XXX
K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.
Item mer ain vergulten khopf Sibenburgerisher
arbait mit silbrem gewäx, so die Juden zu Cracaw ir
maj. verert.
Ich Petero Apelinczgi, Polnisher kgl. maj. etc. rat
und öbrister hofmaister, bekhenn, daz mir der wol-
geborn herr, herr Sigmundt freiherr zu Herberstain,
Neiperg und Guetenhag, Römisch kgl. maj. etc. rat und
derselben geliebten tochter khunigin Elisabethen zu
Polln etc. zuegeordenter öbrister hoffmaister, sambt
andern verordenten raten alles hievorgeshribens parti-
culariter Überantwort und ich solchs emphangen auch
nach kgl. maj. zu Polln etc. bevelch weiter verordent
hab. Des zu urkhund gib ich bemeltem herrn Sig-
munden und, wer des notturftig ist, die wäre urkhund
under meinem sigil oder secret und aigner undershrib-
ner hand. — Geben zu Cracaw am dreiundzwainzi-
gisten tag maii anno etc. im 1343.
Petrus Opaleynski qui supra ss.
Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift und dem aufge-
drückten Seeretsiegel Opaleynskis (Familienarchiv).
6361 i54ß Juni 1, Prag.
König Ferdinand I. wiederholt in seinem ^weiten
Testamente zunächst fast wörtlich die in seinem ersten
Testamente von i5g2 September ij getroffenen Bestim-
mungen wegen Errichtung und Erhaltung seines Grabes
in der St. Veitskirche zu Prag. Die Bestimmung wegen
des Baues der Maria Himmelfahrtskirche %u Innsbruck
ist etwas geändert, indem der König hier bestimmt, dass
an der genau wie im ersten Testamente bezeichneten
Stelle ain gotshaus mit ainer zimblichen kirchen, welche
in dem namen und eeren Vnser Lieben Frawen irer
himelfart geweicht und so nahent gegen dem statgra-
ben geseczt werden soll, das wir und unser erben auch
unser und ir eegemahel, kind und frauenzimer aus
unser bürg und bemeltem wapenhaus durch ainen gang
darein auf die barkhirchen khomen mugen, mitsampt
allen und jeden darzuegehörigen gepeuen, sacristei,
librei, refectori, dormitori, zimern und andern notturf-
tigen nebenbehausungen und wonungen. Und damit
der gotsdienst mit sovil mer andacht in derselben
unser stiftkhirchen volbracht werden mug, so ordnen
und wellen wir, das die altar mit zimlich shönen taffein
geziert, auf jedem altar ain kelich mit seiner paten
auch notturftigen gemainen und feirtäglichen mesge-
wanden und dann sonderlich zu dem hohen altar nott-
wendige ganze ornat von chormänteln, mesgewanden
und levitenröckhen mit aller irer zuegehörung und von
allen gepreuchigen färben verordnet und aus unsern
gewelben zur Newstat, Gräcz und Innsprugg genomen
auch, wo daran mangl befunden, von neuem erzeugt
werden sollen. Auch hier wie im ersten Testamente
wird bestimmt, dass %ur Erbauung des genannten Got-
teshauses von dem Einkommen der Sal^ämter in Hall,
Aussee und Gmunden 18000—20000 Gulden rheinisch
oder, sovil darunter zu Verrichtung bemelter gepeu nott
und gnueg sein mag, genommen werden sollten.
Die Bestimmungen wegen Rückerstattung der
Kirchenkleinodien werden hier fast wörtlich mit gerin-
gen, zumeist nur stilistischen Abänderungen und Erwei-
terungen wiederholt.
Bezüglich des Heiratsgutes und der Aussteuer sei-
ner noch zu verheiratenden Töchter bleibt ebenfalls die
im ersten Testamente getroffene Bestimmung aufreckt
und wird nur hinzugefügt, dass die Hälfte der diesfalls
entstehenden Kosten von seinen Königreichen und den
diesen incorporirten Fürstentümern, die andere Hälfte
von den österreichischen Erblanden zu tragen sei.
