Die Chronik von Jerusalem.
205
er
Von den besonderen Merkmalen des Miniators A führe ich zuerst die strichelnde Art der Model
lirung der Gesichter an. Nach dem Anlegen mit der Farbe zeichnet er mit dem Pinsel oder der Fed
in grauschwarzer Farbe Details und Schatten in die Gesichter (vgl. fol. 3 u. fol. 10), die dadurch ein
für diese Hand charakteristisches schmutzigbraunes Aussehen erhalten. Oft ist die Vorzeichnung
stehen gelassen, manchmal sind die Umrisse, wenn sie durch das Malen verwischt wurden, mit grau-
schwarzer Farbe nachgezogen.
Fig. 4. Dedicationsbild der Wiener Roussillonhandschrift.
Der Miniator B hingegen ist viel sorgfältiger; seine Zeichnung ist sehr correct, seine Farbe klar,
die Modellirung der Gesichter ist weich und breit und zeigt nicht die zerrissene Manier der Hand A.
Die Augen sind alle von derselben schwarzbraunen Farbe, mit der auch das obere Lid abgegrenzt ist.
Die Lichter in den Gesichtern sind ausgespart, das Weiss in den Augen aufgesetzt. Besonders eigen-
thümlich ist die Art, wie dieser Miniator die Lichter auf den Rüstungen der Krieger in dicken, weissen
Strichen an der Stelle des höchsten Lichtes aufsetzt, während der Miniator A in unsicheren, dünnen
Strichen das Licht über den ganzen Panzer hin vertheilt.
Die Architekturen lassen uns ebenfalls den Unterschied der beiden Hände erkennen. Während der
Miniator B auch die geringsten Details sehr präcise zeichnet (man vergleiche fol. 10': das Bild Baudouins
xx. 27
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Von den besonderen Merkmalen des Miniators A führe ich zuerst die strichelnde Art der Model
lirung der Gesichter an. Nach dem Anlegen mit der Farbe zeichnet er mit dem Pinsel oder der Fed
in grauschwarzer Farbe Details und Schatten in die Gesichter (vgl. fol. 3 u. fol. 10), die dadurch ein
für diese Hand charakteristisches schmutzigbraunes Aussehen erhalten. Oft ist die Vorzeichnung
stehen gelassen, manchmal sind die Umrisse, wenn sie durch das Malen verwischt wurden, mit grau-
schwarzer Farbe nachgezogen.
Fig. 4. Dedicationsbild der Wiener Roussillonhandschrift.
Der Miniator B hingegen ist viel sorgfältiger; seine Zeichnung ist sehr correct, seine Farbe klar,
die Modellirung der Gesichter ist weich und breit und zeigt nicht die zerrissene Manier der Hand A.
Die Augen sind alle von derselben schwarzbraunen Farbe, mit der auch das obere Lid abgegrenzt ist.
Die Lichter in den Gesichtern sind ausgespart, das Weiss in den Augen aufgesetzt. Besonders eigen-
thümlich ist die Art, wie dieser Miniator die Lichter auf den Rüstungen der Krieger in dicken, weissen
Strichen an der Stelle des höchsten Lichtes aufsetzt, während der Miniator A in unsicheren, dünnen
Strichen das Licht über den ganzen Panzer hin vertheilt.
Die Architekturen lassen uns ebenfalls den Unterschied der beiden Hände erkennen. Während der
Miniator B auch die geringsten Details sehr präcise zeichnet (man vergleiche fol. 10': das Bild Baudouins
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