Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 18.1897

DOI Heft:
Abhandlungen
DOI Artikel:
Ilg, Albert: Ein Schreiben Heinrich Friedrich Füger's
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5779#0081
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Selbstporträt Füger's.
(Elfenbeinminiatar im Besitze der k. k. Akademie der bildenden Künste zu Wien.)

EIN SCHREIBEN HEINRICH FRIEDRICH FÜGER'S.

Von

Albert Ilg.

s wäre wohl überflüssig, über den bekannten Künstler, welcher in der Ueberschrift
dieser Mittheilung genannt erscheint, etwas Allgemeines in biographischer und
kunstgeschichtlicher Hinsicht zu sagen. Zum Verständnisse des von ihm her-
rührenden, hier zum ersten Male publicirten, interessanten Schreibens von Rom
aus dem Jahre 1777 genügt wohl, was in jedem Künstlerlexikon zu lesen ist.
Heinrich Friedrich Füger, damit wir die Hauptsache hier kurz zusammenfassen,
in Heilbronn am 8. December 1751 als Pastorssohn geboren, frühzeitig durch
künstlerische Anlagen sich bemerkbar machend, als achtjähriger Knabe schon mit Zeichnen und Minia-
turmalen beschäftigt, durch den Anblick von Gerard Audran's Stichen nach Lebrun begeistert, kam an
die Schule des Hofmalers und Galerieinspectors Nicolas Guibal (geb. Luneville, nach Anderen Nancy,
29. November 1725, gest. Stuttgart, 3. November 1784) nach Ludwigsburg, kehrte aber nach einem
Jahre, unsicher über seinen Beruf zur Kunst, heim und entschloss sich 1768, in Halle die Jura zu stu-
diren. Der preussische geheime Rath Klotz rieth ihm, zur Kunst zurückzukehren, worauf er 1770 über
Leipzig nach Dresden ging, wo er nach den Schätzen der Galerie studirte und copirte. Die Sorge für
den Lebensunterhalt führte ihn wieder auf die Miniaturporträtmalerei zurück. Er lebte nun nach zwei-
jährigem Verweilen in Dresden wieder zu Heilbronn und versuchte sich auch in der Oeltechnik.

Guibal's Rath, nach Italien zu gehen, bestimmte Füger nun, sich zunächst nach Wien zu wen-
den, wo er in dem bekannten Hofrathe Johann Melchior Edlem von Birckenstock einen warmen För-
derer finden sollte. Auch über diesen ausgezeichneten Staatsmann, Reformator des Unterrichtswesens
unter Maria Theresia, Gelehrten, Kunstfreund und Sammler bietet die Literatur genügende Auskünfte.
 
Annotationen