Archiv der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien.
CLV
§. 16. Der Geselle darf während dieser Zeit kein
Meisterrecht usurpieren.
§. iy. Das vollendete Meisterstück soll nebst Ge-
burts- und Lehrbrief der Bruderschaft vorgewiesen
werden.
§. 18. Wird das Stück für gut befunden, so soll
er \um Meister gesprochen werden und das Stück mit
10 fl. auslösen.
§. ig. Wird es aber nicht für gerecht befunden,
so muss er ein neues anfertigen aber für die Ausliefe-
rung des nicht genügenden jedesmal 10 fl. Rahlen.
§. 20. Eines Meisters Sohn ist von der Ableistung
des Jahres befreit und ^ahlt für die Auslösung des
Meisterstücks nur 5 fl., ebenso wer eines Meisters
Witwe oder eheliche Tochter gefreit hat.
§. 21. Ein von einem anderen Orte kommender
Meister hat sich wegen der Jahresarbeit mit der Bruder-
schaft ^u vergleichen.
§. 22. In Be^ug auf das Meisterstück finden
§. 16—ig auch auf ihn Anwendung.
§. 23. Wenn ein Meister ohne Vorwissen der
Obrigkeit und der Bruderschaft die Stadt verlässt und
sich anderswo eine Zeitlang häuslich niederlässt, soll er
nicht mehr eingelassen und angenommen werden.
§. 24—ßO beziehen sich auf das Lehrjungen- und
Gesellenwesen.
Abschrift, Acten.
15929 1G07.
Aus der Rechnung des Bürgerspitals :
Empfang aus geschäften:
/. 34: Den 23. januarii erlegt herr Felix Hannser,
burger und goldschmid in Wien, zu handen des
Burgerspital zehen reichstaler, welche herr Hanns
Jacob Bayr wegen seines abgeleibten sohns, so noch
anno 1606 in vorgedachtem Burgerspital verschiden,
namens Hanns Friderich Bayr, in parem gelt 12 fl.
4 sh. dn.
Ausgab auf die handwercher:
f. 116: Abrechnung mit Michael Sollinger, Bürger
und Schlosser, 55 fl.
f. i4g: Den 28. october Balthauser Puechhauser
umb allerlei genombene thür- und fensterstain vermüg
auszugs zalt 25 fl.
Ainzige ausgaben:
f. 220: Wolf Hösshamer, Maurer in Grin^ing, er-
hält für Arbeit 5 fl.
/. 231: Den 12. october Caspar Wideman, bürger
und petschierschneider, umb 1800 weiss und gelbe
weinlössrobisch auch für das Stockei zue schneiden,
ut quittung, zalt 8 fl.
/. 232 : (Den 1. november) frauen Anna Maria
Kraussin, hofmalerin, wegen renofirung sant Mörten
und Elisabeth an der neuen phisterei, ut irer hand-
schrift, zalt 6 fl.
/. 236: Dem Jacob Lenzen, hofgoltschmid, wegen
aines zum Spital gemachten silbern rauchfass und
schiffel sambt dem löffei, so alle drei stuck, mit der
ketten zusamb wegen 6 march 5 loth Wienner prob,
für sein arbait bezalt und geben worden 7 loth silber
und in gelt 27 fl. 4 sh. dn., welches silber alles ich und
des Spitals officiern oder dienstvolk mit hilf etlicher
anderer gueter leit zu solchem rauchfass freiwillig con-
tribuirt und geschenkt haben, dergestalt dass man be-
sagtes rauchfass zum gottesdienst alda im Spital an
fest- und feirtagen auch bei den begrebnussen ge-
brauchen, sonst aber ermeltem Spital wegen des aus-
gerichten macherlon aigenthümlich sein und frei ledig
bleiben, thuet, ut quittung, 27 fl. 4 sh. dn.
15980 iGo7.
Aus der Rechnung des Oberkämmerers Hanns
Pauer:
Einnahmen:
Aus dem ausführlichen Inventare hebe ich fol-
gende wichtigere Posten hervor:
f. 16: Item Veiten Stainsaillers pettschaftring, ist
durch Michaeln Mayr, untreu gewesten obercamerer-
ambtsschreiber, haimblich entpfrembt worden.
/. 17: Ain grosser gamahe, darein sant Marcus
geschnitten, so in ainem glükshafen per 100 fl. ange-
schlagen und durch Petern Kropfenbacher, wagner,
gewonnen, darauf ist seiner kinder gerhaben ain
summa gelts hinausgeliehen worden.
