K. k. Statthalterci-Archiv in Prag.
CXXIII
darnach sunlicfa berichten und in disem allem nicht feirn
sondern sovil muglich furdern lassen. An dem beschicht
uns ain väterlichs gefallen. — Geben Ynnsprugg den
23. tag februarii anno im 1563.
Postscripta: Haben wir aus deiner lieb obristen
hofmaisters graf Franzen vom Thum uns zu selbst aig-
nen handen gethanen gehorsamen schreiben und dabei
verwarten einschlusz gleichwol genediglich verstanden,
das Thoman Jarusch, püchsengiesser, dem gemachten
fisir oder model nach zu ausberaitung angezaigtcs prun-
nen fünfzig centen khupfer, desgleichen zwelf centen
zin und von jedem centen allein macherlon achtund-
zwainzig gülden begert hat. Nun wellen wir deiner lieb
väterlich nicht verhalten, das wiralhie maister Grcgoricn
Löfler, als da alle narung zu underhaltung der arbeiter
vil teuerer dann in Behaim ist, umb den centen an den
pildern, darein der zeug- oder metall-, gieszer-, macher-
und pildschneiderlohn auch der abgang im feur und
alles anders, nichts ausgenomben, gereit wirdet und über
ine gcetii, nicht mer als achtundzwanzig gülden aber
gleichwol den vortl geben und thuen, das wir ime ent-
gegen, sovil ain pild wigt, darfur das methall und nemb-
lich jeden centen allain umb sechs gülden wider folgen
lassen. Dieweil dann, wie dein lieb wol zu erachten,
die pilder mit schneiden und anderer khunst vil ain
mehrere arbeit und mühe als das prunnenwerkh abgeben,
wir auch befinden, das dem Jarusch nicht allein das
methall samentlich sonder auch der abgang im feur
neben den achtundzwainzig gülden an der ringen prun-
nenarbeit mit ainem übermessigen gewin für des Löfler
arbeit zue gueten und wir aber dessen gar zu hohem
schaden khumen wurden, so schickhen wir demnach
deiner lieb seinen des Jaruschen furschlag und entgegen
ain verzaichnus, wie es in dergleichen fall mit dem Löf ler
alhie gehalten wirdet, zu. Und ist darauf unser väter-
lichs begern an dein lieb, die wollen ime Jarusch ob-
steendc verzaichnus, wie es in dem mit ime Löfler alhie
gehalten wierdet, gegen seinem des Jaruschen furschlag
und begern auch sonderlich den grossen underschid der
arbeit und wolfeilcn underhaltung in Behaimb der darzu
bedürftigen leuth auch den übermessigen gwin, die er
gegen dem Löfler an berürter prunnenarbeit haben
wurde, furhalten und dabei lauter anzeigen und mit ime
dahin handien lassen, woferr er auch mit dem wie der
Löflcr zufriden sein will, das wir ernannten prunnen
durch ine, wo aber nit, alsdann zu ersparung des übrigen
grossen uneosten durch ermelten Löfler alhie machen
lassen wollen. Wie si auch das erlangen werden, das
wollen si uns sambt derselben räthlichen gutbedunkhen
neben widersendung der einschlusz darnach eheist sun-
lichen berichten. — Datum ut in literis.
Copialbuch Nr. 57, Fol. SiSSig. — Einer Abschrift des P. S.
ist ein BeJehl Kaisers Maximilian II. ddo. i56y November 20, Wien,
angeschlossen; eine weite Abschrift des P. S. bildet die Beilage A
;am Berichte der böhmischen Kammer-Buchhalterei ddo. i5-i\lär-[ rj.
Diesem Berichte ist auch als Beilage B. das oben angeführte Ver-
zaichnus, wie es mit Grcgoricn Löflcr, gisscr zu Inspruckh, von pil-
dern zu gissen gehalten wirdet, beigeschlossen. Dasselbe lautet:
Die Römisch kais. maj. gehen alhie maister Grcgorien Lüffler von
den pildern zu gicssen und machen für zeug oder metall, giesscr-
und macherlohn auch abgang im feuer und alles anders, nichts aus-
genommen, umb jeden centner wienisch gewicht, wann die pilder
allerdings ausgemacht werden, 28 gülden. Doch was die pilder
wegen, mücssen ir maj. maister Grcgorn sovil metall sonderlich den
messing darzu geben, doch jeden centen wienisch gewicht umb
6 gülden reinisch angeschlagen; dasselb gelt wirdet ime an obbenanten
28 gülden wider abgezogen und aufgehebt. — 5 21/14 "lt. — Vgl.
