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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 29.1910-1911

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I. Teil: Abhandlungen
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Pollak, Oskar: Studien zur Geschichte der Architektur Prags 1520-1600
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https://doi.org/10.11588/diglit.6176#0157
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Oskar Pollak.

Nach der flüchtigen Skizzierung der Entwicklung, die um diese Zeit beim Grabmal früher und
rapider vor sich ging als in der Grofiarchitektur, wollen wir uns wieder der Betrachtung der letzteren
zuwenden. Da sind nun zunächst wiederum zwei Portale erhalten, die genau zur gleichen Zeit entstanden
sind und so deutlich und eindringlich die gleichzeitig nebeneinanderlaufenden Entwicklungslinien vor
Augen führen: die nordische und die italienisierende. Das erste ist das Portal der «Neuen Schule»

Fig. 69. Aus Serlios Libro cxtraordinario.

bei der Heinrichskirche in der Heinrichsgasse (Nr. Cons. 11/974, Fig. 63). Es ist ein Marmorportal mit
folgenden Inschriften:

« Marmoreum lapidern duo hic posuere patroni.
Fac pariter, tectimi quisqiiis id esse probat. »

Darunter stehen die Initialen der beiden Stifter, ihre Wahlsprüche und in der Mitte die Jahreszahl
«1588». Das zweite ist das Portal des «Alten Gerichts» auf dem Kohlmarkte (Nr. Cons. I/404, Fig.64),
das nach Ruth1 einst folgende Inschrift trug: «Scnatus populusque urbis Veteropragensis has aedes po-
steritati renovat. 1588. »

1 1. c. III, 928.
 
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