Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 11.1890

DOI Heft:
II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
DOI Artikel:
Voltelini, Hans von: Urkunden und Regesten aus dem K. u. K. Haus-, Hof- und Staats-Archiv in Wien, [3]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5770#0359
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IV

K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.

aus dem inventari, durch Jacoben von Moshaim, lands-
phleger, Eeraszmeen Söll, mauter, und Georgen Hueber,
statrichter zum Rottenman, aufgericht und mir Polli-
carp von Teuffenbach als seiner fürstlich gnad hof-
maister zuegestelt, davon genomen sind worden, auch
waz sein fürstlich gnaden in seinem eewekhzug ver-
shenkht hat, wie hernachvolgt:

Erstlichen hat sein fürstlich gnaden mitgenomen
i guldeins ketlein, wigt 42 guldin reinisch. — Item
ain täschlen, mit peerlen geschmukht, darinen i5
stuckh allerlai münz gelegen, mitsambt dem bedtshadt.
» — Item mer zwo ciain silbren peten und ain claine per-
lene petten, mer 1 clains rots edls stainl, in golt ge-
fasst. — Item mer ain Rochus mit 3 rubin und 1 gul-
din herz, mit ainem turkhus und rubin verfast. mer I
weisen stain, in golt gefasst. — Hier folgt die Auf-
zählung einzelner Kleidungsstücke und dann heisst es
weiter: Mer ain swarz samethes pirret und ainen swar-
zen huet mit ainem perlenschmuckh. — Mer ain reit-
shwert und ainen knechtishen teggen. — Mer ain
vergulten runden pecher, ainen ubergolten löfl und
ainen silbrenen shreibzeug.

Unter den vom Herzog dem Teufenbach geschenk-
ten Gegenständen erscheint unter Anderem: Mer4weer:
ain reitshwert, 1 dissacken, I rapier und ain unge-
faste Clingen. — Mer 1 meszgwant, hat ime sein fürst-
lich gnaden auh geshenkht, und daz ander in den
brobsthof zum Rottenman.

Zum Schlüsse bezeugt Polycarp von Teufenbach
den Abgang der vom Herzog mitgenommenen und den
Empfang der ihm selbst geschenkten Gegenstände gegen-
über dem Christoph Braunfalk, welchem er auf kgl. Be-
fehl die andern Kleinodien und Güter sammt Inventar
zugestellt habe. —- Geben Rotenman den ersten tag
januari anno 1531.

Or. Pap. mit eigenhändiger Unterschrift und dem aufgedrück-
ten Siegel des Ausstellers.

6280 iSßz Jänner g, Salzburg.

Christoph Praunfalckh, Verweser ^u Aussee, be-
richtet an König Ferdinand L, er habe den ihm aus
Mainz Zugesendeten Befehl, beruerend die clainatter und
ander des jungen herzogen von Wiertemberg etc. hab
und guetter, so bei handen gedachts herzogen hof-
maister Bollicarpen von Teufenpach zum Rottenman
gelassen, ubernembung ze thuen, sammt dem Inven-
tar erhalten und ausgeführt und über solh clainatter
und guetter uberantwortung dreu inventari aufgericht,
davon eines dem königlichen Pfennigmeister Johann
Löble sammt den Kleinodien und Gütern wohlverwahrt
nach Augsburg zugesendet und die Transportauslagen
gezahlt. Dann so werden euer kgl. maj. hiebeiligund
verneinen, was herzog Cristof von Wiertemberg für
clainater und claider mit auf Augspurg genommen,
auch seiner gnaden hofmaister den von Teufenpach
und andern vershenkht worden in dem inventari, mir
(von) euer maj. zuegeshickht, begrifen stet; aber nicht
durch mich emphangen sonder waz die uberantwortung
nur von dem Teufenpach beschehen, ist alles in dem
inventari, so ich euer maj. phennigmaister, wie vor
ermelt, zuegesandt hab, eingestellt und verhanden. —
Datum Sallczburg den 9. tag januari anno 1 53 1.

Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift und dem rück-
wärts aufgedrückten Verschlusssiegel des Ausstellers.

6281 i5ßt Jänner 21, Rom.

Andreas de Burgo, Gesandter Königs Ferdinand I.
an der päpstlichen Curie, berichtet unter Anderm an den
König:

Quando venerit no vum electionis maiestatis vestrae,

papa faciet fieri ignes more solito et cantari missam so-

lemnem et tunc donabit ensem maiestati vestrae et mittet

ei. — Datum Rome die 21. ianuarii anno domini 1 53 1.

Or. Pap. mit eigenluindiger Unterschrift und rückwärts auf-
gedrücktem Siegel, Romana.

6282 iSiji Jänner 22, Mecheln.

Hannart ersucht Kaiser Karl V., einen Andern
statt seiner zum Executor des Testamentes König Phi-
lipps z^ ernennen und schlägt ihm dazu den Robert Ro-
bins, anchien chapellain et aumosiner des Kaisers, vor.
Endlich schlägt er vor, die von Karl V. z"r Execution
des Testamentes für fünf Jahre bewilligten 5ooo Gulden
von den 25ooo Goldthalern, welche Karl von König
Franz von Frankreich erhalten habe, zu Za^en> ^a
nach dem bisherigen Modus le dict testament et les
euvres pieuses et aumosnes ordonnez par icelui en-
semble le parachevement de l'ouvraige de la chapelle
de Bruxelles, qui est ung beau commenchement, en est
d'autant recule et retarde. — De Malines le 22 jour
de janvier anno 1530.

Eigenhändig geschriebenes und unterschriebenes Or. Pap. mit
Spuren des abgebrochenen Verschlusssiegels in dorso, Belgica.

6283 i5ßi Februar 17, Rom.

Andreas de Burgo, Gesandter Königs Ferdinand I.
in Rom, schreibt an den König unter Anderm:

Papa decrevit mittere unum suum cum fuste, qui
portabit illum, et est unus bonus theologus, ut mihi di-
xit; sciam nomen, de quo nunc non recordor, et mone-
bo. — Datum die 17. februarii 1 53 1.

Postscriptum \u dem Berichte Burgos vom 16. Februar, Or.
Pap. mit eigenhändiger Unterschrift und Verschlusssiegel in dorso,
Romana.

6284 i5y Februar 27, Linz-
König Ferdinand I. schreibt unter Anderem an An-
dreas de Burgo, seinen Gesandten in Rom:

Quod sanctissimus dominus noster tanto afFectu
et dementia nobis gratuletur electo et coronato regi
Romanorum, facit pro solita sua in nos pietate et bene-
ficentia pastorali, quod fore nobis certo persuasum erat
et eidem ob id animum et Studium nostrum plane ac-
censum et in eum affectum iure merito offerimus eique,
quas possumus et debemus, gratias agimus et habe-
mus pro pileo et ense nobis ad manus tuas consegna-
tis, quos ubi receperimus, id quod in consimilibus con-
veniet, latius posthac exequemur. Hoc autem in presen-
tiarum non visum est nobis pretereundum, quod, quia
sacris iis donariis nos ad suscepti muneris nostri offi-
tia exhortantibus sanctitas sua nos alioqui de publica
salute et conservatione populi nobis concrediti solicitos
animare et excitare voluit, nos nihil, quod ad iniuncti
offitii nostri pr§scriptum pertinebit, omissuros et hoc
gladio accinctos eo, ut decet, pro defensione sacro sancte
fidei et religionis nostre proque dignitate et ornamento
sanctitatis sue et sancte sedis apostolice usuros adeo,
quod tanti honoris a pio patre et domino nostro nobis
oblati rectam rationem inesse videamur. — Datum in
oppido nostro Lyntio die 27. mensis februarii anno
 
Annotationen