Bd. V, Reg. 4338, 4340 und oben Reg. 6ig2.
6196 i56g Februar 26, Innsbruck.
Kaiser Ferdinand I. schreibt an den obersten Land-
schreiber von Böhmen:
Wir haben die abrisz und gemeldc, so du uns zu
weiland hochlöblichister gedechtnusz kaisers Maximi-
lians begrebnusz gehörig zugeschickt, zu gnedigen wol-
gcfallen emphangen . . .
Post scripta: Als du uns auch durch unsern camer-
diener Basiii Hirschen (?) anzaigen lassen, das du zu
fertigung des lusthausz in unserm garten zu Prag, der-
gleichen der orgl in der schloszkirchen den werchleuten
selbst geld furgestreckht und anderswo aufbracht, da-
mit hierinnen unser gnedigister bevelch volzogen werde,
nemben wir von dir zu gnedigstem gefallen an . . .
Concept, K alt.
6197 156$ Mär^ß, (Komotau).
Er^her^og Ferdinand befiehlt dem Wein bergmeister,
seinem Maler Fran^ Tersy (de Tertiis) ein Fass Schweid-
nit^er Wein auszufolgen.
Copialbuch Nr. 6g, Fol. 35g. Böhmisch.
6198 i56'ß Mär^ 14, Bürglit$.
Er^her^og Ferdinand schreibt an Thoman Jaro-
schen, püchsengiesser aufm Prager schlosz:
Anstatt und aus bevelch der Römisch khais. maj.
begern wir hiemit an dich, da du dich bald hieheer zu
uns verfuegest in sachen, die ausberaitung des prunnen
im lustgarten betreffend, wie du zu deiner hieheerkhunft
mit mererm vernemen wirdest.
Zwei gleichzeitige Abschriften, S 21I14 alt. — Vgl. Reg. fugS.
— Am 23. October iS(>3 befiehlt die böhmische Kammer dem Ungelt-
beamtet) im Themhof ;« Prag, Jakob von Granau, dem Thomas
Jarosch rum Löthen der Wasserröhren auf der Prager Burg einen
halben Centner Zinn ausjufolgen und, wenn es nicht vorräthig sei,
dasselbe anderwärts ru beschaffen. Concept, böhmisch, ebenda.
6199 i56ß Mär% 16, Bürglit^.
Er^her^og Ferdinand schreibt an Kaiser Ferdi-
nand I.:
Auf cur khais. maj. fernere allergcncdigiste ver-
manung und bevelch, etliche artikel der gepeu am lust-
haus und auch im lustgarten betreffend, bericht cur
khais. maj. ich hiemit sunlich und gehorsamist, das, ob-
wol ich dem paumaister Bonifacien Wolmuet hievor
derwegen zum tail auch bevelch gethan, so hat er mir
doch noch bisheer seiner ausrichtung wenig berichts
gegeben, dcrhalbcn ich ine jeezt selbst persönlich hie-
heer zu mir erfordert. Und was nun in ainem und an-
derm sein anzaigung sein, des sollen eur khais. maj. nit
allain sunlich und gehorsamist von mir verstendigt son-
der auch die jeezo abermals bcvolhencn gepeu und
pesserungen nach aller muglichait befürdet werden.
Sovil aber die ausberaitung des prunnen betrifft,
ist es wol an dem, das eur khais. maj. mein hofmaister
graf Franz von Thum hievor des Toman Jaroschen für-
schlag, begern und erpieten derhalben zugeschriben.
Dieweil cur khais. maj. aber mich jeezo durch ain ver-
zaichnus allergenedigist berichten, wie es in dergleichen
fall mit dem Löffler daselbst zu Ynsprugg gehalten
wirdet, mir auch auferlegen, ime Toman Jaroschen
soliches fürzuhalten, mit ime darauf zu handien und
eur maj. der sachen wider zu verstendigen, demselben
nach soll durch mich auch sunliche und gehorsamiste
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darnach sunlicfa berichten und in disem allem nicht feirn
sondern sovil muglich furdern lassen. An dem beschicht
uns ain väterlichs gefallen. — Geben Ynnsprugg den
23. tag februarii anno im 1563.
