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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 14.1920(1922)

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Weingartner, Josef: Der Umbau des Brixner Domes im 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.27699#0093
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Josef Weingartner Der Umbau des Brixner Domes im XVIII. Jahrhundert.

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Abb. 39 Fassadenmodell I, Vorhalle.

Diese Herabminderung der Ansprüche war die Folge davon, daß man unterdessen in
Brixen hinlänglich erfahren hatte, welch widriger Wind im Österreichischen wehte. Aber
die Regierung schickte wohl Trostschreiben nach Brixen und beteuerte ihr Wohlwollen,
erklärte jedoch, die ganze Angelegenheit nach Wien weiter leiten zu müssen. Und bevor
dies geschah, verfloß trotz wiederholter Bitten und Mahnungen das ganze Jahr 1746 und
erst im April 1747 kam vom Geheimen Rat die Erledigung.

Der Beitrag wurde zwar im Prinzipe für drei Jahre bewilligt, zugleich wurde aber bei
jedem Orte eigens angegeben, welche Summe gefordert werden dürfe, und zahlreiche
Kirchen wurden von der Beitragsleistung ganz ausgenommen. Im ganzen machte es für
die im Österreichischen gelegenen Kirchen und Bruderschaften, die inkorporierten Pfarren
ausgenommen, jährlich 1186 fl. 1 kr. Diese Erledigung rief in Brixen freilich keine allzu
große Freude hervor, denn man hatte zweifellos auf einen viel höheren Beitrag gerechnet.
Doch man mußte sich wohl oder übel mit den Tatsachen abfinden und voll Resignation
wird 1747 der Bericht des Dekans, daß im Gerichte Landegg auf den Antrag des Pflegers
hin kein einziger Beitrag bewilligt worden sei, im Konsistorialprotokoll mit dem Vermerk
quittiert: „Bössere Zeiten und bösseren Pfleger abzuwarten“53).

Für die inkorporierten Pfarreien erlegten die betreffenden Klöster usw. den Beitrag.
Die meisten Abteien und Frauenklöster der Diözese fanden sich auch für sich selber mit
einem Beitrag ein, allerdings soweit sie exemt waren nur in den ersten Baujahren.
Immerhin erreichte auf diese Weise der Beitrag des Klerus und der „milden Orte“, d. h.

53) Ordinariatsprotokoll 174;, S. 75: 1746, S. 264, 321, 406, 491, ,867; 1747, S. 192 265, 679; Konzeptbuch
1745/46, S. 221, 233.

Jahrbuch des kunsthist. Instituts des österreichischen Staatsdenkmalamtes 1920.

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