K. k. Statthalterei-Archiv in Prag.
LXXXIX
chosten zu guet an jeder markh siben weiszgroschen
und wir wissen nit, ob Saurman noch also dabei besteen
mugen wirdet. Da ist nun zu beratslagen, ob pösser
sei, daz eur maj. dem Saurman für den munzchosten
und gegen bezalung aller munznodturft funfzehen weisz-
groschen auf di markh geben und im darauf di münz
also im bestand lassen oder ob eur maj. di munznod-
turft umb obbcmelt funfzehen weiszgroschen oder wol-
feiler selbst bestellen und daran vil gewins haben mugen.
Und wir khunnen khainen nuez eur maj. dabei finden.
Doch ist unser underthenigist guetbedunkhen, daz eur
maj., wie obsteet, solhe Ordnung mit meer personen der
Sachen verstendig beratslagen und derselben gnedigisten
gefallen und willen nach auf bestand oder auf raitung
stellen lassen; so ist auch dieselb jederzeit zu verendern
oder gar aufzuheben eur maj vorbehalten.
Ain artiel begert Saurman bei der münz der prai-
ten behemischen groschen, so in di instruetion nicht
geseezt sonder zu eur maj. erledigung gestellt ist.
Der schwarzen platten geen achtundachzig stugkh auf
die markh und, wann si zum weiszmachen im weinstain
gesotten werden, so seut sich der weinstain und anders
dermassen aus den schwarzen platten, daz si ringer dann
zuvor werden, und geen alsdann der stugkh, so si weisz
gemacht, mer und bisz in neunzig auf ain markh. Den-
selben zuegang am auszelen wollt Saurman, sonderlich
in ansehung, dieweil der munzchosten umb siben weis-
sen groschen ringer dann am Kuttenperg gestellt ist,
auch haben. Daz steet nun zu cur maj. gnedigisten
wolgefallen.
Waz eur maj. dann verrer gedachtem Saurman
in abslag und zu bezalung seiner schulden von solher
münznuezung passiern und erfolgen lassen wollen, daz
steet zu eur maj. gnedigisten willen und bedenkhen.
Daz uns eur maj. in dem lesten schreiben, Con-
radten Saurman betreffend, bevclhen, di aufkhaufung
der silber bei den Juden abzustellen, daz khunnen wir
nicht thuen, es wollen dann eur maj. mit derselben Be-
hemischen landhofmaister so fil handien, daz im di be-
gnadung, so im derhalben von eur maj. bewilligt, wider
aufgehebt wurde. Unser bedenkhen haben wir eur maj.
hievor in diser Sachen underthenigist angezaigt und
wollten noch, daz eur maj. derselben raten und die-
nern mit andern begnadungen entgegengiengen, dann
wir auch nicht befinden khunnen, daz durch solhe auf-
khaufung der silber der herr landhofmaister vil nuez
haben solle. Aber darunder wirdet durch di Juden mit
verfuerung, verkhaufung und verquentung der silber
vil und grosz vortl und betrugs gesuecht und khompt
also der nuez mer den Juden und der schad eur maj.
und disem land, darumb wir auch noch raten wollten,
wo eur maj. durch guet glipflich weeg und mittl, bei
der sich landhofmaister so fil handln und behalten lassen
möcht, daz er sich derselben begnadung begebe, daz
ime eur maj. darfur in ander weeg gepurliche erstattung
thuen Hesse.
Copialbuch Nr. i5, Fol. 246'—248. — Vgl. Reg. 5ggi, 6020.
6023 l$39 Januar i5, Wien.
In Beantwortung ^weier Berichte schreibt König
Ferdinand I. unter Anderem an die böhmische Kammer,
er bewillige dem Einnehmer $u St. Joachimsthal, Fried-
rich von Aichelburg, in Ansehung des durch den Brand
der Mün^e erlittenen Schadens 400 Gulden rheinisch
X.
oder Silber im gleichen Werth aus den Einkünften des
Einnehmeramtes in St. Joachimsthal. Betreffend die
aufrichtung aines stats, darnach der ambtleut in Sannd-
Joachimstall besoldungen bezolt werden sollen, befehlt
er, daz hinfurdenambtleutennit nach den tallergroschen
schtuckh für stuckh, wie bisher geschehen, sonder auf
guldin rheinisch zu funfzehen paezen gerait und mit
Joachimstallern ain jedes stuck in seinen wert, wie das
iczo gult, bezolt und der Stadt also darnach aufgericht
und gesteh werde.
Was dan betrift die zweitausent tallergroschen, so
an unserm munzhaus in Sannd-Joachimstall verpaut
werden sollen, des sich die Fugger beschweren und des-
halben den von Aichlberg seiner verschreibung vermant
haben etc., solher beschwarung haben die Fugger khei-
nen billichen fug noch ursach, angesehen das solhes
ain unvermaidenliche ambtsnotturft ist. Und ist unser
mainung, daz sollich gepau an dem munzhaus unange-
sehen der Fugger beschwerung volbracht doch darinne
aller uberflusz und unchosten, so zu umbgeen sein mag,
verhuet werde . . .
