, der Ostfriesen, einiger Districte in Olden-
burg, einem Theile Holsteins u. s. w., so daß wir also keinesweges nöthig
haben, deshalb den englischen Farmer zu allegiren. Die an diese Ge-