CXXII
K. k. Statthaltcrci-Archiv in Prag.
andere stuck, nachdeme die maister besagter handwerche
selbige bei einem und andern für nothwendig und ge-
breüchig zu sein erkennen, zum maisterstuck gemacht
und verfertigt werden.
Deutsche Vcberset\ung des böhmischen Originals, inserirt in
der Confirmationsurkunde Kaisers Ferdinand HI. ddo. 16S2 October 1,
Prag, in von dem Notar Christopherus Schabner vidimirter Abschrift
ddo. 1688 October 4, Prag. — Eine einfache Abschrift des böhmi-
schen Original- Textes hat im Datum die falsche Jahreszahl i56S. —
P106 Pragf34 alt.
1 In der Abschrift des böhmischen Textes heisst es nur: rze-
mesla zameczniczkeho a rucznikarzskcho miest nassich Prazskych.
6192 i562 December g, Bürglit^.
Er^her^og Ferdinand schreibt an Thoman Jarosch,
püchsengiesser:
Es hat die Römisch kais. maj., unser allergnedigi-
stcr geliebster herr und vater, unserm hofmaler Fran-
cisco Terczio ain muster oder modell, darnach man ein
prunnen in den lustgarten bei dem schlosz zu Prag von
mctall giessen möchte, zu machen genedigist auferlegt,
welches er dan gehorsamblich gethan und uns aniezo
sollich modell gezaigt. Und dieweil dan dasselb irer
kais. maj. genedigisten willen und bevclch gemesz ge-
macht ist, so bevelchen wir dir demnach von irer kais.
maj. wegen und wellen, das du dich unverzogenlich zu
gemeltem unserm maier Francisco gehn Prag, da du
änderst nit zuvor alda, verfuegest, das modell besichti-
gest und ain Überschlag und verzaichnus machest, wie
vil du zu giessung aines solchen prunnen metall oder
glockhenspeis bedürftig und was der aufs genauist allent-
halben gestehen wurde, was auch zu disem werch für
patronen von holzwerch zu schneiden von nöten. Ist
unser will, das solche arbait durch unsern pildschniczer
daselbst zu Prag Hansen Peysser gemacht werden solle.
Derhalben wollest mit ime auch daraus reden und ine
befragen, was er von solcher arbait nehmen wolte, dieses
auch in berürte verzaichnus und Überschlag bringen und
dieselb alsdan gemelten unserm maier zustellen, der
wirdet uns solche ferrer zu- und fürbringen. Solle dir
auch volgends von uns weiterer gnedigistcr beschaid und
bevclch hierüber ervolgen.
Zwei nahezu gleichzeitige Abschriften, von welchen die eine,
stellenweise gekürzte, als Beilage ^ Z" dem Berichte der böhmischen
Kammer-Buchhalterei ddo. i5yi März 17 gehört, S 2114 alt. — Das
Schreiben ist ohne Quellenangabe abgedruckt in Mikowcc, Alter-
thümer und Denkwürdigkeiten Böhmens, Bd. I, pag. 183—184.
6193 i$(>3 Januar 12, Komotau.
Er^her^og Ferdinand sendet das ^ur Ausfertigung
der Mün^mandate nach Komotau geschickte khatschet
des Kaisers Ferdinand L, da es nicht mehr benöthigt
werde, an denselben ^urück.
Copialbuch Nr. 74, Fol. 1.
6194 i56$ Februar 13, Komotau.
Er^her^og Ferdinand schreibt an die Beamten
der Mün^e $u Kuttenberg, er habe ihnen schon vor
Jahren angezeigt, dass Kaiser Ferdinand I. dem Büchsen-
giesser auf dem Prager Schlosse Thomas Jarosch für die
ihm seit Beginn seiner königlichen Regierung geleisteten
Dienste 100 Centner Kupfer von Kuttenberg geschenkt
habe. Auf eine Supplik des Jarosch, der das Kupfer
noch nicht erhalten habe, habe der Kaiser befohlen,
dass ihm das Kupfer nicht auf einmal, sondern jedes
Vierteljahr 10 Centner ausgefolgt werden sollten. Da
aber alles Kupfer an Mathias Ebmer aus Nürnberg ver-
kauft worden sei, so sollten die Mün^beamten mit ihm
unterhandeln, dass er die 10 Centner vierteljährig frei-
gebe; wolle derselbe nicht darauf eingehen, so sollten
sie dem Jarosch für das Kupfer so viel an Geld geben,
als Ebmer dafür ^ahle.
