XL
K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.
Verrer muessen mir auch on mein costung des
sarchs und der pilder visierungen gemacht und zue-
gestellt; jedoch will ich gern darzue helfen und raten,
damit dieselben zum zierlichisten gemacht und gever-
tigt werden. Und zum bslus, das die nodturft zeugs
und gelts, so dises werkh gebrauchen wird, an die hand
geraicht werde; dann es in allem ain merkhliche ver-
leg, die teglich damit auflauft, haben mues. Das alles
hab ich eur gnaden gehorsamer mainung anzaigen wellen
und thue mich hiebei eur gnaden bevelhen. Eur gnaden
gehorsamer williger Gregori Löffler, puchsengiesser.
An herrn Wilhalmen Schurffen, ritter etc.
Gleichzeitige Copie der Kanzlei Pap. /Acten des Familien-
archivs). — Ebenda eine vollkommen gleichlautende, von anderer
Hand geschriebene Kan\leicopie auf Papier. — Beilage \um vor-
stehenden Schreiben Schurffs vom p. Mär\ 1547, daher hier gleich
datirt.
6390 0547 Mär^ 9.)
Detaillirter Voranschlag über die Kosten der Voll-
endung des Grabgusses Kaisers Maximilian I.
D 1.
Auszug und ungeverlicher uberslag, was und wie-
vil an weilend kaiser Maximilian hochlöblichister und
seligister gedechtnus furgenomen grabgusz, zu der
Newenstat in Osterreich gehörig, gemacht und ver-
vertigt, was an demselben noch zu ganzer vertigung
zu machen auch in was summa gelts solcher grabgusz
sambt aller zugehörde vollendt und ausgemacht werden
möchte, volgt hernach:
Erstlichen ist auf der Römischen kuniglichen
maj. etc., unsers allergnedigisten herrn, bevelh, vom
datum den letsten tag novembris anno 1527 an irer
kgl. maj. regierung und camer in Tyrol ausgangen,1
ain lautere visierung gestellt und gemacht worden, wie
und .welchermassen der sarch, darein hochgedachts
kaiser Maximilians leib gelegt, gegossen werden soll.
Dieselb visierung ist ierer kgl. maj. an derselben hof
anno 1528 uberschickht worden, damit sein maj. die
derselben gnedigistem gevallen nach corrigiert und ver-
pessern mugen. Dabei ist es bis anheer beliben und
wird ir maj. solche visierung des grabguss noch bei
handen haben, dann alhie kan die kainer orten ge-
funden werden. Soverr nu die jeczig Römisch kais.
und kgl. majestäten gnedigist entslossen, ir majestäten
anherrn solchen sarch nochmalen giessen zu lassen,
wird sich derselb sarch in hundert centen zeug an-
laufen. Solt nu diser sarch der gestellten visierung
nach so zierlich gegossen werden, wird derselb treff-
lich vil arbait und mue geprauchen. Ist vorhin umb
jeden centen an den pildern zu machen für zeug,
arbait und alle costungen achtundzwainzig guldin be-
zallt worden; darauf und nit leichter wird der centen
jeczo zu machen bekhomen werden, thuet der sarch
zu gelt 2800 guldin.
Zum andern. Wiewol kaiser Maximilians testa-
ment von 28 grossen pildern anzaigung thuet, die zu
der begrebnus gestellt werden sollen, so befind sich
doch dagegen, das kaiser Maximilian in seiner maj.
visier des ganzen grabguss 40 grosser pilder, die dar-
zue gegossen werden sollen, gestellt und vergriffen.
Nun seien an solchen pildern hievor dreissig gegossen
und dann noch darzue ain klains knients pild nach
kaiser Maximilians pildnus; dasselb hat gen Hall in ain
stift gestellt sollen werden, wird hie nit gerait.1 Wer
dieselben pilder und wie die genannt, wird aus bei-
ligunder verzaichnus mit C verstanden.2 Under den-
selben dreissig pildern seien aindliff, so erstens durch
maister Gilgen gegossen, ganz unsauber, manglhaft
und schadhaft geratten, also das zwai ganz umbge-
gossen werden muessen, dardurch die hoch nodturft
erfordert, dieselben zwai pilder umbzugiessen und
die andern vast alle auszupessern und das, so mangl,
noch darzue zu giessen. Solchen mangl allen zu wen-
den der ist laut aines sondern zetls angeslagen mit dem
ringisten costen auf 2000 guldin. Dise mengl und ge-
brechender pilder seien von neuem jeczo durch maister
Gregorien Löffler besichtigt, ob dieselben mit disem
oder ainem ringern costen gewend und verricht werden
möchten. Der zaigt dariber an, das die ausberaitung
obgemelter pilder im costen nit überslagen sonder
möcht solch gelt der 2000 guldin darzue gepraucht
werden. So ime aber dise arbait neben der andern be-
volhen wurd, wolt er gern allen muglichen vleisz fur-
wenden, das alles mit etwas ringern costen zu ver-
richten.
