cxxx
Archiv der k. k. Rcichshaupt- und Residenzstadt Wien.
Baue bei St. Michael und hinz Unser Fraun gegeben
werden sollten. — Besiegelt von dem Passauischen
Rentmeister Hans Prantpacher, von dem edlen Her-
mann Edlerauer und mit dem herzoglichen Bergsiegel
durch den herzoglichen Kellermeister und Rathsfreund
Peter Strasser. — Zu Wienn an dem aschtag.
Orig. Perg.
15188 1443 Mär^ l5> Wien-
Niclas Teschler, Stadtrichter ^u Wien, beurkundet
die Entscheidung über die Klage des Konrat Katzpecher,
Caplans der heiligen Dreier Künig altar in dem fraun-
kloster daz der Himmelporten, betreffend seiner vor-
flüchtigen gelter und gelterin, Merten Stollen, des
messrer, und Kathrein, seiner hausfraun, haus, das der
stat hie zu Wienn grunts ist, gelegen im Hünrgesslein
zunagst Stephans Ymbrung, des kramer, haus, über
versessenes Burgrecht. — Ze Wienn an freitag vor
dem suntag, daran man singet Reminiscere in der vasten.
Orig. Perg. — Eine neuerliche Entscheidung in dieser Sache
wurde am 20. Juli 1446 von dem Stadtrichter Jorg Schlichter
beurkundet.
15189 1443 April 6, Ofen.
Richter und Geschworene der Stadt Ofen schreiben
an den Bürgermeister, Richter und Rath der Stadt
Wien: Notum faeimus eisdem vestris prudeneiis, quo-
modo ecclesia beate Marie virginis nostra perrochialis
patitur in edifieiis et tectura defectum valde magnum
et nos huiusmodi defectum praedicte nostre ecclesie
emendare cupientes, ut tenemur, providum virum Lu-
cam Hülber, mercatorem, vestrum coneivem, osten-
sorem praesencium, supplieavimus prece diligenti, ut
ipse ob laudem beate Marie virginis huiusmodi ligna
pro reformacione eiusdem ecclesie nostre ac asseres et
tegulas in medio vestri disponere valeat et comparare
nobisque transmittere nostris sub expensis. Vestras
igitur diligenter rogamus honestates atque confidenter,
ut eedem ad huiusmodi disposicionem et empeionem
lignorum asserumque et tegularum consensum adhibere
dignentur et proteccionem. Pro eo vestras prudencias
cum subditis per intercessionem eiusdem beatissime
virginis Marie praeservare dignetur salutis auetor ■ et
dominus per secula diuturna. Nos quoque erga vestras
prudencias in simili et maioribus locis et temporibus
ad id aptis diligenter volumus promereri. Scriptum
sabbato proximo ante dominicam Judica sub nostre
civitatis sigillo anno domini etc. 43.
Judex et jurati cives civitatis Budensis.
Adresse auf der Aussenseite: Sapientibus et ho-
nestis viris, magistro civium judicique et juratis con-
sulibus civitatis Wiennensis fautoribus ipsorum detur.
Orig. Pap. mit \um Verschlusse aufgedrücktem Siegel von
rothem Wachse.
15190 1443 April 2g, Wien.
Michel Weiss, Caplan des St. Kathreinaltars zu
St. Tibolt vor dem Widmerthor, gibt dem Mert Aphel,
dem Goldschmied, Eisengraber in der Münze und
Bürger zu Wien, 3 $t 3o dn. Geldes Burgrechts auf
dessen Haus, Stadel und Garten, vor Kernertor gelegen
auf dem Heugriess, das Hannsen des Fridberger gewesen
ist, um 25 ü dn., die er dem Altar zum Nutzen
anderswo angelegt habe, abzukaufen. — Besiegelt vom
Aussteller und von dem Eisenhüter in der Münze und
Bürger Niclas Lainbacher. — Zu Wienn an montag
vor sant Philipps und sant Jacobs tag der heiligen
zwelf boten.
Orig. Perg. mit an der Presset anhangendem Siegel des
Apothekers Niclas Lainbacher, grünes Wachs in ungefärbter
Schüssel.
15191 1443 Ma' 6, München.
