Josef Weingartner Der Umbau des Brixner Domes im XVIII. Jahrhundert.
Abb. 49 Paul Troger: Fußwaschung, Deckengemälde in der Sommersakristei.
Korrekturen und das Herausarbeiten der Feinheiten durch al-secco-Lasuren. Diese Arbeit
verrichtete Troger aber nicht auf einmal, sondern gelegentlich, wenn er gerade dafür gut
gelaunt war, also gewöhnlich neben der Arbeit an anderen Bildern So wird vom großen
Langhausbilde schon am 8. August 1750 gemeldet, daß es fertig und nur mehr zu über-
gehen sei. Über Trogers Veranlassung wurde nun das Gerüst soweit entfernt, daß er das
Fresko vom Boden aus sehen und nach diesem Eindruck verbessern konnte. Darauf hin
führte er aber sofort die Bilder über der Orgel und in der Sakristei aus und arbeitete am
Hauptbilde nur mehr nebenher. Keine Nachricht findet sich leider darüber, wie sich
Meister und Schüler in die Arbeit teilten. Nur soviel läßt sich nachweisen, daß Hammers
Ansicht, das Sakristeibild sei trotz der Signatur (P. Troger f. 1750) den Schülern zuzuweisen,
nicht wohl lichtig sein kann. Denn Peisser schreibt ausdrücklich, „den 16. Sept. wäre
Herr Troger mit der Mahlerey in der Winter- (recte Sommer-) Sakristei über die Helfte
fertig“88). Und als man dann mit dem vollendeten Bilde nicht ganz zufrieden war und
zumal die Figuren zu groß fand, gibt Peisser nicht der Schülerarbeit die Schuld, sondern
sagt nur, man habe nicht recht gewußt, „obe Herr Troger andurch ihme die Arbeit und
das Studium abkürzen wolte oder was ihme hierzue Anlaitung gegöben“. Da Peisser täglich
den Dom besuchte und auch den Malern fleißig zusah, könnte er wohl kaum so geschrieben
haben, hätte Troger nicht auch selber am Bilde gemalt.
88) Ebenda III, S. 220.
Abb. 49 Paul Troger: Fußwaschung, Deckengemälde in der Sommersakristei.
Korrekturen und das Herausarbeiten der Feinheiten durch al-secco-Lasuren. Diese Arbeit
verrichtete Troger aber nicht auf einmal, sondern gelegentlich, wenn er gerade dafür gut
gelaunt war, also gewöhnlich neben der Arbeit an anderen Bildern So wird vom großen
Langhausbilde schon am 8. August 1750 gemeldet, daß es fertig und nur mehr zu über-
gehen sei. Über Trogers Veranlassung wurde nun das Gerüst soweit entfernt, daß er das
Fresko vom Boden aus sehen und nach diesem Eindruck verbessern konnte. Darauf hin
führte er aber sofort die Bilder über der Orgel und in der Sakristei aus und arbeitete am
Hauptbilde nur mehr nebenher. Keine Nachricht findet sich leider darüber, wie sich
Meister und Schüler in die Arbeit teilten. Nur soviel läßt sich nachweisen, daß Hammers
Ansicht, das Sakristeibild sei trotz der Signatur (P. Troger f. 1750) den Schülern zuzuweisen,
nicht wohl lichtig sein kann. Denn Peisser schreibt ausdrücklich, „den 16. Sept. wäre
Herr Troger mit der Mahlerey in der Winter- (recte Sommer-) Sakristei über die Helfte
fertig“88). Und als man dann mit dem vollendeten Bilde nicht ganz zufrieden war und
zumal die Figuren zu groß fand, gibt Peisser nicht der Schülerarbeit die Schuld, sondern
sagt nur, man habe nicht recht gewußt, „obe Herr Troger andurch ihme die Arbeit und
das Studium abkürzen wolte oder was ihme hierzue Anlaitung gegöben“. Da Peisser täglich
den Dom besuchte und auch den Malern fleißig zusah, könnte er wohl kaum so geschrieben
haben, hätte Troger nicht auch selber am Bilde gemalt.
88) Ebenda III, S. 220.