Zum dritten. Zu völliger erstattung der ganzen
anzal vierzig grossen pilder nach kaiser Maximilians
grabvisierung sollen noch zehen gegossen und ge-
macht werden. Wer und wie die genannt, wirdt aus
beiligunder zettl mit nr. 1 bezaichnet aigentlich und
nach lengs zu vernemen.
Dieses beiliegende Ver^eichniss lautet:
Voigt hernach, wer die zehen pilder von ge-
schlechten und wie die mit namen genannt, so kaiser
Maximilian in seiner maj. furgenomen grab- und pilder-
gusz zu giessen aufgezaichnet und in derselben visie-
rung begriffen, die aber noch bisheer nit gegossen und
gemacht sonder durch die jeczig Römisch kais. und
kgl. majestäten giessen zu lassen verordnet werden
sollen, Weichs jedoch zu irer majestäten gnedigisten
wolgefallen steet, derselben kains oder ains tails, was
und welche irer majestäten gevellig sein wellen, giessen
zu lassen:
1. Haug der Grosz, fürst zu Habspurg. — 2. Ra-
depott, fürst zu Habspurg. — 3. Karolus Manngnus,
Römischer kaiser, kunig in Germania und Frannckh-
reich. — 4. Julius Cesar, der erst Römisch kaiser. —
5. Ciodopheus, der erst cristenkunig zu Frannckhreich.
— 6. Otopert, kunig zu Prouanncz. — 7. Otackher,
herzog zu Steyr. — 8. Sant Steffan, kunig zu Hungern.
Dise pilder möchten mit ganzem kurisz oder hämisch
auch andern zierden gegossen werden, jedoch auf das
ringist, kains über 16 centen schwer. — 9. Frau
Geysula, kunigin zu Hungern, erzherzogin zu Öster-
reich. — 10. Frau Virida, herzogin zu Maylannd,
erzherzog Leopolden von Ossterreichs gemachl. Dise
zwai frauenpilder möchten auch mit zimlichen zierden,
ains 16 centen schwer, gegossen werden.
Dieselben pilder, so die gemacht, solten auf das
ringist gegossen und auf aines dem andern zu hilf
gerait werden 16 centen zeug; brechten dise pilder
an zeug 160 centen, jeden centen umb 28 guldin ge-
rait, thuet zu gelt 4480 guldin. Jedoch steet es bei
1 Vgl. Bd. ii, Reg. 17s0.
1 Vgl. Bd. i, Reg. 3qo.
2 Vgl. oben Reg. 6388.
K. u. k. Haus-, Hof- und Staats-Archiv.
Verrer muessen mir auch on mein costung des
sarchs und der pilder visierungen gemacht und zue-
gestellt; jedoch will ich gern darzue helfen und raten,
damit dieselben zum zierlichisten gemacht und gever-
tigt werden. Und zum bslus, das die nodturft zeugs
und gelts, so dises werkh gebrauchen wird, an die hand
geraicht werde; dann es in allem ain merkhliche ver-
leg, die teglich damit auflauft, haben mues. Das alles
hab ich eur gnaden gehorsamer mainung anzaigen wellen
und thue mich hiebei eur gnaden bevelhen. Eur gnaden
gehorsamer williger Gregori Löffler, puchsengiesser.
An herrn Wilhalmen Schurffen, ritter etc.
Gleichzeitige Copie der Kanzlei Pap. /Acten des Familien-
archivs). — Ebenda eine vollkommen gleichlautende, von anderer
Hand geschriebene Kan\leicopie auf Papier. — Beilage \um vor-
stehenden Schreiben Schurffs vom p. Mär\ 1547, daher hier gleich
datirt.
6390 0547 Mär^ 9.)
Detaillirter Voranschlag über die Kosten der Voll-
endung des Grabgusses Kaisers Maximilian I.
D 1.
Auszug und ungeverlicher uberslag, was und wie-
vil an weilend kaiser Maximilian hochlöblichister und
seligister gedechtnus furgenomen grabgusz, zu der
Newenstat in Osterreich gehörig, gemacht und ver-
vertigt, was an demselben noch zu ganzer vertigung
zu machen auch in was summa gelts solcher grabgusz
sambt aller zugehörde vollendt und ausgemacht werden
möchte, volgt hernach:
Erstlichen ist auf der Römischen kuniglichen
maj. etc., unsers allergnedigisten herrn, bevelh, vom
datum den letsten tag novembris anno 1527 an irer
kgl. maj. regierung und camer in Tyrol ausgangen,1
ain lautere visierung gestellt und gemacht worden, wie
und .welchermassen der sarch, darein hochgedachts
kaiser Maximilians leib gelegt, gegossen werden soll.
