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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 7.1888

DOI Heft:
II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
DOI Artikel:
Zimerman, Heinrich: Urkunden, Acten und Regesten: aus dem Archiv des K. K. Ministeriums des Innern, [2]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.5397#0326
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XVI

Archiv des k. k. Ministeriums des Innern.

Quandoquindem vestra serenitas precepit, quod
de rebus raris prospicerem, venit mihi in manibus pic-
tura qugdam unius epistole forma, quam vestra sere-
nitas olim penes cancellarium Schyff, ni fallor, vidit,
in argentea pixide posita, una parte matrimonio regis
Philippi cum regina Anglie et altera prospectivis egregiis
depicta, a muliere pictrice quadam in Anglia facta. Ea
cum a longo tempore pro 2 5 talleris sit pignori data,
mihi iam oblata fuit pro 30.

Item est hic venalis quidam Adamus cum Eua ex
uno ligno, unius pedis altitudinis et admodum accurate
sculptus ut nihil supra; audio, quod olim pro 300 flore-
nis venalis non erat, iam vero pro 24 vel 2 5 talleris
haberetur. Sepenumero offeruntur plurima alia rara
principi digna et vili pretio comparanda, que, si pecu-
nig aliqua provisio mihi mitteretur, non e manibus
derelinquerem. Picturam dictam reservare iussi, donec
vestra serenitas annuet, anne eam velit; de Adamo id
ipsum faciam, sed plurimi eum ambiunt, nam visu
dignus est.

Inveniuntur sepenumero varie picture veteres et

rare et parvo pretio habende; quodsi scirem, in com-

parandis et mittendis Ulis posse vestrg serenitati facere

rem gratam, labori non parcam. — Datum Bruxelle

26. mensis septembris anno 1 586.

Eigenhändig geschriebenes und unterschriebenes Or. Pap.,
Fremde Gegenstände, 1 vom Jahre i586.

4588 i586 September 30, Beaumont.

In einem Postscriptum zu seinem Briefe an Erz-
herzog Mathias schreibt Charles de Croy an denselben:

Monseigneur. Me recordant, qu'il a aultrefois pleu
a vostre alteze me faire cest honneur de m'accorder son
petit pourtraict pour pendre au col, s'il luy plaisoit me
l'envoyer, je le tiendrois pour une souvenance perpe-
tuelle d'icelle. — De Beaumont ce dernier de sep-
tembre 1 586.

Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift und dem aussen
aufgedrückten Verschlusssiegel des Ausstellers in rothem Wachs,
Fremde Gegenstände, 1 vom Jahre 1586.

4589 i586 October g, Brüssel.

Karl Larchier schreibt unter Anderem an Erzher-
zog Mathias:

Theodoricus van der Beken devote expectat num-
mum sed interea retinet obligationem, quam tarnen
habere oretenus non negat. — Datg Bruxellg 9. mensis
octobris i 586.

Eigenhändig geschriebenes und unterschriebenes Or. Pap. mit
dem aussen aufgedrückten Verschlusssiegel des Ausstellers in rothem
Wachs, Fremde Gegenstände, 1 vom Jaiire 1S86.

4590 i586 November 7, Brüssel.

Karl Larchier schreibt unter Anderem an Erzher-
zog Mathias:

Si vestra serenitas nondum nummum, quemTheo-

dorico van der Beeken designaverat, mi[serit] et tarnen

ei gratificari velit, si iusserit hic unum fieri, ut peri-

culum itine[ris] avertatur, curabo, secundum illum,

quem vestra serenitas mihi dare non dedignata fuit,

ipsi unum confici; nam de obligatione nolit discedere,

nisi prius gratiam istam [ipsi] promissam consecutus

fuerit. — Datum Bruxellis 7. novembris 1 586.

Eigenhändig geschriebenes und unterschriebenes Or. Pap. mit
dem aussen aufgedruckten, jet\t abgefallenen, aber noch vorhan-
denen \ erschlusssiegel des Ausstellers in rothem Wachs, Fremde Ge-
genstande, 1 vom Jahre 1S86.

4591 i58j Mär% 17, Gra^.

