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Pedro de Madrazo. lieber Krönungsinsignien und Staatsgewänder Maximilian'!, und Karl V. und ihr Schicksal in Spanien.
der spanischen Inquisition handle, gegen den Cardinal Granvella und die Herzogin-Statthalterin und
drohten mit einer allgemeinen Erhebung, welche, um dem Monarchen das Schreckbild möglichst klar
vor Augen zu führen, dem königlichen Abgesandten, Herrn von Montigny, in den lebhaftesten Farben
geschildert wurde; dazu kamen die Verhältnisse in Trient, wo seit dem 18. Januar das Concil versammelt
war, und sich so heftige Debatten erhoben hatten, dass sie Philipp fast dahin brachten, selbst mit dem
sichtbaren Haupte der Christenheit, Pius IV., zu brechen.
Und wie es unbestreitbar ist, dass für alle grossen Staatsunternehmungen das erste fördernde Ele-
ment in dem entsprechenden Geldzufluss zu suchen ist, so befand sich auch König Philipp in derselben
Lage wie jeder, der dort, wo die Ehre ruft und alleinigen Ausschlag zu geben hat, sich nothgedrungen zu
weitgreifenden Ausgaben veranlasst sieht, und, wenn directe Mittel nicht zu Gebote stehen, selbe auf alle
mögliche Weise, wo sie sich nur immer darbieten, heranzieht; so kam es, dass Philipp auch das antastete,
was ihm naturgemäss das Werthvollste sein musste: die theuersten Reliquien des väterlichen Erbgutes.
Pedro de Madrazo. lieber Krönungsinsignien und Staatsgewänder Maximilian'!, und Karl V. und ihr Schicksal in Spanien.
der spanischen Inquisition handle, gegen den Cardinal Granvella und die Herzogin-Statthalterin und
drohten mit einer allgemeinen Erhebung, welche, um dem Monarchen das Schreckbild möglichst klar
vor Augen zu führen, dem königlichen Abgesandten, Herrn von Montigny, in den lebhaftesten Farben
geschildert wurde; dazu kamen die Verhältnisse in Trient, wo seit dem 18. Januar das Concil versammelt
war, und sich so heftige Debatten erhoben hatten, dass sie Philipp fast dahin brachten, selbst mit dem
sichtbaren Haupte der Christenheit, Pius IV., zu brechen.
Und wie es unbestreitbar ist, dass für alle grossen Staatsunternehmungen das erste fördernde Ele-
ment in dem entsprechenden Geldzufluss zu suchen ist, so befand sich auch König Philipp in derselben
Lage wie jeder, der dort, wo die Ehre ruft und alleinigen Ausschlag zu geben hat, sich nothgedrungen zu
weitgreifenden Ausgaben veranlasst sieht, und, wenn directe Mittel nicht zu Gebote stehen, selbe auf alle
mögliche Weise, wo sie sich nur immer darbieten, heranzieht; so kam es, dass Philipp auch das antastete,
was ihm naturgemäss das Werthvollste sein musste: die theuersten Reliquien des väterlichen Erbgutes.