Auch die Bestimmung, dass beim Aussterben seines
Mannsstammes alle seine clainater, silbergeschier und
ander farende haab seinen Töchtern zufa^en sollen,
wird hier wiederholt, ebenso wie die Bestimmung des
ersten Testamentes wegen Vollstreckung mancher noch
nicht vollzogener Testamentsbestimmungen Kaisers Ma-
ximilian I., worunter auch der aufrichtung seiner maje-
stat begrebnus. — Geschehen und geben auf unserm
kuniglichen schloss Prag den ersten tag des monats
junii nach Christi unsers lieben herrn gepurde funf-
zehenhundert und im dreiundvierzigisten, unserer
reiche des Römischen im dreizehenden und der an-
dern aller im sibenzehenden jarn.
Or. Perg. mit den eigenhändigen Unterschriften des Königs,
des obersten Burggrafen Wolfgang des Aelleren Freiherrn ju
Chrayg, des Burggrafen Heinrich \u Meissen, Kanzlers, des Josef
von Lamberg, Gaudenz Freiherrn \u Madrut^, des Balthasar von
Presing Freiherrn \u Stain, des Unterkämmerers Jorg von Gerstorf
und des Prager Schlosshauptmanns Wolfgang von Wi\esowici und
dem an Goldschnur befestigten Siegel in rothem auf weissem Wachs
(Fa m iliena rchivj.
6362 i54ß August gi, Reims.
Eleonora, Gemahlin Königs Franz ^' von Frank-
reich, beauftragt den Nicolas van der Laen, ihren
Schatzmeister, nachdem sie gehört habe, dass er es
unterlassen habe de m'envoyer des toilles de Hollande
que j'avoye demandö pour mon Service, ihr dieselben
nun, wenn dies ihrer Schwester Marie, der Königin-
Witwe von Ungarn, gefällig sei, mit den für den Car-
dinal von Ferrara bestimmten Sachen z" senden. —
De Rems le dernier jour d'aoust.
Or. Pap. mit eigenhändiger Unterschrift Eleonoras und des
Secretärs Moisant. — Die Datirung ergibt sich aus dem folgenden
Reg. Nr. 6365.
6363 i54j August gl, Reims.
Eleonora, Gemahlin Königs Franz !■ von Frank-
reich, empfiehlt ihrer Schwester Marie, Königin- Witwe
von Ungarn und Regentin der Niederlande, nachdem
ihr cousin le cardinal de Ferrare1 envoye ce present
purteur en Flandres pour appourter une chapelle qu'il
a faict faire et certaines tapisseries et couvertures de
mulletz et autres choses, diesen Boten. — A Rems le
dernier jour d'aoust.
Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift Eleonoras und
Spuren des abgefallenen Verschlusssiegels in dorso, Belgica. — Die
Datirung ergibt sich aus dem folgenden Reg. Nr. 6365.
6364 i54g September 18, Augsburg.
Desiderius Colman, Helmschmied und Plattner
Zu Augsburg, schreibt an Kaiser Karl V:
Euer kaiserlichen majestat fueg ich in aller under-
thanigkait zu vernemen, das derselben harnasch, so
mir zu machen bevolhen worden ist, in vierzehen ta-
gen oder aufs lengst in dreien wuchen den nechsten
gar ausgemacht wirdet, dann ich kain muhe, arbait
noch vleiss daran spare auch mich an der arbait nichtz
verhindern lasse, damit die aufs beldest ausgemacht
und euer kaiserlichen majestat zugebracht werde; und
bin willens, alsbald ich fertig wirde, darmit den nech-
sten auf Colen, wie euer kaiserliche majestat mir zu
1 Hippolyt von Este, Er\bischof von Mailand, Cardinal seiti538.
K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.
