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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 10.1889

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Köpl, Karl: Urkunden, Acten, Regesten und Inventare aus dem k. k. Statthalterei-Archiv in Prag, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5753#0099
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XCIV

K. k. Statthalterei-Archiv in Prag.

dem andern die arbeit allein zu bevelhen ratet, sambt
gedachtes Spatio begeren vernomen. Und dieweil dan
bemelter maister Hansz de Spatio iczo bei uns alhie
ankhomen, so wellen wir zu entlichen beschlusz mit
ime handien und ine abfertigen und euch alsdan ferrer
hierin beschaid geben.

Copiatbuch Nr. ig, Fol. 12t). — Vgl. Reg. 6o3y.

003<> /5i}p August 77, Wien.

König Ferdinand I. schreibt an die Stadt Görlit^:
Wir seind bei uns entschlossen, etlich gebeude aus
sondern notturften an unserm khuniglichen slosz und
haus Budissen ze thun. Dieweil dann solch unser fur-
genomen gebeude dem haus zu nucz, dem land zu ehren
und rueem geschieht, zu welcher nuezperkait und er-
hebung unseres khuniglichen slosz wir uns bei euch
aller underthenigen furderung vertrösten, so ist unser
gnedig begern, ir wellet uns zu gnedigem gefallen zu
vilgcdachtem furgenomen pau mit zwaien ofen khalch
underthenigist erscheinen.

Copiatbuch Nr. 21, Fol. 2gg—3oo. — Gleichzeitig erging ein
Befehl an Gersdorf, den Hauptmann 7« Bautzen iBudisainj," mit den
Landständen des Baut;ener Kreises ja verhandeln, dass sie durch
irc arme leuth und underthanen den alten thurn in unserm slosz
Budissin lassen helfen abtragen und die stain etwa an ein ort, wo
der in gedachtem slosz wirdt angewisen und ausgezaigt, legen und
verordnen. — Am selben Tage wurde auch der Hauptmann ,-« Görlitz
angewiesen, bei den Landständen des Görlitzischen Kreises das Be-
gehren stellen, dass sie durch ihre Unterthanen den von der Stadt
Görlitz zu liefernden Kalk nach Bautzen fuhren lassen sollten. —
Ebenda Fol. 3oo.

6040 i5yj September i5, Wien.

Den Römischen, Hungerischen und Behamischen
beide khunige und khunigin iren majestäten etc. sein
etliche clainet und rosz, von etwo dem herrn bischofe
(Jacob) zu Brcsslaw seligen verlassen und iren majestä-
ten etc. im testament geschafft, durch den ersamen ge-
lerten magistrum Joannem Langum inhalt des schreiben,
iren majestäten etc. durch die testamentarien gedachtes
bischofs beschehen, uberantwurt und zugestelt. Und
ire majesteten welln solhes, sofern das testament des
bischofs rechtmessig und bestendig und der khirchen
auch dem negstkhumbenden bischof zu Bresslaw nicht
entgegen oder nachtailig, und nicht anders in gnaden
angenomben haben. — Datum Wienn den 1 5. tag sep-
tembris anno etc. im 1539.

Copiatbuch Nr. 21, Fol. 322'—323.

6041 *$39 December y, Wien.

König Ferdinand I. übersendet der böhmischen
Kammer die für den Mün^meister Prag Conradt
Sawrman den eitern verfasste Mün^ordnung, welcher-
gestalt es mit dem gold- und silberkauf auch der münz
zu Prag gehalten werden solle, . . . auch die copai der
gencralmandat, damit die gold und silber nicht aus dem
land verfuert sonder in berurte unser münz geen Prag
gegeben werden, wie ir uns die hievor zugeschickht, mit
dem zuesaez, daz darinnen die silber bei den perkh-
werchen in Sannt-Joachimstall und Kuttenperg, so ir
aigen münz haben, ausgenomen sein. König Ferdi-
nand 1. befiehlt ferner, den Sauerman beeiden und
eine taugliche Person als Wardein ^u bestellen, schliess-
lich das Generalmandat in deutscher und böhmischer
Sprache ^u publiciren.

Copiatbuch Nr. ig, Fol. i56. — Vgl. Reg. 6o33.

6042 1540 Januar 27, Prag, Schloss.

König Ferdinand I. erlässt eine Instruction und
Mün^ordnung für Sauermann, den Mün^meister bei
der neuerrichteten Mün^e Prag. Dieselbe handelt
vom verlag des gold- und silberkhaufs, der Ordnung
des goldkhaufs und des silberkhaufs, bestimmt, wie der
gold- und silberkhauf durch den gwardein als munzambt-
man zu verraiten und wie die gold und silber dem munz-
maister zu vermünzen nach der prob zuegestellt werden.
Hierauf folgt die Mün^ordnung:

Underhaltung und unchosten der münz.

Unser münzmaister solle gegen vorangezaigten ge-
seeztem gold- und silberkhauf allen unchosten, so auf
solh munzwerch, schmidmaister, eisenschneider, münz-
gesellen und anders, nichts ausgenomben, geen wirdet,
selbst entrichten und bezalen und die münz mit aller
gepurlichen nodturft versehen und wir ime dagegen
khain verrere erstattung zu thuen schuldig sein; dann
den gwardein, der auch unser münzambtman ist, sollen
wir selbst besolden, als obsteet.

Goldmünz.

Und erstlich solle unser münzmaister ducaten oder
gülden münzen und aus ainer gemischten markh prager
gewichts schroten ainundsibenzig stugkh und ain ort.
Dieselb gemischt markh solle halten dreiundzwainzig
grad und neun green fein gold. Damit pringt er münz-
maister aus der fein markh golds zwaiundsibenzig stugkh;
davon solle erstlich daz, so der münzmaister umb die
gold ausgeben hat, auch anderthalb stugkh für uncho-
sten und münzerlon abgezogen werden. Alsdann waz
uberschusz an der summa, so vermünzt ist, befunden
wirdet, daz ist gewin und schlagschacz; derselb gewin
und schlagschacz solle durch unsern gwardein auch
beschriben und in raitung genomben werden. Waz
aber von geprochen und geschaiden gold von partheien
in di münz zu vermünzen gegeben wirdet, solle auch
angenomben und, so fil derselben vermünzt, albeg von
ainem ducaten wie von altersheer dem münzmaister ain
khlainer groschen gegeben werden. Doch solle uns der
münzmaister von jeder markh desselben golts zwölf
weiszgroschen zu schlagschacz geben und unser gwar-
dein als münzambtman denselben schlagschacz auch in
seinen emphang nemben und verraiten.

An solher goldmünz, so si nach der markh aufge-
zogen zuruggslahen würde, solle unserm münzmaister ver-
mug des lands bewilligung ain green und nicht meer im
gehalt an der markh zuegelassen sein; anders oder ge-
ringer solle khain werch diser goldguldin ausgeen. Aber
diser nachlasz, auf die markh ain green, solle khain ge-
rechtigkhait sein auch nit oft beschehen sonder allweeg
in ainem andern werch negst darnach, daz umb so fil
pösser sei, erstat werden. Unser münzmaister solle
auch solh guldin khainsweegs nit ausgeen lassen, es
seien dann dieselben durch unsern gwardein von stugkh
zu stugkh jedes besonder aufgezogen und am gehalt
und waag recht befunden.

Silbren münz.

Zum andern solle gedachter unser münzmaister
prait behemisch groschen münzen auf daz korn und
schrot, wie dasselb von altersheer in unserm kunigreich
Beheim bei unserer münz zum Kuttenperg in uebung
 
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