Vonwegen gelt auf den gartenpau, als ir anzeigt,
das euch auf unserm ausgangen bevelch maister Paulen
de la Stella und seinen unthergebenen steinmeezen
monatlich die bezolung ze thuen nit muglich, das auch
auf die peenfall und ander zuesteend nach nit richtig
khein rechnung zu machen sei, darauf geben wir euch
zu erkhennen, das solche peenfall und ander zuestend,
davon wir euch anzeigen gethan, bei uns nicht für un-
richtig angesehen werden, wo die gleich iczo vonstund-
an nit crlaitret sein, also das wol darauf antieipiert
werden mag. Ist demnach nachmals unser bevelch, das
ir auf solche peenfall und ander zuestend in unser cron
Behem gelt aufbringet und antieipiert und, wo es an-
ders nicht sein kunt, eurn trauen und glauben dieweil
darleihet; so wellen wir euch hierin gnediglich entheben
und an schaden halten; und also an eurn getreuen vleis
nit erwinden lasset.
Copialbuch Nr. iyt Fol. 04—p5. — Vgl. Reg. 6oo5, 6021.
6024 i5$g Januar i5, Prag, Schloss.
Die böhmische Kammer berichtet an König Ferdi-
nand I. und bittet unter Anderem, derselbe möge den
Bericht der Kammer vonwegen des paugelts, so auf di
münz in Sandt-Joachimstall gewendt und di Fugger umb
dasselb in irer Verweisung weichen sollen, auf welchen
bisher kein Bescheid erfolgt sei, mit dem furderlichisten
beantworten.
Beslieslich, allergnedigister herr und kunig, so
haben wir eur maj. oft und vilmals den geprechen und
mangl, so gelts halben bei der chamer ist, und wie auf
underhaltung der Wallischen stain(meczen), zuefuerung
der stain und anders, dem pau anhengig, ain grosser
chosten laufe, underthenigist angezaigt und gepeten,
gelts halben fursehung zu thuen, darauf uns aber eur
maj. allain auf felligkhaiten, so von etlichen steeten ge-
fallen sollen, gewisen. Dieweil aber, allergnedigister
herr und kunig, derselben felligkhaiten khaine richtig,
wir auch nicht gedenkhen, daz derselben aine vor eur
maj. heerkhunft in gelt gepracht werde, und doch nichts
weniger die Wällischen stainmeezen monetlich ir beza-
lung und khain gedult haben wollen, desgleichen auch
auf stainprechen, fuer und sonderlich jeezo in neuem
vorrat in eur maj. kalch- und zieglhütten, damit auf
m
LXXXIX
chosten zu guet an jeder markh siben weiszgroschen
und wir wissen nit, ob Saurman noch also dabei besteen
mugen wirdet. Da ist nun zu beratslagen, ob pösser
sei, daz eur maj. dem Saurman für den munzchosten
und gegen bezalung aller munznodturft funfzehen weisz-
groschen auf di markh geben und im darauf di münz
also im bestand lassen oder ob eur maj. di munznod-
turft umb obbcmelt funfzehen weiszgroschen oder wol-
feiler selbst bestellen und daran vil gewins haben mugen.
Und wir khunnen khainen nuez eur maj. dabei finden.
Doch ist unser underthenigist guetbedunkhen, daz eur
maj., wie obsteet, solhe Ordnung mit meer personen der
Sachen verstendig beratslagen und derselben gnedigisten
gefallen und willen nach auf bestand oder auf raitung
stellen lassen; so ist auch dieselb jederzeit zu verendern
oder gar aufzuheben eur maj vorbehalten.
Ain artiel begert Saurman bei der münz der prai-
ten behemischen groschen, so in di instruetion nicht
geseezt sonder zu eur maj. erledigung gestellt ist.
Der schwarzen platten geen achtundachzig stugkh auf
die markh und, wann si zum weiszmachen im weinstain
gesotten werden, so seut sich der weinstain und anders
dermassen aus den schwarzen platten, daz si ringer dann
zuvor werden, und geen alsdann der stugkh, so si weisz
gemacht, mer und bisz in neunzig auf ain markh. Den-
selben zuegang am auszelen wollt Saurman, sonderlich
in ansehung, dieweil der munzchosten umb siben weis-
sen groschen ringer dann am Kuttenperg gestellt ist,
auch haben. Daz steet nun zu cur maj. gnedigisten
wolgefallen.
Waz eur maj. dann verrer gedachtem Saurman
in abslag und zu bezalung seiner schulden von solher
münznuezung passiern und erfolgen lassen wollen, daz
steet zu eur maj. gnedigisten willen und bedenkhen.