Item mer ain vergulten khopf Sibenburgerisher
arbait mit silbrem gewäx, so die Juden zu Cracaw ir
maj. verert.
Ich Petero Apelinczgi, Polnisher kgl. maj. etc. rat
und öbrister hofmaister, bekhenn, daz mir der wol-
geborn herr, herr Sigmundt freiherr zu Herberstain,
Neiperg und Guetenhag, Römisch kgl. maj. etc. rat und
derselben geliebten tochter khunigin Elisabethen zu
Polln etc. zuegeordenter öbrister hoffmaister, sambt
andern verordenten raten alles hievorgeshribens parti-
culariter Überantwort und ich solchs emphangen auch
nach kgl. maj. zu Polln etc. bevelch weiter verordent
hab. Des zu urkhund gib ich bemeltem herrn Sig-
munden und, wer des notturftig ist, die wäre urkhund
under meinem sigil oder secret und aigner undershrib-
ner hand. — Geben zu Cracaw am dreiundzwainzi-
gisten tag maii anno etc. im 1343.
Petrus Opaleynski qui supra ss.
Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift und dem aufge-
drückten Seeretsiegel Opaleynskis (Familienarchiv).
6361 i54ß Juni 1, Prag.
König Ferdinand I. wiederholt in seinem ^weiten
Testamente zunächst fast wörtlich die in seinem ersten
Testamente von i5g2 September ij getroffenen Bestim-
mungen wegen Errichtung und Erhaltung seines Grabes
in der St. Veitskirche zu Prag. Die Bestimmung wegen
des Baues der Maria Himmelfahrtskirche %u Innsbruck
ist etwas geändert, indem der König hier bestimmt, dass
an der genau wie im ersten Testamente bezeichneten
Stelle ain gotshaus mit ainer zimblichen kirchen, welche
in dem namen und eeren Vnser Lieben Frawen irer
himelfart geweicht und so nahent gegen dem statgra-
ben geseczt werden soll, das wir und unser erben auch
unser und ir eegemahel, kind und frauenzimer aus
unser bürg und bemeltem wapenhaus durch ainen gang
darein auf die barkhirchen khomen mugen, mitsampt
allen und jeden darzuegehörigen gepeuen, sacristei,
librei, refectori, dormitori, zimern und andern notturf-
tigen nebenbehausungen und wonungen. Und damit
der gotsdienst mit sovil mer andacht in derselben
unser stiftkhirchen volbracht werden mug, so ordnen
und wellen wir, das die altar mit zimlich shönen taffein
geziert, auf jedem altar ain kelich mit seiner paten
auch notturftigen gemainen und feirtäglichen mesge-
wanden und dann sonderlich zu dem hohen altar nott-
wendige ganze ornat von chormänteln, mesgewanden
und levitenröckhen mit aller irer zuegehörung und von
allen gepreuchigen färben verordnet und aus unsern
gewelben zur Newstat, Gräcz und Innsprugg genomen
auch, wo daran mangl befunden, von neuem erzeugt
werden sollen. Auch hier wie im ersten Testamente
wird bestimmt, dass %ur Erbauung des genannten Got-
teshauses von dem Einkommen der Sal^ämter in Hall,
Aussee und Gmunden 18000—20000 Gulden rheinisch
oder, sovil darunter zu Verrichtung bemelter gepeu nott
und gnueg sein mag, genommen werden sollten.
Die Bestimmungen wegen Rückerstattung der
Kirchenkleinodien werden hier fast wörtlich mit gerin-
gen, zumeist nur stilistischen Abänderungen und Erwei-
terungen wiederholt.
Bezüglich des Heiratsgutes und der Aussteuer sei-
ner noch zu verheiratenden Töchter bleibt ebenfalls die
im ersten Testamente getroffene Bestimmung aufreckt
und wird nur hinzugefügt, dass die Hälfte der diesfalls
entstehenden Kosten von seinen Königreichen und den
diesen incorporirten Fürstentümern, die andere Hälfte
von den österreichischen Erblanden zu tragen sei.
