Karl Giehlow.
Basel erschienene fPlenarium oder Evangelibuech« geschnitten hat.1
Weder eine Zeichnung oder vervielfältigte Originalarbeit, signirt
oder urkundlich nachweisbar, ist bekannt, auf welche hin sich ein
Identitätsnachweis mit den Zeichnungen im Gebetbuch etwa führen
Hesse. Wie der Name Marcus Astfalk, schwebt
auch Michel Apt vollkommen in der Luft.
Mit der Möglichkeit aber, dass einer von
diesen Beiden, vielleicht der Letztere noch
eher, den gesuchten Monogrammisten dar-
stellen könnte, darf sich die Forschung nicht
begnügen. Zweifel erheben sich gegen die
Richtigkeit des eingeschlagenen Lösungs-
weges. Die in der Hoffnung auf Erfolg nicht
beachteten Bedenken gegen die Zuverlässig-
keit der MA-Monogramme treten nach den
misslungenen Versuchen doppelt hervor. Es
bedarf einer Revision der Monogramme. Sind
sie zu verschiedener Zeit, von verschiedener
Hand nicht bald nach Vollendung hinge-
schrieben worden, so verringert sich mit
jedem Decennium ihrer späteren Beifügung
die Wahrscheinlichkeit einer guten Unterrichtung des Monogramm-
zeichners. Dementsprechend spitzt sich die Frage nach der Persön-
lichkeit des M A zu einer stilkritischen zu. Der enge Bann, den Zeich-
ner unter einem MA monogrammirenden Künstler zu suchen, wird
gelockert und verschwindet. Die Ergebnisse der früheren Unter-
suchungen treten in ihr Recht. Gelingt es thatsächlich, einen Holz-
schnittzeichner der Peutinger'schen Clientel mit dem Gebetbuch-
Fig. 10. Orpheus, Niello
des Peregrini (P. 38)
im Kupferstichcabinet
zu Berlin.
1 Panzer I, p. 361, Nr. 767; Muther, a. a. O., Nr. 1283; Nagler, Monogr. IV,
1540; Chmelarz, Jahrbuch, Bd. III, S. 98. Um diese Zeit arbeitete Schäuffelein für
den »Theuerdank« in Augsburg.
Fig. 10a. Theil einer Randleiste des Anonymus MA (Bl. 75', Taf. XI).
Basel erschienene fPlenarium oder Evangelibuech« geschnitten hat.1
Weder eine Zeichnung oder vervielfältigte Originalarbeit, signirt
oder urkundlich nachweisbar, ist bekannt, auf welche hin sich ein
Identitätsnachweis mit den Zeichnungen im Gebetbuch etwa führen
Hesse. Wie der Name Marcus Astfalk, schwebt
auch Michel Apt vollkommen in der Luft.
Mit der Möglichkeit aber, dass einer von
diesen Beiden, vielleicht der Letztere noch
eher, den gesuchten Monogrammisten dar-
stellen könnte, darf sich die Forschung nicht
begnügen. Zweifel erheben sich gegen die
Richtigkeit des eingeschlagenen Lösungs-
weges. Die in der Hoffnung auf Erfolg nicht
beachteten Bedenken gegen die Zuverlässig-
keit der MA-Monogramme treten nach den
misslungenen Versuchen doppelt hervor. Es
bedarf einer Revision der Monogramme. Sind
sie zu verschiedener Zeit, von verschiedener
Hand nicht bald nach Vollendung hinge-
schrieben worden, so verringert sich mit
jedem Decennium ihrer späteren Beifügung
die Wahrscheinlichkeit einer guten Unterrichtung des Monogramm-
zeichners. Dementsprechend spitzt sich die Frage nach der Persön-
lichkeit des M A zu einer stilkritischen zu. Der enge Bann, den Zeich-
ner unter einem MA monogrammirenden Künstler zu suchen, wird
gelockert und verschwindet. Die Ergebnisse der früheren Unter-
suchungen treten in ihr Recht. Gelingt es thatsächlich, einen Holz-
schnittzeichner der Peutinger'schen Clientel mit dem Gebetbuch-
Fig. 10. Orpheus, Niello
des Peregrini (P. 38)
im Kupferstichcabinet
zu Berlin.
1 Panzer I, p. 361, Nr. 767; Muther, a. a. O., Nr. 1283; Nagler, Monogr. IV,
1540; Chmelarz, Jahrbuch, Bd. III, S. 98. Um diese Zeit arbeitete Schäuffelein für
den »Theuerdank« in Augsburg.
Fig. 10a. Theil einer Randleiste des Anonymus MA (Bl. 75', Taf. XI).