Albrecht Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Bayern
und Graf zu Vohburg, schreibt an Bürgermeister und
Rath der Stadt Wien und fordert sie auf, den bei ihnen
wohnhaften Stichel auszuweisen,gegen den die Münchener
Bürger Hans Urssentaler und Hans Vachner eine Klage
wegen Geldschuld eingebracht hätten und auch darnach
vor dem heimlichen gericht zu Westvaln ire recht gen
dem Stichel ganz erstanden und under anderm behabt,
dass den Stichel niembt weder hausen, hofen, ätzen,
trenken noch hinschieben sol. — Zu München an
montag nach dem sontag Misericordia domini. . . .
Orig. Pap. mit \nm Verschlusse aufgedrücktem Siegel. — Der
Name Stichel kommt öfters unter den Wiener Goldschmieden vor,
weshalb der Brief hier aufgenommen wird.
15192 1443 Juli 29-
König Friedrich III. beurkundet für sich und seinen
unmündigen Vetter König Ladislaus als dessen Vormund
die Entscheidung in den Streitigkeiten, die da lang zeit
unzher gewesen sind zwischen unserm getreun Niclasen
Undermhimel, unserm münsmaister, und dem Graner,
unserm anbalt in der müns zu Wienn, ains tails und
den seezmaistern, schrottmaistern und zainmaistern ge-
mainklich von ircr maisterschaft und gerechtikait wegen
in derselben unserr müns des andern tails. Die Letzteren
verlangen, dass im Falle des Ablebens die Meisterschaft
und Gerechtigkeit nicht ledig werden sondern wie
anderes Kaufgut bei den Weibern und Kindern bleiben
solle. Der Münzmeister aber behauptet, dass dies nicht
dem alten Gebrauche entsprechen würde, demzufolge
beim Tode eines oder mehrerer Meister der Münz-
meister sich irer maisterschaft underwunden und die
nach rat der andern maister verkauft hat dem nützisten
zu der müns, den er jee zu Zeiten hiet gehaben mügen.
Der König entscheidet in sol her mass und geschichte,
wenn und wie oft sich hinfür gepuert und begibt, dass
der maister ainer, als vorgemeldt ist, mit dem tod
Archiv der k. k. Rcichshaupt- und Residenzstadt Wien.
Baue bei St. Michael und hinz Unser Fraun gegeben
werden sollten. — Besiegelt von dem Passauischen
Rentmeister Hans Prantpacher, von dem edlen Her-
mann Edlerauer und mit dem herzoglichen Bergsiegel
durch den herzoglichen Kellermeister und Rathsfreund
Peter Strasser. — Zu Wienn an dem aschtag.
Orig. Perg.
15188 1443 Mär^ l5> Wien-
Niclas Teschler, Stadtrichter ^u Wien, beurkundet
die Entscheidung über die Klage des Konrat Katzpecher,
Caplans der heiligen Dreier Künig altar in dem fraun-
kloster daz der Himmelporten, betreffend seiner vor-
flüchtigen gelter und gelterin, Merten Stollen, des
messrer, und Kathrein, seiner hausfraun, haus, das der
stat hie zu Wienn grunts ist, gelegen im Hünrgesslein
zunagst Stephans Ymbrung, des kramer, haus, über
versessenes Burgrecht. — Ze Wienn an freitag vor
dem suntag, daran man singet Reminiscere in der vasten.
Orig. Perg. — Eine neuerliche Entscheidung in dieser Sache
wurde am 20. Juli 1446 von dem Stadtrichter Jorg Schlichter
beurkundet.
15189 1443 April 6, Ofen.
Richter und Geschworene der Stadt Ofen schreiben
an den Bürgermeister, Richter und Rath der Stadt
Wien: Notum faeimus eisdem vestris prudeneiis, quo-
modo ecclesia beate Marie virginis nostra perrochialis
patitur in edifieiis et tectura defectum valde magnum
et nos huiusmodi defectum praedicte nostre ecclesie
emendare cupientes, ut tenemur, providum virum Lu-
cam Hülber, mercatorem, vestrum coneivem, osten-
sorem praesencium, supplieavimus prece diligenti, ut
ipse ob laudem beate Marie virginis huiusmodi ligna
pro reformacione eiusdem ecclesie nostre ac asseres et
tegulas in medio vestri disponere valeat et comparare
nobisque transmittere nostris sub expensis. Vestras
igitur diligenter rogamus honestates atque confidenter,
ut eedem ad huiusmodi disposicionem et empeionem
lignorum asserumque et tegularum consensum adhibere
dignentur et proteccionem. Pro eo vestras prudencias
cum subditis per intercessionem eiusdem beatissime
virginis Marie praeservare dignetur salutis auetor ■ et
dominus per secula diuturna. Nos quoque erga vestras
prudencias in simili et maioribus locis et temporibus
ad id aptis diligenter volumus promereri. Scriptum
sabbato proximo ante dominicam Judica sub nostre
civitatis sigillo anno domini etc. 43.