Auch die Bestimmung, dass beim Aussterben seines
Mannsstammes alle seine clainater, silbergeschier und
ander farende haab seinen Töchtern zufa^en sollen,
wird hier wiederholt, ebenso wie die Bestimmung des
ersten Testamentes wegen Vollstreckung mancher noch
nicht vollzogener Testamentsbestimmungen Kaisers Ma-
ximilian I., worunter auch der aufrichtung seiner maje-
stat begrebnus. — Geschehen und geben auf unserm
kuniglichen schloss Prag den ersten tag des monats
junii nach Christi unsers lieben herrn gepurde funf-
zehenhundert und im dreiundvierzigisten, unserer
reiche des Römischen im dreizehenden und der an-
dern aller im sibenzehenden jarn.
Or. Perg. mit den eigenhändigen Unterschriften des Königs,
des obersten Burggrafen Wolfgang des Aelleren Freiherrn ju
Chrayg, des Burggrafen Heinrich \u Meissen, Kanzlers, des Josef
von Lamberg, Gaudenz Freiherrn \u Madrut^, des Balthasar von
Presing Freiherrn \u Stain, des Unterkämmerers Jorg von Gerstorf
und des Prager Schlosshauptmanns Wolfgang von Wi\esowici und
dem an Goldschnur befestigten Siegel in rothem auf weissem Wachs
(Fa m iliena rchivj.
6362 i54ß August gi, Reims.
Eleonora, Gemahlin Königs Franz ^' von Frank-
reich, beauftragt den Nicolas van der Laen, ihren
Schatzmeister, nachdem sie gehört habe, dass er es
unterlassen habe de m'envoyer des toilles de Hollande
que j'avoye demandö pour mon Service, ihr dieselben
nun, wenn dies ihrer Schwester Marie, der Königin-
Witwe von Ungarn, gefällig sei, mit den für den Car-
dinal von Ferrara bestimmten Sachen z" senden. —
De Rems le dernier jour d'aoust.
Or. Pap. mit eigenhändiger Unterschrift Eleonoras und des
Secretärs Moisant. — Die Datirung ergibt sich aus dem folgenden
Reg. Nr. 6365.
6363 i54j August gl, Reims.
Eleonora, Gemahlin Königs Franz !■ von Frank-
reich, empfiehlt ihrer Schwester Marie, Königin- Witwe
von Ungarn und Regentin der Niederlande, nachdem
ihr cousin le cardinal de Ferrare1 envoye ce present
purteur en Flandres pour appourter une chapelle qu'il
a faict faire et certaines tapisseries et couvertures de
mulletz et autres choses, diesen Boten. — A Rems le
dernier jour d'aoust.
Or. Pap. mit der eigenhändigen Unterschrift Eleonoras und
Spuren des abgefallenen Verschlusssiegels in dorso, Belgica. — Die
Datirung ergibt sich aus dem folgenden Reg. Nr. 6365.
6364 i54g September 18, Augsburg.
Desiderius Colman, Helmschmied und Plattner
Zu Augsburg, schreibt an Kaiser Karl V:
Euer kaiserlichen majestat fueg ich in aller under-
thanigkait zu vernemen, das derselben harnasch, so
mir zu machen bevolhen worden ist, in vierzehen ta-
gen oder aufs lengst in dreien wuchen den nechsten
gar ausgemacht wirdet, dann ich kain muhe, arbait
noch vleiss daran spare auch mich an der arbait nichtz
verhindern lasse, damit die aufs beldest ausgemacht
und euer kaiserlichen majestat zugebracht werde; und
bin willens, alsbald ich fertig wirde, darmit den nech-
sten auf Colen, wie euer kaiserliche majestat mir zu
1 Hippolyt von Este, Er\bischof von Mailand, Cardinal seiti538.