Dieselb visierung ist ierer kgl. maj. an derselben hof
anno 1528 uberschickht worden, damit sein maj. die
derselben gnedigistem gevallen nach corrigiert und ver-
pessern mugen. Dabei ist es bis anheer beliben und
wird ir maj. solche visierung des grabguss noch bei
handen haben, dann alhie kan die kainer orten ge-
funden werden. Soverr nu die jeczig Römisch kais.
und kgl. majestäten gnedigist entslossen, ir majestäten
anherrn solchen sarch nochmalen giessen zu lassen,
wird sich derselb sarch in hundert centen zeug an-
laufen. Solt nu diser sarch der gestellten visierung
nach so zierlich gegossen werden, wird derselb treff-
lich vil arbait und mue geprauchen. Ist vorhin umb
jeden centen an den pildern zu machen für zeug,
arbait und alle costungen achtundzwainzig guldin be-
zallt worden; darauf und nit leichter wird der centen
jeczo zu machen bekhomen werden, thuet der sarch
zu gelt 2800 guldin.
Zum andern. Wiewol kaiser Maximilians testa-
ment von 28 grossen pildern anzaigung thuet, die zu
der begrebnus gestellt werden sollen, so befind sich
doch dagegen, das kaiser Maximilian in seiner maj.
visier des ganzen grabguss 40 grosser pilder, die dar-
zue gegossen werden sollen, gestellt und vergriffen.
Nun seien an solchen pildern hievor dreissig gegossen
und dann noch darzue ain klains knients pild nach
kaiser Maximilians pildnus; dasselb hat gen Hall in ain
stift gestellt sollen werden, wird hie nit gerait.1 Wer
dieselben pilder und wie die genannt, wird aus bei-
ligunder verzaichnus mit C verstanden.2 Under den-
selben dreissig pildern seien aindliff, so erstens durch
maister Gilgen gegossen, ganz unsauber, manglhaft
und schadhaft geratten, also das zwai ganz umbge-
gossen werden muessen, dardurch die hoch nodturft
erfordert, dieselben zwai pilder umbzugiessen und
die andern vast alle auszupessern und das, so mangl,
noch darzue zu giessen. Solchen mangl allen zu wen-
den der ist laut aines sondern zetls angeslagen mit dem
ringisten costen auf 2000 guldin. Dise mengl und ge-
brechender pilder seien von neuem jeczo durch maister
Gregorien Löffler besichtigt, ob dieselben mit disem
oder ainem ringern costen gewend und verricht werden
möchten. Der zaigt dariber an, das die ausberaitung
obgemelter pilder im costen nit überslagen sonder
möcht solch gelt der 2000 guldin darzue gepraucht
werden. So ime aber dise arbait neben der andern be-
volhen wurd, wolt er gern allen muglichen vleisz fur-
wenden, das alles mit etwas ringern costen zu ver-
richten.
Zum dritten. Zu völliger erstattung der ganzen
anzal vierzig grossen pilder nach kaiser Maximilians
grabvisierung sollen noch zehen gegossen und ge-
macht werden. Wer und wie die genannt, wirdt aus
beiligunder zettl mit nr. 1 bezaichnet aigentlich und
nach lengs zu vernemen.
Dieses beiliegende Ver^eichniss lautet:
Voigt hernach, wer die zehen pilder von ge-
schlechten und wie die mit namen genannt, so kaiser
Maximilian in seiner maj. furgenomen grab- und pilder-
gusz zu giessen aufgezaichnet und in derselben visie-
rung begriffen, die aber noch bisheer nit gegossen und
gemacht sonder durch die jeczig Römisch kais. und
kgl. majestäten giessen zu lassen verordnet werden
sollen, Weichs jedoch zu irer majestäten gnedigisten
wolgefallen steet, derselben kains oder ains tails, was
und welche irer majestäten gevellig sein wellen, giessen
zu lassen:
1. Haug der Grosz, fürst zu Habspurg. — 2. Ra-
depott, fürst zu Habspurg. — 3. Karolus Manngnus,
Römischer kaiser, kunig in Germania und Frannckh-
reich. — 4. Julius Cesar, der erst Römisch kaiser. —
5. Ciodopheus, der erst cristenkunig zu Frannckhreich.
— 6. Otopert, kunig zu Prouanncz. — 7. Otackher,
herzog zu Steyr. — 8. Sant Steffan, kunig zu Hungern.
Dise pilder möchten mit ganzem kurisz oder hämisch
auch andern zierden gegossen werden, jedoch auf das
ringist, kains über 16 centen schwer. — 9. Frau
Geysula, kunigin zu Hungern, erzherzogin zu Öster-
reich. — 10. Frau Virida, herzogin zu Maylannd,
erzherzog Leopolden von Ossterreichs gemachl. Dise
zwai frauenpilder möchten auch mit zimlichen zierden,
ains 16 centen schwer, gegossen werden.
Dieselben pilder, so die gemacht, solten auf das
ringist gegossen und auf aines dem andern zu hilf
gerait werden 16 centen zeug; brechten dise pilder
an zeug 160 centen, jeden centen umb 28 guldin ge-
rait, thuet zu gelt 4480 guldin. Jedoch steet es bei
1 Vgl. Bd. ii, Reg. 17s0.
1 Vgl. Bd. i, Reg. 3qo.
2 Vgl. oben Reg. 6388.