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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 10.1889

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Petz, Hans: Urkunden und Regesten aus dem königlichen Kreisarchiv zu Nürnberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.5753#0041
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XXXVI

Königliches Kreisarcliiv zu Nürnberg.

5783 i5io December 30.

Der Nürnberger Rath schreibt an die Stadt Wien:
Besondern lieben und gutten freunde! Unser bur-
ger Gorg Glockendon, illuminist, hat uns itzo zu er-
kennen geben, das ainer, Jos Cossman genannt, weilund
euer Weisheit burger, ime verschiner zeit umb und für
achtundfunfzig gülden reinisch Hungerischer kalender
in namen Michel Kämpfen, (!) spitalmaisters sant Anna
spitals zu Ofen, abkauft und, wiewol derselb Jos Cos-
man, wie er Glockendon bericht, solch 58 gülden von
Micheln Kempfen par empfangen, hab er doch die be-
halten und die bemelten kalender dazumal verporgt,
deshalb nachmalen Michel Kempf unserm burger dem
Glockendon die 58 gülden von neuem hab bezahl müs-
sen; hat uns darauf ersucht, euer Weisheit gestalt diser
handlung gedachtem Kempfen zu gut durch unsere
schritten zu entdecken. Dhweil dann Glockendon vor
uns bei seinen burgerspflichten erhalten, das ime die
58 gülden für die wäre, so Jos Cossman empfangen,
durch Micheln Kempfen, in des namen dieselben kalen-
der von Jos Cossman erkauft, par bezalt seien, und wir
uns auch schuldig erkennen, das recht und die gerechtig-
kait sovil möglich zu furdern, so haben wir das freunt-
licher mainung nit verhalten wollen euer Weisheit, der
wir freuntlichen dinstlichen willen zu erzaigen genaigt
sein. — Datum montag nach Innocentum 1 5 1 1.
Briefb. LXVl, Fol. 96*.

5784 '5// Mär\ 21.

Der Nürnberger Rath schreibt der Stadt Wien:
Besondern lieben und guten freund! Unsere bür-
gere Jorg Glogkendon und Hanns Rosenlacher haben
uns bericht, das ainer, Jos Cosman genant, weilund euer
Weisheit burger, inen verschiner zeit, nemlich dem Glog-
kendon umb und für achtundfunfzig gülden reinisch
Hungerischer kalender und dem Rosenlacher umb acht-
undvierzig gülden andere wäre in namen Michel Kempfen,
spitalmaisters sant Anna spitals zu Ofen, abkauft. Und
wiewol derselb Cossman, wie an sie gelangt, solche ir
beder summa von Micheln Kempfen alspald eingenomen
mit bevelhe, die den beden personen für ir wäre par zu
bezaln, hab er doch die behalten und solche wäre da-
zumal verporgt, deshalben nachmaln Michel Kempf
gedachten unsern bürgeren ire posten obgemelt von
neuen hab bezaln müssen. Haben uns darauf ersucht,
euer Weisheit gestalt diser handlung gedachtem Kempfen
zu gut durch unsere Schriften zu entdecken. Dhweil
dann Glockendon und Rosenlacher vor uns bei iren
burgerspflichten erhalten, das ime die 58 gülden auch
die 48 für gemelte wäre, so Jos Cossman empfangen,
durch Micheln Kempfen, in des namen dieselben wäre
von Jos Cossman erkauft, bare bezalt seien, und wir
uns auch schuldig erkennen, das recht und die gerechtig-
keit sovil möglich zu furdern, so haben wir das freunt-
licher meinung nit verhalten wollen euer Weisheit, der
wir freuntlichen dinstlichen willen zu erzaigen genaigt
sein. — Datum freitag nach Reminiscere anno [ 511.
Briefb. LXVI, Fol. 174'. — Vgl. Reg. 5?83.

5785 i5n Juni 18, Innsbruck.

Kaiser Maximilian I. schreibt dem Nürnberger
Rathe:

. . . Wir haben unsern getreuen lieben Blasien
Höltzl, unserm rat, und Wilhalmen Schurffen, unserm

camerdiener, ir jedem insonders ungeverlich für dreis-
sig guidein reinisch messen geschirr und anders zu
haussteur genediglich zu schenken bewilligt. Und so ir
uns dann den schlagschatz von eur muns zu raichen
schuldig seit, begern wir an euch mit ernstlichem vleiss,
daz ir bemeltm Höltzl und Schurffen solh messen ge-
schirr und anders ir jedem ungeverlich umb dreissig
guidein reinisch, wie obstet, wo si euch das zu Nürn-
berg anzaigen werden, lediget und löset und euch als
dann desselbn gelts von gedachtem schlagschatz oder
anderm, so ir uns ze thun seit oder werdet, widerumb
bezalet ... — Geben in unser stat Ynnsprugg am acht-
zehenden tag junii anno etc. i5ii, unsers reichs des
Romischn im sechsundzwainzigisten jaren.

Orig. Pap. mit aufgedrücktem kaiserlichen Siegel in Act S. I.
L. 204, Nr. 29.

5786 l5l2 Februar 3.

Der Nürnberger Rath macht dem Kaiser Maxi-
milian I., als sein kais. maj. zuerst in kaiserlichen wir-
den tercia post purificacionis Marie anno i 5 12 herkam,
ein silbren vergulte knorrete scheuern mit einer deck,
die wug 10 mark 3 lot i'/2 quint, zu 13 gülden ein
mark, facit 1 32 gülden landswerung 3 ort, item 1000 gül-
den neu Nurmberger par darinnen ^um Geschenke.

Ms. 4qi, Fol. 7'.

5787 i5v2 September 23.
Der Nürnberger Rath verordnet:

Auf kais. maj. schreiben soll man seiner maj. zeug-
maister zu Ynspruck Lenharten Ofenhawser hundert
prennhefen umb sein gelt volgen lassen, doch soverr
daz er zusag, dieselben hefen zu nichten änderst dann
der kais. maj. zeug zu geprauchen. -— H. Volkmer. —
(Quinta post Mauricü).

Rathsprotokoll 1512, H. Ii, Fol. ig, — Vgl. Reg. S781, S782.

5788 tSia November 26.
Der Nürnberger Rath verordnet:

Der kais. maj. grabmaister von Ynspruck soll man
auf sein petlich ansuchen etlich geprennt tigel, so minst
man mag, volgen lassen, doch das er dargegen glauplich
zusag, dieselben zu nichts änderst dann zu kais. maj.
arbait zu geprauchen. — C. Nützel. — (Sexta post
Katherine).

Rathsprotokoll 1512, H. o, Fol. 2. — Vgl. Reg. 5787.

5789 i5rj December 12, Landau.

Kaiser Maximilian I. schreibt den ersamen unsern
und des reichs lieben getreuen burgermaister und rath
der stadt Nürnberg:

Ersame liebe getreue! Nachdem unser und des
reichs getreuer Albrecht Dürrer in den visirungen, die
er uns zu unsern fürnemen gemacht, gutten vleis für-
kert und sich dabei erbotten hat, hinfüro dermassen
allwegen zu thun, darob wir sonder gefallen empfangen
haben, auch dieweil derselb Dürrer, als wir oftmals be-
richt sein, in der kunst der maierei für ander maister
beruembt wirdt, sein wir dadurch bewegt worden, ihn
mit unsern genaden in Sonderheit zu fürdern, und be-
geren demnach an euch mit ernstlichen vleis, ir wollet
uns zu eeren gedachten Dürrer bei euch aller gemainer
statauflegung als ungelt, steuern und anders freien in
ansehung unser gnad und seiner beruemten kunst, die
 
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