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Über die Schicksale des Ilioneus. 159

, . TTWrinn vielleicht geeignet sind, Bedenken einzuflößen, so wird wohl jeder
zarten Körperformen bei Ulocnno vicuc 5 8 ' '. , ' ,

i uwpntiner Zeichnung volle Beweiskraft zugestehen, die, von recht mittel-
einer ca. 1520 entstandenen MorenuiK» & o ' ' ,.__.„

„nvprkennbar den Ilioneus als Isaak wiedergibt (Fig. 3).1 Falls somit
mäßiger Hand entworfen, ganz unvememiua 0 v & j

11 8 .w. . . Notiz vor der Mitte des XVI. Jahrhunderts überhaupt ein Schluß

aus dem Mangel jeglicher schriftlich_ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ gewesen se;n

gezogen werden kann, wäre es BO ^ ^ anderswQ befand. Aber w0? Es liegt nahe? zunächst

wird, was aber keineswegs ausschlief ^ ^ ^ r^ ^ ^

an Florenz zu denken, von wo aucn ^ ^ wüld um db Mitte des

wahrscheinlich noch andere Antiken, die von un 5

XVI. Jahrhunderts aber in Rom auftauchen. ^ verknüpft,

Jedenfalls ist der Ilioneus durch sein bcnicKsai g g h ,

/n T ^ 2^ über diese 1 atsache wunderte, ohne jedoch weitere
so auffallend, daß sich schon Schlosser (&• „ . ,

' . ... m:r die merkwürdige Erscheinung damit, daß beide Stucke

Konsequenzen daraus zu ziehen. Ich erklare ^ ^ ^ gemeinsam Bewunderer und

die Perlen der Sammlung bildeten in der ^ ^ ^ Antikensammlung an seinen Bruder

Käufer fanden. Als nach dem Tode ^0» Unterhandler Alessandro Grandi aus CarPis großer
Alberto übergegangen war, fand der este ^ ^ ^ för dieseri) darÜQfer

Sammlung nur 4-5 Stücke seines Herzogs ( ^ Nachfolger Cesare d'Este, der vom Papste hart -
den Ilioneus- und das Letto di Polycleto. die Gunst Kaiser Rudolfs „ zu erwerbeil) der

bedrängt wurde, mußten beide Stucke das ^ , ^ ^ ^ das ^

allein imstande war, die gefährdete «errs yergessen) bis unverständige Beamte die einstigen

nach Prag und verblieben hier nach des Ka scnließlich nach München. Was aus dem Letto

Schätze des Kaisers verschleuderten. Der Ilioneus *

geworden ist, wissen wir nicht. ^ Erwähnung in der Samlung Kardinal Carpis

Wie man sieht, ist der Ilioneus von „ ^ dessen treuer Begleiter gewesen.

bis zum Verschwinden des Letto im Nach ass Lorenzo Ghibertis geteilt. Denn wenn

Und er hat schon früher die Schicksale d ^ wie digs ^ ^ ^ ^

auch keine schriftliche Notiz berichtet, der ^ ^ ^ gegossen ^ so deutliche

war, so spricht doch das Erz, aus dem der '.^a eschlossen ist. Gesehen haben muß Ghiberti den
und vernehmbare Sprache, daß jeder Zwei e ^ ^ ^ geschehen sein?

Ilioneus, denn er bildete ihn nach und Harm0nie auf. Dann verstehen wir das Fehlen

als im Vaterhause. Nur so löst sich alles ^ dgs XVI Jahrhunderts, dann wird es uns auch klar,

jeglicher Nachricht über ihn in Ror» v°r * e]n junger Florentiner Künstler zu seiner Kenntnis ge-
wieso 150 Jahre vor seinem ersten Au a ^ ^ genommen hat Durch dr£. Generationen

langt ist, dann Überblicken wir den * ^ ^ Ufenkel des Künstlers an Monsignore Gaddi ver-
blieb er im Besitz der Familie Ghiber1 ^ ^ ^ ^ und wq
kaufte. Nach dessen Tode gelangte er an aen
wir ihn bis zum heutigen Tage verfolgen können.

■ Offizien, Saal II Vitr. 266; Katalog^»67, N^12^ auch darunter, obwoh. er nicht ausdrücklich angeführt er-

' DieSer bef3nd "C ' Tt er e Brfef A Gran s an den Herzog (abgedruckt in den Documenti inediti per servire
c<-Vimnt rier vom 10. Mai Is72 datierte lirier A. uranui» r
Ua "oriadei musc d'Italialv [Firenze 1880], p. 45^ -d darnach be, Schlosser, S. i3l) laute,: «Feci opera di vedere
uln 0 prirn le cose antiche del S* Alberto Pio, il che eseguito ne fect „0 a et con questa la rimetto all' EcC V. dalla
ZS potTvedere il poco numero delle infinite cose della S. M. de cardmale di Carpi, fra le quaH sono perö quattro o
quak potra veaere u p _ mo^„ „ ,pfto di Policleto et Ia testa d'Eunpide, molto ben note a M. Pirro Ligono.»

np77 de"m dl principe et massime il letto ui 1 • "

cinque pezzi üegni qi p y _ cnaccini in einer Handschrift des Archivs zu Modena (publiziert von Ven-

a Vgl. dazu den modenesischen Chron«ten Space & . ^ JP^ ^ ,

tun im Repertorium für Kunstwissenschaft VIII, S^i7 ^ queUo y. & ,o ^ hauto> d; piu Sua Altezza a

per l'Allemagna l'ambascator cesareo (Hans v ;Ueve di marmo miracoloso, una statua del naturale senza testa e

mandato a donare a Cesare il letto dl P°toe«°^°[ch der Ilioneus).

braccia pur di marmo antica eccellentissima» ( ^ prag (27. Juni 1604) den Empfang der Geschenke an den Kaiser und
Hans von Aachen bestätigt dem Herz0S re,ev(, ffl manQ d; Policrette et ancora quei nudo grande al

erwähnt in seinem Briefe ausdrücklich «queiio

naturale». 26
XXVII.
 
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