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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 14.1920(1922)

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Zweig, Marianne: Das Harrachsche Gartengebäude in der Ungargasse
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https://doi.org/10.11588/diglit.27699#0169
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Das Harrachsche Gartengebäude in der Ungargasse.

Beim Herannahen des türkischen Heeres 1683
erließ Rüdiger Starhemberg den Befehl, die Vor-
stadt Landstraße niederzubrennen. An eine Ver-
teidigung derselben war nicht zu denken, und so

und Marinoni1) erscheint der heutige Bezirk Land-
straße wenig besiedelt (Abb. 1). Unvollendet sieht
man auf der rechten Seite des Rennweges die Sommer-
residenz des Prinzen Eugen von Savoyen mit ihren

Abb. I Ausschnitt aus dem Plan von Anguissola und Marinoni.

sollten wenigstens die zahlreichen, vielfach recht an-
sehnlichen Landhäuser des Ortes dem Feinde keine
Stützpunkte bieten. Die Bewohner waren gezwungen,
ihr Heim zu verlassen und mit geringer Habe hinter
den Mauern der inneren Stadt Zuflucht zu suchen.
Weingärten und Felder wurden vom Feinde verwüstet,
und es erscheint wohl begreiflich, daß hier auch
nach abgewandter Türkennot gleichwie in anderen
durch die Belagerung besonders arg geschädigten
Stadtteilen die Bautätigkeit erst langsam wieder er-
wachte. Noch 1706 auf dem Plan von Anguissola

Gartenterrassen. Daran grenzend im „Lampelfleisch-
brunn“ den im Bau begriffenen Palast seines Gegners
im Kriegsrat, des Fürsten Mannsfeld-Fondi2). Ein
formaler Garten im Besitz des Herrn von Tepser3)

') Plan von Wien von Anguissola und Marinoni
von 1706. Dieser Plan ist der erste Wiener Stadtplan, auf
welchem die Vorstädte mit einbezogen erscheinen.

2) Heute Palais Schwarzenberg.

3) Nach einem Häuserverzeichnis, welches zum Plan
von Anguissola und Marinoni gehört. Hofbibliothek, Geo-
graphische Abteilung.

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