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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 22.1901

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I. Theil: Abhandlungen
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Glück, Gustav: Beiträge zur Geschichte der Antwerpner Malerei im XVI. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.5948#0021
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Fig, 6. Dirick Vellen, Der Zug der Israeliten durch das rothe Meer.
Handzeichnung im grossherzoglichen Museum zu Weimar.

ist ganz vollkommen; ja selbst der Flügelhut, der bei Mantegna der entsprechenden Figur fehlt, kehrt
bei einer anderen Gestalt desselben Stiches wieder.1

Die Inschrift eines Steintäfelchens, das rechts im Vordergrunde auf dem Boden liegt, besagt, dass
die Glasscheibe oder wenigstens die Vorzeichnung dazu am 21. April 1517 vollendet worden ist. Wir
befinden uns also hier in einer Zeit, wo hauptsächlich durch Mabuses Einfluss italienische Formen in
alle Gebiete der niederländischen Kunst einzudringen beginnen. Es gibt Schöpfungen von Mabuse
aus den Jahren 1516 und 1517, die schon völlig im italienischen Stile gehalten sind. In der Geschichte
der Antwerpner Malerei ist aber jedenfalls dieser Triumph der Zeit eines der frühesten Zeugnisse für

1 Mantegnas Triumph Caesars hat auch Bernard van Orley wenige Jahre später in seinem Flügelaltar mit den Prü-
fungen Hiobs von 1521 im Brüssler Museum benützt; vgl. R. Graul, Beiträge zur Geschichte der decorativen Sculptur in
den Niederlanden (Beiträge zur Kunstgeschichte, N. F. X, Leipzig 1889), S. 14.
 
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