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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 14.1920(1922)

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Weingartner, Josef: Der Umbau des Brixner Domes im 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.27699#0089
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Josef Weingartner Der Umbau des Brixner Domes im XVIII. Jahrhundert.

85

Abb. 35 Inneres des Domes gegen das Presbyterium.

IV. Die Dombaukasse.

Das reiche urkundliche Material, das uns über den Dombau erhalten ist, gewährt auch
einen interessanten und unmittelbaren Einblick in die wirtschaftlichen Grundlagen des
großen Werkes, und das Bild, das wir von den Voraussetzungen seines Werdens gezeichnet
haben, wäre nicht vollständig, wollten wir nicht auch diesen wichtigen Faktor berück-
sichtigen.

Vor allem frägt es sich, wie man zu den kostbilligen und jahrelangen Arbeiten das
Geld aufbrachte. Das eigene Vermögen der Domkirche war gering und das Domkapitel
hatte schon lange vor dem Baubeginn erklärt, daß von der Domfabrik ein Beitrag nicht
zu erwarten sei. Aber Künigl war nicht der Mann, sich abschrecken zu lassen. Seine
Antwort lautete, darüber möge man beruhigt sein — er werde schon die nötigen Vor-
kehrungen treffen.

Zunächst gedachte er selber seinen Mann zu stellen. Er erklärte in der August-
konferenz 1745, in welcher der vollständige Umbau beschlossen wurde, 4000 fl. für den
Sextturm und außerdem jährlich 6000 fl. für den übrigen Bau beitrag'en zu wollen. Es war
das bei dem damaligen Geldwert und bei den verhältnismäßig bescheidenen Einkünften des
Fürstentums ein wahrhaft fürstliches Geschenk und der Tod Künigls im dritten Baujahre
war daher für den Dom ein schwerer Schlag, wenn er ihn auch in seinem Testamente
 
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