Ein Cvklus von Federzeichnungen mit Darstellungen von Kriegen und Jagden Maximilians I.
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Die Entwürfe Breu's scheinen sich im Allgemeinen grosser Beliebtheit erfreut zu haben und mit
grosser Vorliebe nachgearbeitet worden zu sein. Auf die Beispiele der Leipziger und Baseler Blätter
wurde schon hingewiesen. Ganz evident scheint mir dieses Verhältniss auch an einer Zeichnung des
Berliner Kupferstich-Cabinets zu Tage zu treten, welche den Bittgang römischer Frauen zu Coriolan
Fig. 7. Coriolan.
(Nachzeichnung nach Jörg Breu im Berliner Kupferstichcabinet.)
darstellt (vgl. Fig. 7). Auch hier klingt Breu'sche Art durch die recht talentlos-unfreien Linien der
Zeichnung vernehmlich hindurch und gibt dem Monogramm, das sich darauf befindet, indirect Recht.
Alle diese Zeichnungen sind als Vorzeichnungen für Glasbilder aufzufassen. Das beweisen für
die Berner Blätter die Huberischen Platten und für die andern Zeichnungen die Gleichartigkeit mit
Jenen. Auf einen ganzen Cyklus von Glastafeln von Breu macht mich soeben Herr Director Burckhardt
aufmerksam. Er befindet sich im historischen Museum in Dresden und stellt die verschiedenen Berufs-
arten dar: 1. Venacio, 2. Vestiaria, 3. Metallaria, 4. Mercatura, 5. Milicia; an einer 6. Tafel ist die Ueber-
schrift ausgebrochen. Sie scheint die Kochkunst darzustellen. Ob diese Glasbilder selbst von Breu
hergestellt wurden, will ich dahingestellt sein lassen; jedenfalls aber sind sie nach Zeichnungen
von Breu ausgeführt, wofür die Vergleichung mit den Vartomanschnitten eine Fülle von Beweis-
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Die Entwürfe Breu's scheinen sich im Allgemeinen grosser Beliebtheit erfreut zu haben und mit
grosser Vorliebe nachgearbeitet worden zu sein. Auf die Beispiele der Leipziger und Baseler Blätter
wurde schon hingewiesen. Ganz evident scheint mir dieses Verhältniss auch an einer Zeichnung des
Berliner Kupferstich-Cabinets zu Tage zu treten, welche den Bittgang römischer Frauen zu Coriolan
Fig. 7. Coriolan.
(Nachzeichnung nach Jörg Breu im Berliner Kupferstichcabinet.)
darstellt (vgl. Fig. 7). Auch hier klingt Breu'sche Art durch die recht talentlos-unfreien Linien der
Zeichnung vernehmlich hindurch und gibt dem Monogramm, das sich darauf befindet, indirect Recht.
Alle diese Zeichnungen sind als Vorzeichnungen für Glasbilder aufzufassen. Das beweisen für
die Berner Blätter die Huberischen Platten und für die andern Zeichnungen die Gleichartigkeit mit
Jenen. Auf einen ganzen Cyklus von Glastafeln von Breu macht mich soeben Herr Director Burckhardt
aufmerksam. Er befindet sich im historischen Museum in Dresden und stellt die verschiedenen Berufs-
arten dar: 1. Venacio, 2. Vestiaria, 3. Metallaria, 4. Mercatura, 5. Milicia; an einer 6. Tafel ist die Ueber-
schrift ausgebrochen. Sie scheint die Kochkunst darzustellen. Ob diese Glasbilder selbst von Breu
hergestellt wurden, will ich dahingestellt sein lassen; jedenfalls aber sind sie nach Zeichnungen
von Breu ausgeführt, wofür die Vergleichung mit den Vartomanschnitten eine Fülle von Beweis-