Copialbuch Nr. 6g, Fol. 33g. Böhmisch. — Auf eine neuer-
liche Beschwerde des Jarosch, dass er noch immer nichts von dem
Kupfer erhalten, sich aber während seiner und seines Weibes Krank-
heit verschuldet habe, beßehlt Erzherzog Ferdinand, ddo. 1564
Jänner ig, Prag, den Münzbeamten zu Kuttenberg, dem Jarosch so-
fort 20 Centner Kupfer auszufolgen, da er sich selbst mit Ebmer
vergleichen wolle. — Ebenda Fol. 452 und 45y. Böhmisch. — Vgl
Reg. 6148.
6195 r5tfjj Februar 23, Innsbruck.
Kaiser Ferdinand I. schreibt an Er^her^o^ Fer-
dinand :
Wir haben aus deiner lieb uns jüngst in sunlichen
gehorsam gethanem schreiben väterlich verstunden, das
si auf unsern negst derselben zugeschribnen väterlichen
bevelch geld zu Vollendung unsers lusthauspau zu Prag
erlangt haben. Wiewol wir uns nun darauf väterlich
verschen, dein lieb werde vorigen unserm beschlusz
nach in ausfürderung ernanntes gepeu unsaumblichen
furgeen lassen, so ist doch weiter unser väterlichs ver-
manen und bevelch an dein lieb, die wollen erstlich den
obern gang am lusthaus, so weit der mit prettern belegt
und noch nicht gar auspflastert ist, auch wie das ander
daran mit stain pflastern, desgleichen die comin aus-
machen und die schidmauer, so zwischen dem lusthaus
und garten hinabgeen, mit gättern, fenstern, thürn und
allen andern notturften allermassen, wie wir es vor be-
volhen haben, gar an die statt unverzogenlich zurichten
lassen.
Dann so wollen auch dein lieb in allwcg bedacht
sein und verordnen, damit die wasserausgeng, so durch
die kupferen rören herabgeen, mit ausleitung des Was-
sers dermassen gestaffiret und fursehen werden, aufdass
das wasser nicht auf die gewelbgemeuer oder sonst dem
garten zu schaden einsinkhen thue.
Nachdem wir auch genediglich gern sehen, damit
der prunnen in bemeltem garten sambt den vischbehal-
tern an dem obern ort des garten, da vor, wie dein lieb
wissen, die pomeranzen und feigenpaum gestanden sein,
furderlich zugericht und ausgemacht würden, so ist hier-
auf unser väterlicher bevelch an dein lieb, die wollen
mit dem püchsengüesser Thoman Jarusch alsbald von-
wegen völliger ausmachung beruerts gartenprunnen
handien und schliessen aber zuvor, wie ernannte visch-
behalter zugericht werden möchten, ain model machen
und uns dasselb eheist zukhommen und doch mitler-
weil mit angedeuter prunnenarbait vortfarn lassen.
In gleichem fall wollen dein lieb verfuegen, aufdas
von dem obern orth des garthen die currathor nach der
maur hinab, so lang sie wert, bis an die hulzen stiegen
solicher gestalt zugericht werden, damit man bis zu ge-
melter hulzen stiegen truckhnes fuesz geen muege.
Wiederumben wollen auch dein lieb Verordnung
thuen, aufdas dasjhenig, so an der schiesz- und zilstat
beruerts garten unvollendet ist, noch zum allerfurder-
lichisten desgleichen das lewenhaus unserer hievor ge-
thanen Verordnung nach gar völlig ausgemacht und zu-
gericht werde. Was dein lieb auch hierauf also in aim
und anderm verordnen werden, desz wellen si uns
K. k. Statthaltcrci-Archiv in Prag.
andere stuck, nachdeme die maister besagter handwerche
selbige bei einem und andern für nothwendig und ge-
breüchig zu sein erkennen, zum maisterstuck gemacht
und verfertigt werden.