Judex et jurati cives civitatis Budensis.
Adresse auf der Aussenseite: Sapientibus et ho-
nestis viris, magistro civium judicique et juratis con-
sulibus civitatis Wiennensis fautoribus ipsorum detur.
Orig. Pap. mit \um Verschlusse aufgedrücktem Siegel von
rothem Wachse.
15190 1443 April 2g, Wien.
Michel Weiss, Caplan des St. Kathreinaltars zu
St. Tibolt vor dem Widmerthor, gibt dem Mert Aphel,
dem Goldschmied, Eisengraber in der Münze und
Bürger zu Wien, 3 $t 3o dn. Geldes Burgrechts auf
dessen Haus, Stadel und Garten, vor Kernertor gelegen
auf dem Heugriess, das Hannsen des Fridberger gewesen
ist, um 25 ü dn., die er dem Altar zum Nutzen
anderswo angelegt habe, abzukaufen. — Besiegelt vom
Aussteller und von dem Eisenhüter in der Münze und
Bürger Niclas Lainbacher. — Zu Wienn an montag
vor sant Philipps und sant Jacobs tag der heiligen
zwelf boten.
Orig. Perg. mit an der Presset anhangendem Siegel des
Apothekers Niclas Lainbacher, grünes Wachs in ungefärbter
Schüssel.
15191 1443 Ma' 6, München.
Albrecht Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Bayern
und Graf zu Vohburg, schreibt an Bürgermeister und
Rath der Stadt Wien und fordert sie auf, den bei ihnen
wohnhaften Stichel auszuweisen,gegen den die Münchener
Bürger Hans Urssentaler und Hans Vachner eine Klage
wegen Geldschuld eingebracht hätten und auch darnach
vor dem heimlichen gericht zu Westvaln ire recht gen
dem Stichel ganz erstanden und under anderm behabt,
dass den Stichel niembt weder hausen, hofen, ätzen,
trenken noch hinschieben sol. — Zu München an
montag nach dem sontag Misericordia domini. . . .
Orig. Pap. mit \nm Verschlusse aufgedrücktem Siegel. — Der
Name Stichel kommt öfters unter den Wiener Goldschmieden vor,
weshalb der Brief hier aufgenommen wird.
15192 1443 Juli 29-
König Friedrich III. beurkundet für sich und seinen
unmündigen Vetter König Ladislaus als dessen Vormund
die Entscheidung in den Streitigkeiten, die da lang zeit
unzher gewesen sind zwischen unserm getreun Niclasen
Undermhimel, unserm münsmaister, und dem Graner,
unserm anbalt in der müns zu Wienn, ains tails und
den seezmaistern, schrottmaistern und zainmaistern ge-
mainklich von ircr maisterschaft und gerechtikait wegen
in derselben unserr müns des andern tails. Die Letzteren
verlangen, dass im Falle des Ablebens die Meisterschaft
und Gerechtigkeit nicht ledig werden sondern wie
anderes Kaufgut bei den Weibern und Kindern bleiben
solle. Der Münzmeister aber behauptet, dass dies nicht
dem alten Gebrauche entsprechen würde, demzufolge
beim Tode eines oder mehrerer Meister der Münz-
meister sich irer maisterschaft underwunden und die
nach rat der andern maister verkauft hat dem nützisten
zu der müns, den er jee zu Zeiten hiet gehaben mügen.
Der König entscheidet in sol her mass und geschichte,
wenn und wie oft sich hinfür gepuert und begibt, dass
der maister ainer, als vorgemeldt ist, mit dem tod