/. 21 : Item stock und eisen zu gemainer stat
kupfere rechenpfening, ist nit verhanden.
f. 22: Ain silberes sigl, Hannsen Perger gehörig.
Empfang von dem bürgerrecht:
/. 60': Jänner: Andre Wannckl, messer-
schmid, 2 fl.
/. 62': Juni: Reminicaus von Posch Pariss, gold-
arbeiter, 2 fl.
/. 6~ß: Juli: Lorenz Murman, pildhauer, 2 fl.
Elias Schlux, maier, 2 fl.
Hanns Rössl, maier, 2 fl.
Jacob Hamitz, paternostermacher, 2 fl.
/. 6$: August: Hanns Gall, messerschmied, 2 fl.
Veit Pöck, messerschmid, 2 fl.
/. 64: September: Caspar Widtman, petschier-
graber, 2 fl.
Ausgaben:
Ausgab auf schank- und Verehrungen:
/. 182: Mär^20: Herr Ulrich Kren von Kren-
berg, beider Rechte Doctor, kaiserlicher und des Er^-
her^ogs Mathias Rath und Hofkan^ler, erhält zu seiner
Hochzeit einen silbernen, innen und aussen vergoldeten
Hofbecher, im Gewichte von 3 mark 7 loth 1 dn., jede
Mark per 20 fl., angekauft bei Otto Depass zum Be-
trage von 68 fl. 6 sh. 20 dn.
/. 184': Maiy: Der welsche Schmied Francesco
Bonnenuta (/) erhält für seine Bemühung bei der neuen
aufgerichten schmidten 5 fl.
f. 184': Juni 17: Der Oberkammeramtsschreiber
Andre Fronnpeck erhält zu seiner Hochzeit einen gol-
denen Pfenning von 5 Ducaten, den Ducaten per 2 fl.
8 kr., dem Schmiedmeister von jedem prägen
3 Kreuzer, bringt zusammen 10 fl. 7 sh. 10 dn.
/. i85: Juli 26: Walthasar Wierth, Augsburge-
rischer Handelsmann, erhält für einen silbernen, innen
und aussen vergoldeten Hofbecher im Gewichte von
4 Mark 7 Loth 3 Qjiintl, jede Mark per 18 fl. 40 kr.,
den Betrag von 83 fl. 5 sh. 20 dn. Der Becher war am
CLV
§. 16. Der Geselle darf während dieser Zeit kein
Meisterrecht usurpieren.
§. iy. Das vollendete Meisterstück soll nebst Ge-
burts- und Lehrbrief der Bruderschaft vorgewiesen
werden.
§. 18. Wird das Stück für gut befunden, so soll
er \um Meister gesprochen werden und das Stück mit
10 fl. auslösen.
§. ig. Wird es aber nicht für gerecht befunden,
so muss er ein neues anfertigen aber für die Ausliefe-
rung des nicht genügenden jedesmal 10 fl. Rahlen.
§. 20. Eines Meisters Sohn ist von der Ableistung
des Jahres befreit und ^ahlt für die Auslösung des
Meisterstücks nur 5 fl., ebenso wer eines Meisters
Witwe oder eheliche Tochter gefreit hat.
§. 21. Ein von einem anderen Orte kommender
Meister hat sich wegen der Jahresarbeit mit der Bruder-
schaft ^u vergleichen.
§. 22. In Be^ug auf das Meisterstück finden
§. 16—ig auch auf ihn Anwendung.
§. 23. Wenn ein Meister ohne Vorwissen der
Obrigkeit und der Bruderschaft die Stadt verlässt und
sich anderswo eine Zeitlang häuslich niederlässt, soll er
nicht mehr eingelassen und angenommen werden.
§. 24—ßO beziehen sich auf das Lehrjungen- und
Gesellenwesen.
Abschrift, Acten.
15929 1G07.
Aus der Rechnung des Bürgerspitals :
Empfang aus geschäften:
/. 34: Den 23. januarii erlegt herr Felix Hannser,
burger und goldschmid in Wien, zu handen des
Burgerspital zehen reichstaler, welche herr Hanns
Jacob Bayr wegen seines abgeleibten sohns, so noch
anno 1606 in vorgedachtem Burgerspital verschiden,
namens Hanns Friderich Bayr, in parem gelt 12 fl.
4 sh. dn.
Ausgab auf die handwercher:
f. 116: Abrechnung mit Michael Sollinger, Bürger
und Schlosser, 55 fl.
f. i4g: Den 28. october Balthauser Puechhauser
umb allerlei genombene thür- und fensterstain vermüg
auszugs zalt 25 fl.