Deutsche Vcberset\ung des böhmischen Originals, inserirt in
der Confirmationsurkunde Kaisers Ferdinand HI. ddo. 16S2 October 1,
Prag, in von dem Notar Christopherus Schabner vidimirter Abschrift
ddo. 1688 October 4, Prag. — Eine einfache Abschrift des böhmi-
schen Original- Textes hat im Datum die falsche Jahreszahl i56S. —
P106 Pragf34 alt.
1 In der Abschrift des böhmischen Textes heisst es nur: rze-
mesla zameczniczkeho a rucznikarzskcho miest nassich Prazskych.
6192 i562 December g, Bürglit^.
Er^her^og Ferdinand schreibt an Thoman Jarosch,
püchsengiesser:
Es hat die Römisch kais. maj., unser allergnedigi-
stcr geliebster herr und vater, unserm hofmaler Fran-
cisco Terczio ain muster oder modell, darnach man ein
prunnen in den lustgarten bei dem schlosz zu Prag von
mctall giessen möchte, zu machen genedigist auferlegt,
welches er dan gehorsamblich gethan und uns aniezo
sollich modell gezaigt. Und dieweil dan dasselb irer
kais. maj. genedigisten willen und bevclch gemesz ge-
macht ist, so bevelchen wir dir demnach von irer kais.
maj. wegen und wellen, das du dich unverzogenlich zu
gemeltem unserm maier Francisco gehn Prag, da du
änderst nit zuvor alda, verfuegest, das modell besichti-
gest und ain Überschlag und verzaichnus machest, wie
vil du zu giessung aines solchen prunnen metall oder
glockhenspeis bedürftig und was der aufs genauist allent-
halben gestehen wurde, was auch zu disem werch für
patronen von holzwerch zu schneiden von nöten. Ist
unser will, das solche arbait durch unsern pildschniczer
daselbst zu Prag Hansen Peysser gemacht werden solle.
Derhalben wollest mit ime auch daraus reden und ine
befragen, was er von solcher arbait nehmen wolte, dieses
auch in berürte verzaichnus und Überschlag bringen und
dieselb alsdan gemelten unserm maier zustellen, der
wirdet uns solche ferrer zu- und fürbringen. Solle dir
auch volgends von uns weiterer gnedigistcr beschaid und
bevclch hierüber ervolgen.
Zwei nahezu gleichzeitige Abschriften, von welchen die eine,
stellenweise gekürzte, als Beilage ^ Z" dem Berichte der böhmischen
Kammer-Buchhalterei ddo. i5yi März 17 gehört, S 2114 alt. — Das
Schreiben ist ohne Quellenangabe abgedruckt in Mikowcc, Alter-
thümer und Denkwürdigkeiten Böhmens, Bd. I, pag. 183—184.
6193 i$(>3 Januar 12, Komotau.
Er^her^og Ferdinand sendet das ^ur Ausfertigung
der Mün^mandate nach Komotau geschickte khatschet
des Kaisers Ferdinand L, da es nicht mehr benöthigt
werde, an denselben ^urück.
Copialbuch Nr. 74, Fol. 1.
6194 i56$ Februar 13, Komotau.
Er^her^og Ferdinand schreibt an die Beamten
der Mün^e $u Kuttenberg, er habe ihnen schon vor
Jahren angezeigt, dass Kaiser Ferdinand I. dem Büchsen-
giesser auf dem Prager Schlosse Thomas Jarosch für die
ihm seit Beginn seiner königlichen Regierung geleisteten
Dienste 100 Centner Kupfer von Kuttenberg geschenkt
habe. Auf eine Supplik des Jarosch, der das Kupfer
noch nicht erhalten habe, habe der Kaiser befohlen,
dass ihm das Kupfer nicht auf einmal, sondern jedes
Vierteljahr 10 Centner ausgefolgt werden sollten. Da
aber alles Kupfer an Mathias Ebmer aus Nürnberg ver-
kauft worden sei, so sollten die Mün^beamten mit ihm
unterhandeln, dass er die 10 Centner vierteljährig frei-
gebe; wolle derselbe nicht darauf eingehen, so sollten
sie dem Jarosch für das Kupfer so viel an Geld geben,
als Ebmer dafür ^ahle.
