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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 7.1888

DOI Heft:
II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
DOI Artikel:
Boeheim, Wendelin: Urkunden und Regesten aus der K. K. Hofbibliothek, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5397#0401
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URKUNDEN UND REGESTEN

AUS DER

K. K. HOFBIBLIOTHEK

HERAUSGEGEBEN VON

WENDELIN BOEHEIM.

Vorbemerkung.

Um die Veröffentlichung des reichen handschrift-
lichen Qiiellenmateriales der k. k. Hofbibliothek in kür-
zester Zeit zu ermöglichen, hat die Redaction es für
zweckmässig erachtet, eine Theilung des vorhandenen
hier in Betracht kommenden Materielles nach Materien
vorzunehmen und deren Bearbeitung an mehrere Autoren
\u übertragen, welche ihre Forschungen gleichzeitig in
Angriff jp nehmen haben.

Das hier gebotene Materiale beschränkt sich auf
die in der k. k. Hofbibliothek verwahrten Inventare
und Rechnungsbücher, welche, obschon dieselben -;<-
meist nur die Namen von Künstlern und Kunsthand-
werkern oder nur trockene, rechnungsmässige Bezeich-
nungen von Kunstgegenständen bringen, doch für den
forscher von besonderer Wichtigkeit sind, weil durch
dieselben einerseits die Existenz vieler bisher unbe-
kannter Künstler sichergestellt und deren Beziehung
\um allerdurchlauchtigsten Erzhause klargelegt wird,
anderseits durch die Inventare die Forschung zur Nach-

weisung über die Provenienz der Objecte wesentlich
gefördert erscheint.

Von den hier gebrachten Urkunden und Regesten
sind bisher in der Form von Qjiellensammlungen nur
Bruchstücke durch den Druck veröffentlicht worden.
Ausser den von J. Chmel in seinem Werke: »Die Hand-
schriften der k. k. Hofbibliothek« publicirten Inventars-
auszügen, welche wie alle Arbeiten dieses hervorragenden
österreichischen Historikers bleibenden Werth besitzen,
sind alle übrigen einschlägigen Publicationen für die
kritische Forschung wenig brauchbar; denn theils sind
dieselben lückenhaft, theils sind die Quellen nicht correct
bezogen, wodurch eine Verification der gebrachten Daten
ganZ unmöglich erscheint.

In der Bearbeitung des Textes hat der Heraus-
geber das inventarische Material möglichst vollständig
nach dem Wortlaute des Originals, das Rechnungs-
material aber als Regest in möglichst conciser Fassung
gebracht.

+ <•>:} i522 März 24, Brüssel.

Der Bürger von Brüssel Jeronimo Esnelin lieferte
ayn i5. März ^es Jahres im Auftrage des Kämmerers
Martin de Paredes einen Kirchenornat von weissem
Damast, mit Figuren und kaiserlichen Adlern und
Kronen geziert. Dieser Ornat bestand aus einer Kappe,
einer Casula, zwei Dalmatiken mit ihren Manipeln und
einem mit dem Bilde Unserer Lieben Frau geschmück-
ten Antependium, deren Arbeit näher beschrieben wird.
Diesen Ornat sendete Erzherzog Ferdinand an die
Kirche Unserer Lieben Frau del Sablon, von deren
Oberen derselbe übernommen wurde.

jt-^ Bationar des Kämmerers des Erzherzogs Ferdinand i522 bis
£~&> Papierband, Folio mit Pergamentrücken, spanischer Text, bez.
beZ'- ,hcrP'- 7*7' 'Mist. pr. 471. Fol. 2Jojiq6. In der Paginirung
dilf !le! dl'e V't*r* die alte Blattnummer, die in dem unvollstän-
^*°dex mit Blatt 34 besinnt, die zweite eine Paginiruns von
spaterer Hand, die mit Blatt 1 beginnt. 0

47:J4 r5sß April iß, Schwaz (Xuaca en tirol).

In der Stadt Schwaz wurde dem Kämmerer Martin
de Paredes eine Schüssel (plata) von Silber, an einer
Seite mit dem Wappen des Erzherzogs Ferdinand ge-
ziert, im Gewichte von i5o Mark eingeliefert, welche
der genannten Stadt zltm Geschenke gegeben wurde.
Dieselbe wird nun als bezahlt angeführt.

Rationar des Kämmerers 1523, Fol. 54j2i.

i52g April go, Innsbruck.
Dem obersten Kämmerer Martin de Paredes wurde
im Vorjahre zu Wien ein Becher von vergoldetem Sil-
ber in getriebener Arbeit geliefert. Auf dem Deckel er-
hob sich ein Baum von emaillirtem Silber mit einer
birnartigen Frucht, auf dessen Gipfel eine bewaffnete
 
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