Ein Cyklus von Federzeichnungen mit Darstellungen von Kriegen und Jagden Maximilians I.
fallenden Einzelheiten führe ich noch an: Vartomanus bIII: Reiterkampf, Pferde mit hohem Augen-
bogen, ein stürzendes Pferd zu vergleichen dem auf Taf. XII; cIV: die gebeugte mittlere Figur, die
ganz ebenso öfters auf den Zeichnungen vorkommt; f III v.: die Hirsche ganz gleich denen auf Taf. XV-
h IV: Baumschlag und Steine auf dem Boden (E-Form) gleich Taf. IX; mlV: der so merkwürdig
gebogene Wasserspiegel gleich Taf. XI u. s. w. u. s. w.1
Wie es so häufig geschah, wurden auch diese Holzschnitte später für andere Bücher wieder be-
nützt, und zwar in einem aus dem
Verlage von Heinrich Steiner 153o
hervorgegangenen Werke.2 Es ist
ebenfalls die Beschreibung eines
fernen Volkes und seiner Sitten,
nämlich der Türken, angeblich von
einem Siebenbürger verfasst, der
dort in 22 jähriger Gefangenschaft
geschmachtet haben soll, ver-
deutscht von Sebastian Franck.3
Das Büchlein enthält im Ganzen
10 Holzschnitte (davon sind 2 wie-
derholt), die sämmtlich aus dem
»Vartoman« entnommen und hier
ohne besondere Beziehung zum
Text einfach deshalb eingestellt
sind, weil Männer mit Turbanen
darauf vorkommen.4
Endlich sei noch eines dritten
Holzschnittwerkes Erwähnung ge-
than, das ich nur aus den Ausfüh-
rungen bei Stiassny kenne, eines
»Breviarium Constantiense«, 1516
bei Erh. Ratdolt in Augsburg er-
schienen. Es enthält fünf blatt-
grosse Illustrationen: 1. eine Ma-
donna mit Kind, 2. Bethseba, 3.
Verkündigung, 4. Berufung Petri,
5. Peter und Paul. Der Beschrei-
ber hebt bei der Bethseba-Scene
die »allerliebste Berg- und Garten-
landwirthschaft« und im Allge-
meinen die reiche Verwendung italienischer Renaissancemotive hervor. Es gibt noch eine zweite Aus-
gabe des Werkes, der die Holzschnitte 3 und 4 fehlen, die dafür aber einen neuen, das Pfingstfest
darstellend, enthält.
Fig. 3. Titelbild zum Vartomanus.
(Holzschnitt von Jörg Breu.)
1 Jedes Blatt gibt Momente der Vergleichung; ein Zweifel an der Zutheilung kann vor dem Buche nicht bestehen.
2 Bei Muther, Deutsche Bücherillustration, nicht erwähnt; auch bei Brunet nicht. Grässe erwähnt den Text des
Werkes in drei Ausgaben: 1. Nürnberg 1530, Peypus 40; 2. und 3. Augsburg, Oktober und December 1530, Steiner.
3 »Cronica-abconterfaiung und entwerfung der Türkey mit irem begriff, inhalt, provinzen, Völkern, ankunft, krie-
gen, sigen, niderlagen, glauben, religion, gesetzen, sitten, regiment, pollizei, reuterei . . . durch Sebastian Franck ver-
deutscht . . . Neulich widerumb uberlesen corrigiert und gebessert. Getruckt zu Augspurg durch Haynrich Stainer an dem
26. oktobris des MDXXX. jars.«
4 Die 10 Holzschnitte entsprechen folgenden Blättern im Vartomanus: 1 = b II v, 2 = k III v, 3 = a III, 4 = b IV,
5 = 1 == b II v, 6 = n I, 7 = b I, 8 = m I, 9 = h II, 10 = 3 = a III.
fallenden Einzelheiten führe ich noch an: Vartomanus bIII: Reiterkampf, Pferde mit hohem Augen-
bogen, ein stürzendes Pferd zu vergleichen dem auf Taf. XII; cIV: die gebeugte mittlere Figur, die
ganz ebenso öfters auf den Zeichnungen vorkommt; f III v.: die Hirsche ganz gleich denen auf Taf. XV-
h IV: Baumschlag und Steine auf dem Boden (E-Form) gleich Taf. IX; mlV: der so merkwürdig
gebogene Wasserspiegel gleich Taf. XI u. s. w. u. s. w.1
Wie es so häufig geschah, wurden auch diese Holzschnitte später für andere Bücher wieder be-
nützt, und zwar in einem aus dem
Verlage von Heinrich Steiner 153o
hervorgegangenen Werke.2 Es ist
ebenfalls die Beschreibung eines
fernen Volkes und seiner Sitten,
nämlich der Türken, angeblich von
einem Siebenbürger verfasst, der
dort in 22 jähriger Gefangenschaft
geschmachtet haben soll, ver-
deutscht von Sebastian Franck.3
Das Büchlein enthält im Ganzen
10 Holzschnitte (davon sind 2 wie-
derholt), die sämmtlich aus dem
»Vartoman« entnommen und hier
ohne besondere Beziehung zum
Text einfach deshalb eingestellt
sind, weil Männer mit Turbanen
darauf vorkommen.4
Endlich sei noch eines dritten
Holzschnittwerkes Erwähnung ge-
than, das ich nur aus den Ausfüh-
rungen bei Stiassny kenne, eines
»Breviarium Constantiense«, 1516
bei Erh. Ratdolt in Augsburg er-
schienen. Es enthält fünf blatt-
grosse Illustrationen: 1. eine Ma-
donna mit Kind, 2. Bethseba, 3.
Verkündigung, 4. Berufung Petri,
5. Peter und Paul. Der Beschrei-
ber hebt bei der Bethseba-Scene
die »allerliebste Berg- und Garten-
landwirthschaft« und im Allge-
meinen die reiche Verwendung italienischer Renaissancemotive hervor. Es gibt noch eine zweite Aus-
gabe des Werkes, der die Holzschnitte 3 und 4 fehlen, die dafür aber einen neuen, das Pfingstfest
darstellend, enthält.
Fig. 3. Titelbild zum Vartomanus.
(Holzschnitt von Jörg Breu.)
1 Jedes Blatt gibt Momente der Vergleichung; ein Zweifel an der Zutheilung kann vor dem Buche nicht bestehen.
2 Bei Muther, Deutsche Bücherillustration, nicht erwähnt; auch bei Brunet nicht. Grässe erwähnt den Text des
Werkes in drei Ausgaben: 1. Nürnberg 1530, Peypus 40; 2. und 3. Augsburg, Oktober und December 1530, Steiner.
3 »Cronica-abconterfaiung und entwerfung der Türkey mit irem begriff, inhalt, provinzen, Völkern, ankunft, krie-
gen, sigen, niderlagen, glauben, religion, gesetzen, sitten, regiment, pollizei, reuterei . . . durch Sebastian Franck ver-
deutscht . . . Neulich widerumb uberlesen corrigiert und gebessert. Getruckt zu Augspurg durch Haynrich Stainer an dem
26. oktobris des MDXXX. jars.«
4 Die 10 Holzschnitte entsprechen folgenden Blättern im Vartomanus: 1 = b II v, 2 = k III v, 3 = a III, 4 = b IV,
5 = 1 == b II v, 6 = n I, 7 = b I, 8 = m I, 9 = h II, 10 = 3 = a III.