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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 20.1899

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I. Theil: Abhandlungen
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Schlosser, Julius von: Die Werkstatt der Embriachi in Venedig
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https://doi.org/10.11588/diglit.5730#0256
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DIE WERKSTATT DER EMBRIACHI IN VENEDIG.

Von

Julius von Schlosser.

I.

ie auf den nachfolgenden Blättern besprochenen Erzeugnisse einer kunstgewerb-
lichen Industrie des ausgehenden Mittelalters sind in neuerer Zeit wiederholt
Gegenstand wissenschaftlicher Erörterung gewesen. Nachdem der verdienstvolle
Michele Caffi bereits 1873 den Namen des Künstlers, dem die wichtigsten Werke
der Gattung zuzurechnen sind, aus Urkunden sichergestellt hatte,1 sind in jüngster
Zeit von dem um die Kunstgeschichte seiner lombardischen Heimat so verdienten
Diego Sant' Ambrogio in Mailand die in Frage kommenden Objecte kirch-
licher Bestimmung, vor Allem der grosse Schnitzaltar der Certosa von Pavia, eingehend behandelt und
zum ersten Male auch das hervorragendste Profandenkmal dieses Kreises, die Cassonireliefs des Pa-
lazzo Cagnola in Mailand, der Forschung zugänglich gemacht worden.2 Im Anschlüsse daran ist dann
Prof. Hans Semper in Innsbruck mit einer ausgezeichneten, das Thema aus dem Localgeschicht-
lichen auf breitere historische Basis rückenden Abhandlung hervorgetreten, die die ganze Werkstatt
in den Kreis ihrer Betrachtung zieht und sich auf ein ziemlich umfangreiches Material stützt.3
Es könnte daraufhin überflüssig erscheinen, dass ich die Sache nochmals kritischer Erörterung unter-

1 In seinem Aufsatze: »Di alcuni maestri d'arte in Lombardia«, Archivio storico Italiano, Ser. III, vol. 17, 368;
wiederholt in der Florentiner Zeitschrift »Arte e Storia« 1888.

2 Diego Sant' Ambrogio, »Le due arche o cofani d'avorio della Certosa di Pavia, con 2 eliotipie«, Milano 1896,
Separatabdruck aus der Zeitschrift: »II Politecnico, giornale dell' In'gegnere, Architetto civile ed industriale Anno 1896.« Hiezu
von demselben Autor: »II trittico in dente d'ippopotamo e le due arche o cofani d'avorio della Certosa di Pavia« im Ar-
chivio storico Lombardo, vol. XXII (1895), p. 417 ff. Ferner: »Un trittico fiorentino del XIV° secolo, ascrivibile a Baldassarre
degli Embriachi«, im Archivio storico dell' arte II (1896), p. 25 ff.; »II grande trittico d'osso dell' abbazia di Poissy e
il suo raffronto col trittico della Certosa di Pavia«, ebenda, p. 288 ff.; endlich eine Anzeige des Semper'schen Aufsatzes
(mit Nachträgen) in der Zeitschrift »Arte e Storia« vom 15. Januar 1897.

3 »Ueber ein italienisches Beintriptychon des XIV. Jahrhunderts im Ferdinandeum und diesem verwandte Kunstwerke«,
Zeitschrift des Ferdinandeums, III. Folge, 40. Heft, Innsbruck 1896.
 
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