Postscripta: Haben wir aus deiner lieb obristen
hofmaisters graf Franzen vom Thum uns zu selbst aig-
nen handen gethanen gehorsamen schreiben und dabei
verwarten einschlusz gleichwol genediglich verstanden,
das Thoman Jarusch, püchsengiesser, dem gemachten
fisir oder model nach zu ausberaitung angezaigtcs prun-
nen fünfzig centen khupfer, desgleichen zwelf centen
zin und von jedem centen allein macherlon achtund-
zwainzig gülden begert hat. Nun wellen wir deiner lieb
väterlich nicht verhalten, das wiralhie maister Grcgoricn
Löfler, als da alle narung zu underhaltung der arbeiter
vil teuerer dann in Behaim ist, umb den centen an den
pildern, darein der zeug- oder metall-, gieszer-, macher-
und pildschneiderlohn auch der abgang im feur und
alles anders, nichts ausgenomben, gereit wirdet und über
ine gcetii, nicht mer als achtundzwanzig gülden aber
gleichwol den vortl geben und thuen, das wir ime ent-
gegen, sovil ain pild wigt, darfur das methall und nemb-
lich jeden centen allain umb sechs gülden wider folgen
lassen. Dieweil dann, wie dein lieb wol zu erachten,
die pilder mit schneiden und anderer khunst vil ain
mehrere arbeit und mühe als das prunnenwerkh abgeben,
wir auch befinden, das dem Jarusch nicht allein das
methall samentlich sonder auch der abgang im feur
neben den achtundzwainzig gülden an der ringen prun-
nenarbeit mit ainem übermessigen gewin für des Löfler
arbeit zue gueten und wir aber dessen gar zu hohem
schaden khumen wurden, so schickhen wir demnach
deiner lieb seinen des Jaruschen furschlag und entgegen
ain verzaichnus, wie es in dergleichen fall mit dem Löf ler
alhie gehalten wirdet, zu. Und ist darauf unser väter-
lichs begern an dein lieb, die wollen ime Jarusch ob-
steendc verzaichnus, wie es in dem mit ime Löfler alhie
gehalten wierdet, gegen seinem des Jaruschen furschlag
und begern auch sonderlich den grossen underschid der
arbeit und wolfeilcn underhaltung in Behaimb der darzu
bedürftigen leuth auch den übermessigen gwin, die er
gegen dem Löfler an berürter prunnenarbeit haben
wurde, furhalten und dabei lauter anzeigen und mit ime
dahin handien lassen, woferr er auch mit dem wie der
Löflcr zufriden sein will, das wir ernannten prunnen
durch ine, wo aber nit, alsdann zu ersparung des übrigen
grossen uneosten durch ermelten Löfler alhie machen
lassen wollen. Wie si auch das erlangen werden, das
wollen si uns sambt derselben räthlichen gutbedunkhen
neben widersendung der einschlusz darnach eheist sun-
lichen berichten. — Datum ut in literis.
Copialbuch Nr. 57, Fol. SiSSig. — Einer Abschrift des P. S.
ist ein BeJehl Kaisers Maximilian II. ddo. i56y November 20, Wien,
angeschlossen; eine weite Abschrift des P. S. bildet die Beilage A
;am Berichte der böhmischen Kammer-Buchhalterei ddo. i5-i\lär-[ rj.
Diesem Berichte ist auch als Beilage B. das oben angeführte Ver-
zaichnus, wie es mit Grcgoricn Löflcr, gisscr zu Inspruckh, von pil-
dern zu gissen gehalten wirdet, beigeschlossen. Dasselbe lautet:
Die Römisch kais. maj. gehen alhie maister Grcgorien Lüffler von
den pildern zu gicssen und machen für zeug oder metall, giesscr-
und macherlohn auch abgang im feuer und alles anders, nichts aus-
genommen, umb jeden centner wienisch gewicht, wann die pilder
allerdings ausgemacht werden, 28 gülden. Doch was die pilder
wegen, mücssen ir maj. maister Grcgorn sovil metall sonderlich den
messing darzu geben, doch jeden centen wienisch gewicht umb
6 gülden reinisch angeschlagen; dasselb gelt wirdet ime an obbenanten
28 gülden wider abgezogen und aufgehebt. — 5 21/14 "lt. — Vgl.