Ainzige ausgaben:
f. 220: Wolf Hösshamer, Maurer in Grin^ing, er-
hält für Arbeit 5 fl.
/. 231: Den 12. october Caspar Wideman, bürger
und petschierschneider, umb 1800 weiss und gelbe
weinlössrobisch auch für das Stockei zue schneiden,
ut quittung, zalt 8 fl.
/. 232 : (Den 1. november) frauen Anna Maria
Kraussin, hofmalerin, wegen renofirung sant Mörten
und Elisabeth an der neuen phisterei, ut irer hand-
schrift, zalt 6 fl.
/. 236: Dem Jacob Lenzen, hofgoltschmid, wegen
aines zum Spital gemachten silbern rauchfass und
schiffel sambt dem löffei, so alle drei stuck, mit der
ketten zusamb wegen 6 march 5 loth Wienner prob,
für sein arbait bezalt und geben worden 7 loth silber
und in gelt 27 fl. 4 sh. dn., welches silber alles ich und
des Spitals officiern oder dienstvolk mit hilf etlicher
anderer gueter leit zu solchem rauchfass freiwillig con-
tribuirt und geschenkt haben, dergestalt dass man be-
sagtes rauchfass zum gottesdienst alda im Spital an
fest- und feirtagen auch bei den begrebnussen ge-
brauchen, sonst aber ermeltem Spital wegen des aus-
gerichten macherlon aigenthümlich sein und frei ledig
bleiben, thuet, ut quittung, 27 fl. 4 sh. dn.
15980 iGo7.
Aus der Rechnung des Oberkämmerers Hanns
Pauer:
Einnahmen:
Aus dem ausführlichen Inventare hebe ich fol-
gende wichtigere Posten hervor:
f. 16: Item Veiten Stainsaillers pettschaftring, ist
durch Michaeln Mayr, untreu gewesten obercamerer-
ambtsschreiber, haimblich entpfrembt worden.
/. 17: Ain grosser gamahe, darein sant Marcus
geschnitten, so in ainem glükshafen per 100 fl. ange-
schlagen und durch Petern Kropfenbacher, wagner,
gewonnen, darauf ist seiner kinder gerhaben ain
summa gelts hinausgeliehen worden.
/. 21 : Item stock und eisen zu gemainer stat
kupfere rechenpfening, ist nit verhanden.
f. 22: Ain silberes sigl, Hannsen Perger gehörig.
Empfang von dem bürgerrecht:
/. 60': Jänner: Andre Wannckl, messer-
schmid, 2 fl.
/. 62': Juni: Reminicaus von Posch Pariss, gold-
arbeiter, 2 fl.
/. 6~ß: Juli: Lorenz Murman, pildhauer, 2 fl.
Elias Schlux, maier, 2 fl.
Hanns Rössl, maier, 2 fl.
Jacob Hamitz, paternostermacher, 2 fl.
/. 6$: August: Hanns Gall, messerschmied, 2 fl.
Veit Pöck, messerschmid, 2 fl.
/. 64: September: Caspar Widtman, petschier-
graber, 2 fl.
Ausgaben:
Ausgab auf schank- und Verehrungen:
/. 182: Mär^20: Herr Ulrich Kren von Kren-
berg, beider Rechte Doctor, kaiserlicher und des Er^-
her^ogs Mathias Rath und Hofkan^ler, erhält zu seiner
Hochzeit einen silbernen, innen und aussen vergoldeten
Hofbecher, im Gewichte von 3 mark 7 loth 1 dn., jede
Mark per 20 fl., angekauft bei Otto Depass zum Be-
trage von 68 fl. 6 sh. 20 dn.
/. 184': Maiy: Der welsche Schmied Francesco
Bonnenuta (/) erhält für seine Bemühung bei der neuen
aufgerichten schmidten 5 fl.
f. 184': Juni 17: Der Oberkammeramtsschreiber
Andre Fronnpeck erhält zu seiner Hochzeit einen gol-
denen Pfenning von 5 Ducaten, den Ducaten per 2 fl.
8 kr., dem Schmiedmeister von jedem prägen
3 Kreuzer, bringt zusammen 10 fl. 7 sh. 10 dn.
/. i85: Juli 26: Walthasar Wierth, Augsburge-
rischer Handelsmann, erhält für einen silbernen, innen
und aussen vergoldeten Hofbecher im Gewichte von
4 Mark 7 Loth 3 Qjiintl, jede Mark per 18 fl. 40 kr.,
den Betrag von 83 fl. 5 sh. 20 dn. Der Becher war am