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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 21.1900

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I. Theil: Abhandlungen
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Schneider, Robert von: Ein Kunstsammler im alten Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.5733#0280
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Ein Kunstsammler im alten Wien.

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liehe Publikationen vorbereitete: das Werk über die Lambergischen Vasen (i8i3, 1824) und eine
malerische Reise durch Oesterreich (1821), in die er eine Abbildung des Ilioneus aufgenommen hat
Es pflegte auch Frau von Humboldt, deren Gemahl seit 1810 preussischer Gesandter in Wien war
ihre kunstsinnigen Gäste einzuführen, so im Februar 1811 den Bildhauer Rauch, der, von Rom nach
Berlin reisend, eine Woche in ihrem Hause verbrachte, und im Spätsommer darauf Friedrich Gottlieb
Welcker, den hochbegabten jungen Gelehrten, mit dem sie von Rom her eine lebenslängliche Freund-
schaft verband.1 Noch achtzehn Jahre später erinnert sich Rauch in einem Briefe an Goethe,* als er
den Ilioneus von »unglaublicher Pracht umgeben« in der Glyptothek wiedersah, an die »Teufelsküche«
Barths und an den »wunderlichen«, fast möchte er sagen »wüsten« Greis, der ihm den Prager Gulden-
handel, »mit Silenentanz begleitet«, »sehr charakteristisch« erzählte.

Derselbe Sommer brachte auch Karl August Böttiger, den bekannten Dresdener Archäologen,
nach Wien und in Beziehungen zu Barth, der ihn freundlich empfing aber eine üble Erfahrung mit
ihm machen sollte. »Magister Ubique« zeigte sich an der Donau nicht anders als an der Ilm: geschäftig

1 Welcker, das akademische Kunstmuseum zu Bonn, 2. Aufl. (Bonn 1841), S. 43 f. (Anmerkung).

2 K. Eggers, Rauch und Goethe (Berlin 1889), S. 209.

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