Bd. V, Reg. 4338, 4340 und oben Reg. 6ig2.
6196 i56g Februar 26, Innsbruck.
Kaiser Ferdinand I. schreibt an den obersten Land-
schreiber von Böhmen:
Wir haben die abrisz und gemeldc, so du uns zu
weiland hochlöblichister gedechtnusz kaisers Maximi-
lians begrebnusz gehörig zugeschickt, zu gnedigen wol-
gcfallen emphangen . . .
Post scripta: Als du uns auch durch unsern camer-
diener Basiii Hirschen (?) anzaigen lassen, das du zu
fertigung des lusthausz in unserm garten zu Prag, der-
gleichen der orgl in der schloszkirchen den werchleuten
selbst geld furgestreckht und anderswo aufbracht, da-
mit hierinnen unser gnedigister bevelch volzogen werde,
nemben wir von dir zu gnedigstem gefallen an . . .
Concept, K alt.
6197 156$ Mär^ß, (Komotau).
Er^her^og Ferdinand befiehlt dem Wein bergmeister,
seinem Maler Fran^ Tersy (de Tertiis) ein Fass Schweid-
nit^er Wein auszufolgen.
Copialbuch Nr. 6g, Fol. 35g. Böhmisch.
6198 i56'ß Mär^ 14, Bürglit$.
Er^her^og Ferdinand schreibt an Thoman Jaro-
schen, püchsengiesser aufm Prager schlosz:
Anstatt und aus bevelch der Römisch khais. maj.
begern wir hiemit an dich, da du dich bald hieheer zu
uns verfuegest in sachen, die ausberaitung des prunnen
im lustgarten betreffend, wie du zu deiner hieheerkhunft
mit mererm vernemen wirdest.
Zwei gleichzeitige Abschriften, S 21I14 alt. — Vgl. Reg. fugS.
— Am 23. October iS(>3 befiehlt die böhmische Kammer dem Ungelt-
beamtet) im Themhof ;« Prag, Jakob von Granau, dem Thomas
Jarosch rum Löthen der Wasserröhren auf der Prager Burg einen
halben Centner Zinn ausjufolgen und, wenn es nicht vorräthig sei,
dasselbe anderwärts ru beschaffen. Concept, böhmisch, ebenda.
6199 i56ß Mär% 16, Bürglit^.
Er^her^og Ferdinand schreibt an Kaiser Ferdi-
nand I.:
Auf cur khais. maj. fernere allergcncdigiste ver-
manung und bevelch, etliche artikel der gepeu am lust-
haus und auch im lustgarten betreffend, bericht cur
khais. maj. ich hiemit sunlich und gehorsamist, das, ob-
wol ich dem paumaister Bonifacien Wolmuet hievor
derwegen zum tail auch bevelch gethan, so hat er mir
doch noch bisheer seiner ausrichtung wenig berichts
gegeben, dcrhalbcn ich ine jeezt selbst persönlich hie-
heer zu mir erfordert. Und was nun in ainem und an-
derm sein anzaigung sein, des sollen eur khais. maj. nit
allain sunlich und gehorsamist von mir verstendigt son-
der auch die jeezo abermals bcvolhencn gepeu und
pesserungen nach aller muglichait befürdet werden.
Sovil aber die ausberaitung des prunnen betrifft,
ist es wol an dem, das eur khais. maj. mein hofmaister
graf Franz von Thum hievor des Toman Jaroschen für-
schlag, begern und erpieten derhalben zugeschriben.
Dieweil cur khais. maj. aber mich jeezo durch ain ver-
zaichnus allergenedigist berichten, wie es in dergleichen
fall mit dem Löffler daselbst zu Ynsprugg gehalten
wirdet, mir auch auferlegen, ime Toman Jaroschen
soliches fürzuhalten, mit ime darauf zu handien und
eur maj. der sachen wider zu verstendigen, demselben
nach soll durch mich auch sunliche und gehorsamiste
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