Er^her^ogKarl von Steiermark bestätigt den Mau-
rern und Steinmetzen zu Bruck, Leoben, Kapfenberg,
Aßenz, Sanct Kathrein, Kindberg, Krieglach und Mür\-
Zuschlag die von ihren vorfordern zu befürderung ihres
handwerchs aufgerichtete, lange Zeit in Gebrauch ge-
wesene vollständig inserirte Zunft- und Handwerksord-
nung, damit ... die müssbreuch, so ein lange zeit her
darunter fürgefallen und eingerissen, widerumb aus-
gerott und aufgehebt wurden. — Geben ... in unserer
statt Graz den sibenzehenten martii nach Christi unsers
lieben herrn und ainigen seeligmachers geburthe im
fünfzehenhundert und sibenundachzigisten jähr.

Von Johann Sigmund von Neupekh, kaiserlich inneröster-
reichischen geheimen Hofkan^lei-Registrator und Taxator ddo. 770/
Mär\ 7, W ien, beglaubigte Cop. Pap. mit dessen aufgedrücktem
Siegel in rothem Wachs, IV. F. in specie, Maurer und Steinmet^e in
Steiermark, Innerösterreich, 1 vom Jahre i58j.

4592 (i588 Mai—Juni.)

Doctor Johann Michael Brutus dankt Kaiser Ru-
dolf II. für seine Ernennung zum Hofhistoriographen
und bittet, da erjet^t nach Wien abreisen wolle, um Em-
pfehlungsschreiben an Erzlier^og Ernst und die unga-
rischen Grossen, ut in his, quae pertinent ad delatum
sibi scribendi munus, velint suppeditare monumenta
rerum, si qua habent, litteras publicas, privatorum
commentarios, sine quibus aegre potest rerum scriptor
suam fidem et religionem tueri; inprimis ut potestas
fiat, si quando hoc usus poscet, e sacrae caesareae
maiestatis bibliotheca libros inspiciendi, unde spes sit,
aliquid adiumenti scribenti affuturum. Auch möge ihm
der Kaiser, da seine eigenen Geldmittel durch die Kosten
eines iGmonatlichen Aufenthaltes erschöpft seien, ein
Reisegeld bewilligen und die Hofkammer, um jeden
namentlich bei seinem hohen Alter gefährlichen Zeit-
verlust zu vermeiden, möglichst bald anweisen, ihm den
versprochenen Jahresgehalt zu bestimmten Zeiteyi aus-
zuzahlen.

Or. Pap., I F. 1, Niederösterreich, Historiograph, ad 3 vom
Jahre i588. — Die obige beiläufige Datirung ergibt sich aus dem
folgenden Stücke, Regest 45g3.

4593 i588 Juni 25, Prag.

Kaiser Rudolf II. schreibt an Erzherzog Ernst, er
habe dessen beide Schreiben vom 2. März und 17. Mai
wegen Joannis Michaelis Bruti bestellung und chronic
in Erwägung gebogen und auf des Er^her^ogs Empfeh-
lung denselben umb seiner berühmten sondern erfaren-
und geschickligkait willen zu seinem historico mit einem
Jahresgehalt von 600 Gulden aufgenommen. Nun über-
sende er dem Erzherzog das von Brutus überreichte
Memorial mit der Bitte, euer liebden wollen ir vorge-
dachten Brutum von unsertwegen wol bevolhen sein
lassen und nit allain sowol bei unserer bibliothec die
begerte Verordnung als bei den Hungern, so er be-
nennen würdet, jedesmalls auf sein ansuechen, solche
guete befürderung thuen, damit sie ime dasjehnig, so
zu deren ime anbevolhenen beschreibung dienstlich
und er begeret, sovil one bedenken sein kan, guet-
willig mitthailen, sonder auch dahin bedacht sein, und
mit der hinterlasznen hofeamer berathschlagen, wie er
Brutus seiner besoldung halben verwisen werden und
also deren richtige bezallung haben möge. Das Gut-
achten der Hofkammer möge er ihm baldigst ^usenden,
damit dem Brutus seine Bestallung ausgefertigt werden
 
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