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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 14.1920(1922)

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Weingartner, Josef: Der Umbau des Brixner Domes im 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.27699#0091
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Josef Weingartner Der Umbau des Brixner Domes im XVIII. Jahrhundert.

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Rundschreiben, das nach Abänderung des Restaurierungsplanes im September 1745 erlassen
wurde, drei Prozent des Jahreseinkommens als Ausmaß des Beitrages bezeichnet. Desgleichen
sollten in den Kirchen unter dem Volke Sammlungen veranstaltet werden. Die Eintreibung und
Übersendung dieser Real- und Personalbeiträge wurde den Dekanen zur Pflicht gemacht51).

Beim Klerus begegnete die Steuer zunächst keinen großen Schwierigkeiten. Wohl
berichtet der Dekan von Flaurling, den Klerus seines Dekanates hätte die Forderung von

Abb. 37 Äußeres des Domes.

drei Prozent erschreckt und der Dekan von Gais berichtet, der Klerus beklage sich, daß eine
bestimmte Summe gefordert werde, da es sich doch nur um einen freiwilligen Beitrag
handle62). Aber obwohl das Ordinariat sofort erklärte, der Beitrag sei wirklich freiwillig
und jeder könne geben; wieviel er wolle, zeigte doch der Erfolg, daß die Geistlichen der
Diözese mit ganz verschwindenden Ausnahmen offene Hände hatten und dem Dombau
reges Interesse entgegenbrachten.

Viel größeren Schwierigkeiten begegnete jedoch schon von allem Anfang an die
Besteuerung der Kirchen und Bruderschaften. Die Verwaltung dieser Vermögen lag damals nicht

5l) Beilage I und 2.

52) Konsistorialprotokoll 1745? S. 779» x746, S. 264.
 
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