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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 14.1920(1922)

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Weingartner, Josef: Der Umbau des Brixner Domes im 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.27699#0114
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I I o

Josef Weingartner Der Umbau des Brixner Domes im XVIII. Jahrhundert.

Vor der Abreise Trogers, die am 26. Oktober erfolgte, wurde noch das Programm für
die Bilder des Querschiffes endgültig festgelegt. Man einigte sich schließlich auf eine
Scheinkuppel und auf zwei Szenen aus dem Leben des hl. Cassian. Daß die Scheinkuppel
nicht schon ursprünglich von der Deputation vorgesehen war, haben wir schon gehört.
Auf wessen Vorschlag man sie nun in das Programm aufnahm, ist aus Peissers Bericht
nicht ersichtlich. Nur soviel ist gesagt, daß auch Troger an der Konferenz teilnahm und

Abb. 43 Paul Troger: Scheinkuppel.

mitredete. Der Vorschlag kann also eben so gut von der einen als von der anderen Seite
ausgegangen sein, doch dürfte die größere Wahrscheinlichkeit für Troger sprechen.

Im nächsten Jahre traf Troger am 16. Mai in Brixen ein und brachte diesmal außer
den drei schon genannten Gehilfen auch seinen Schüler Hauzinger mit. Vierzehn Tage
wurden zum Zeichnen verwendet, dann begann die Arbeit am Gewölbe. Die Architektur-
malerei des Querschiffes war am 12. August vollendet, dann folgten die zwei figuralen
Kompositionen (Abb. 43—45) und die Gewölbedekoration von vier Altarkapellen. Das Bild
des hl. Cassian als Lehrer scheint Troger in wenigen Tagen gemalt zu haben. Ende Sep-
tember reisten die Maler wieder ab.
 
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