Daz uns eur maj. in dem lesten schreiben, Con-
radten Saurman betreffend, bevclhen, di aufkhaufung
der silber bei den Juden abzustellen, daz khunnen wir
nicht thuen, es wollen dann eur maj. mit derselben Be-
hemischen landhofmaister so fil handien, daz im di be-
gnadung, so im derhalben von eur maj. bewilligt, wider
aufgehebt wurde. Unser bedenkhen haben wir eur maj.
hievor in diser Sachen underthenigist angezaigt und
wollten noch, daz eur maj. derselben raten und die-
nern mit andern begnadungen entgegengiengen, dann
wir auch nicht befinden khunnen, daz durch solhe auf-
khaufung der silber der herr landhofmaister vil nuez
haben solle. Aber darunder wirdet durch di Juden mit
verfuerung, verkhaufung und verquentung der silber
vil und grosz vortl und betrugs gesuecht und khompt
also der nuez mer den Juden und der schad eur maj.
und disem land, darumb wir auch noch raten wollten,
wo eur maj. durch guet glipflich weeg und mittl, bei
der sich landhofmaister so fil handln und behalten lassen
möcht, daz er sich derselben begnadung begebe, daz
ime eur maj. darfur in ander weeg gepurliche erstattung
thuen Hesse.
Copialbuch Nr. i5, Fol. 246'—248. — Vgl. Reg. 5ggi, 6020.
6023 l$39 Januar i5, Wien.
In Beantwortung ^weier Berichte schreibt König
Ferdinand I. unter Anderem an die böhmische Kammer,
er bewillige dem Einnehmer $u St. Joachimsthal, Fried-
rich von Aichelburg, in Ansehung des durch den Brand
der Mün^e erlittenen Schadens 400 Gulden rheinisch
X.
oder Silber im gleichen Werth aus den Einkünften des
Einnehmeramtes in St. Joachimsthal. Betreffend die
aufrichtung aines stats, darnach der ambtleut in Sannd-
Joachimstall besoldungen bezolt werden sollen, befehlt
er, daz hinfurdenambtleutennit nach den tallergroschen
schtuckh für stuckh, wie bisher geschehen, sonder auf
guldin rheinisch zu funfzehen paezen gerait und mit
Joachimstallern ain jedes stuck in seinen wert, wie das
iczo gult, bezolt und der Stadt also darnach aufgericht
und gesteh werde.
Was dan betrift die zweitausent tallergroschen, so
an unserm munzhaus in Sannd-Joachimstall verpaut
werden sollen, des sich die Fugger beschweren und des-
halben den von Aichlberg seiner verschreibung vermant
haben etc., solher beschwarung haben die Fugger khei-
nen billichen fug noch ursach, angesehen das solhes
ain unvermaidenliche ambtsnotturft ist. Und ist unser
mainung, daz sollich gepau an dem munzhaus unange-
sehen der Fugger beschwerung volbracht doch darinne
aller uberflusz und unchosten, so zu umbgeen sein mag,
verhuet werde . . .
Vonwegen gelt auf den gartenpau, als ir anzeigt,
das euch auf unserm ausgangen bevelch maister Paulen
de la Stella und seinen unthergebenen steinmeezen
monatlich die bezolung ze thuen nit muglich, das auch
auf die peenfall und ander zuesteend nach nit richtig
khein rechnung zu machen sei, darauf geben wir euch
zu erkhennen, das solche peenfall und ander zuestend,
davon wir euch anzeigen gethan, bei uns nicht für un-
richtig angesehen werden, wo die gleich iczo vonstund-
an nit crlaitret sein, also das wol darauf antieipiert
werden mag. Ist demnach nachmals unser bevelch, das
ir auf solche peenfall und ander zuestend in unser cron
Behem gelt aufbringet und antieipiert und, wo es an-
ders nicht sein kunt, eurn trauen und glauben dieweil
darleihet; so wellen wir euch hierin gnediglich entheben
und an schaden halten; und also an eurn getreuen vleis
nit erwinden lasset.
Copialbuch Nr. iyt Fol. 04—p5. — Vgl. Reg. 6oo5, 6021.
6024 i5$g Januar i5, Prag, Schloss.
Die böhmische Kammer berichtet an König Ferdi-
nand I. und bittet unter Anderem, derselbe möge den
Bericht der Kammer vonwegen des paugelts, so auf di
münz in Sandt-Joachimstall gewendt und di Fugger umb
dasselb in irer Verweisung weichen sollen, auf welchen
bisher kein Bescheid erfolgt sei, mit dem furderlichisten
beantworten.
Beslieslich, allergnedigister herr und kunig, so
haben wir eur maj. oft und vilmals den geprechen und
mangl, so gelts halben bei der chamer ist, und wie auf
underhaltung der Wallischen stain(meczen), zuefuerung
der stain und anders, dem pau anhengig, ain grosser
chosten laufe, underthenigist angezaigt und gepeten,
gelts halben fursehung zu thuen, darauf uns aber eur
maj. allain auf felligkhaiten, so von etlichen steeten ge-
fallen sollen, gewisen. Dieweil aber, allergnedigister
herr und kunig, derselben felligkhaiten khaine richtig,
wir auch nicht gedenkhen, daz derselben aine vor eur
maj. heerkhunft in gelt gepracht werde, und doch nichts
weniger die Wällischen stainmeezen monetlich ir beza-
lung und khain gedult haben wollen, desgleichen auch
auf stainprechen, fuer und sonderlich jeezo in neuem
vorrat in eur maj. kalch- und zieglhütten, damit auf
m