Copialbuch Nr. 6g, Fol. 33g. Böhmisch. — Auf eine neuer-
liche Beschwerde des Jarosch, dass er noch immer nichts von dem
Kupfer erhalten, sich aber während seiner und seines Weibes Krank-
heit verschuldet habe, beßehlt Erzherzog Ferdinand, ddo. 1564
Jänner ig, Prag, den Münzbeamten zu Kuttenberg, dem Jarosch so-
fort 20 Centner Kupfer auszufolgen, da er sich selbst mit Ebmer
vergleichen wolle. — Ebenda Fol. 452 und 45y. Böhmisch. — Vgl
Reg. 6148.
6195 r5tfjj Februar 23, Innsbruck.
Kaiser Ferdinand I. schreibt an Er^her^o^ Fer-
dinand :
Wir haben aus deiner lieb uns jüngst in sunlichen
gehorsam gethanem schreiben väterlich verstunden, das
si auf unsern negst derselben zugeschribnen väterlichen
bevelch geld zu Vollendung unsers lusthauspau zu Prag
erlangt haben. Wiewol wir uns nun darauf väterlich
verschen, dein lieb werde vorigen unserm beschlusz
nach in ausfürderung ernanntes gepeu unsaumblichen
furgeen lassen, so ist doch weiter unser väterlichs ver-
manen und bevelch an dein lieb, die wollen erstlich den
obern gang am lusthaus, so weit der mit prettern belegt
und noch nicht gar auspflastert ist, auch wie das ander
daran mit stain pflastern, desgleichen die comin aus-
machen und die schidmauer, so zwischen dem lusthaus
und garten hinabgeen, mit gättern, fenstern, thürn und
allen andern notturften allermassen, wie wir es vor be-
volhen haben, gar an die statt unverzogenlich zurichten
lassen.
Dann so wollen auch dein lieb in allwcg bedacht
sein und verordnen, damit die wasserausgeng, so durch
die kupferen rören herabgeen, mit ausleitung des Was-
sers dermassen gestaffiret und fursehen werden, aufdass
das wasser nicht auf die gewelbgemeuer oder sonst dem
garten zu schaden einsinkhen thue.
Nachdem wir auch genediglich gern sehen, damit
der prunnen in bemeltem garten sambt den vischbehal-
tern an dem obern ort des garten, da vor, wie dein lieb
wissen, die pomeranzen und feigenpaum gestanden sein,
furderlich zugericht und ausgemacht würden, so ist hier-
auf unser väterlicher bevelch an dein lieb, die wollen
mit dem püchsengüesser Thoman Jarusch alsbald von-
wegen völliger ausmachung beruerts gartenprunnen
handien und schliessen aber zuvor, wie ernannte visch-
behalter zugericht werden möchten, ain model machen
und uns dasselb eheist zukhommen und doch mitler-
weil mit angedeuter prunnenarbait vortfarn lassen.
In gleichem fall wollen dein lieb verfuegen, aufdas
von dem obern orth des garthen die currathor nach der
maur hinab, so lang sie wert, bis an die hulzen stiegen
solicher gestalt zugericht werden, damit man bis zu ge-
melter hulzen stiegen truckhnes fuesz geen muege.
Wiederumben wollen auch dein lieb Verordnung
thuen, aufdas dasjhenig, so an der schiesz- und zilstat
beruerts garten unvollendet ist, noch zum allerfurder-
lichisten desgleichen das lewenhaus unserer hievor ge-
thanen Verordnung nach gar völlig ausgemacht und zu-
gericht werde. Was dein lieb auch hierauf also in aim
und anderm verordnen werden, desz wellen si uns