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Friedrich Dörnhöffer.
Auch die Erlanger Universitätssammlung enthält ein hieher gehöriges Blatt, ebenfalls eine
Federzeichnung im Rund (Durchmesser 24-8 Cm.) auf gelblichem Papier. Dargestellt ist ein Reiter-
gefecht in bergiger Landschaft (vgl. Fig. 6). Das phantastische Gefährte über den Kämpfenden und
die Ueberschrift lassen die Zeich nung als eine Planetendarstellung erkennen. Vielleicht ist sie eben-
Fig. 6. Reitergefecht.
(Federzeichnung von Jörg Breti in der Universitätsbibliothek in Erlangen.)
falls ein Fragment eines ganzen Cyklus' von Planetenbildern. Die Figur des Kriegsgottes ist mit ziem-
licher Treue dem entsprechenden Blatte aus dem bekannten früher dem Baccio Baldini zugeschriebenen
Planetencyklus entnommen, die übrige Composition von diesem Vorbilde unabhängig.1 Auch hier wird
die stilistische Verwandtschaft mit den Münchener Rundbildern von Niemandem geleugnet werden
können.2 Die Eigenhändigkeit ist in diesem Falle recht wahrscheinlich.
1 Publicirt im Jahrgang 1895 der Chalcographischen Gesellschaft. Lippmann erwähnt in der Einleitung dazu eine
von »Baldini« abhängige, in Erlangen befindliche Zeichnung, welche »die Kinder Sols« darstellt, also nicht identisch ist
mit dem obigen Blatte.
2 Als auf ein sehr auffallendes Detail verweise ich auf die Zäumung der Pferde am Hinterschenkel, die sich genau
so zeigt auf den Münchencr Zeichnungen und auf dem Theuerdankblatt von Breu.
Friedrich Dörnhöffer.
Auch die Erlanger Universitätssammlung enthält ein hieher gehöriges Blatt, ebenfalls eine
Federzeichnung im Rund (Durchmesser 24-8 Cm.) auf gelblichem Papier. Dargestellt ist ein Reiter-
gefecht in bergiger Landschaft (vgl. Fig. 6). Das phantastische Gefährte über den Kämpfenden und
die Ueberschrift lassen die Zeich nung als eine Planetendarstellung erkennen. Vielleicht ist sie eben-
Fig. 6. Reitergefecht.
(Federzeichnung von Jörg Breti in der Universitätsbibliothek in Erlangen.)
falls ein Fragment eines ganzen Cyklus' von Planetenbildern. Die Figur des Kriegsgottes ist mit ziem-
licher Treue dem entsprechenden Blatte aus dem bekannten früher dem Baccio Baldini zugeschriebenen
Planetencyklus entnommen, die übrige Composition von diesem Vorbilde unabhängig.1 Auch hier wird
die stilistische Verwandtschaft mit den Münchener Rundbildern von Niemandem geleugnet werden
können.2 Die Eigenhändigkeit ist in diesem Falle recht wahrscheinlich.
1 Publicirt im Jahrgang 1895 der Chalcographischen Gesellschaft. Lippmann erwähnt in der Einleitung dazu eine
von »Baldini« abhängige, in Erlangen befindliche Zeichnung, welche »die Kinder Sols« darstellt, also nicht identisch ist
mit dem obigen Blatte.
2 Als auf ein sehr auffallendes Detail verweise ich auf die Zäumung der Pferde am Hinterschenkel, die sich genau
so zeigt auf den Münchencr Zeichnungen und auf dem Theuerdankblatt von Breu.