Fig. 28. Ebenholzkreuz mit gravierten silbernen Einlagen.
(Deutsch, I. Hälfte des X VIII. Jahrhunderts.)
Wien, Hofmuscum.
köpfe inmitten ebenso maß-
voller wie zierlicher Ornamen-
tik dargestellt. Das Kreuz ist
87 cm hoch, der Crucifixus
mißt vom oberen Rande des
Nimbus bis zu den Zehen-
spitzen 164 mm. Es stammt
aus dem Nachlaß der Kaise-
rin Maria Theresia und wurde
auf Befehl Kaiser Josefs II.
am 23. Jänner 1781 an die
Geistliche Schatzkammer ab-
gegeben. Hauptsächlich der
Ornamente wegen wird die
Stichelarbeit dem Anfang des
XVIII. Jahrhunderts angehö-
ren; 1 sie rührt wohl von
einem Süddeutschen her.
Die Gravierungen der
übrigen Objekte aus Edel-
metall in der kaiserlichen
Sammlung sind künstlerisch
wie überhaupt von so gerin-
gem Interesse, daß sie wohl
nicht einmal summarisch an-
geführt zu werden verdienen.
Sie kommen vor am Griff
eines gotischen Messers (ein
Putto), an Fassungen von
Handsteinen des XVI. Jahr-
hunderts, an einer Kanne der
späten deutschen Renaissance,
an den Beschlägen eines Fern-
rohres aus indianischem Holz
(XVII. Jahrhundert). Einiger-
maßen merkwürdiger wären
die freilich recht rohes Ran-
kenwerk mitPutten darstellen-
den Gravierungen auf den ver-
goldeten Silberdeckeln eines
bei Gillet Hardouyn in Paris
gedruckten Livre d'heures
(Inv.-Nr. 892) und etwa jene
noch auf silbernen Spielstei-
1 Vgl. dagegen A. Sitte, Die
kaiserlich-geistliche Schatzkammer in
Wien, in den Mitteil. d. k. k. Zentral-
Kommission, N. F. XXVII. Jahrg.
(Wien 1901), S. 144, Nr. 98.
(Deutsch, I. Hälfte des X VIII. Jahrhunderts.)
Wien, Hofmuscum.
köpfe inmitten ebenso maß-
voller wie zierlicher Ornamen-
tik dargestellt. Das Kreuz ist
87 cm hoch, der Crucifixus
mißt vom oberen Rande des
Nimbus bis zu den Zehen-
spitzen 164 mm. Es stammt
aus dem Nachlaß der Kaise-
rin Maria Theresia und wurde
auf Befehl Kaiser Josefs II.
am 23. Jänner 1781 an die
Geistliche Schatzkammer ab-
gegeben. Hauptsächlich der
Ornamente wegen wird die
Stichelarbeit dem Anfang des
XVIII. Jahrhunderts angehö-
ren; 1 sie rührt wohl von
einem Süddeutschen her.
Die Gravierungen der
übrigen Objekte aus Edel-
metall in der kaiserlichen
Sammlung sind künstlerisch
wie überhaupt von so gerin-
gem Interesse, daß sie wohl
nicht einmal summarisch an-
geführt zu werden verdienen.
Sie kommen vor am Griff
eines gotischen Messers (ein
Putto), an Fassungen von
Handsteinen des XVI. Jahr-
hunderts, an einer Kanne der
späten deutschen Renaissance,
an den Beschlägen eines Fern-
rohres aus indianischem Holz
(XVII. Jahrhundert). Einiger-
maßen merkwürdiger wären
die freilich recht rohes Ran-
kenwerk mitPutten darstellen-
den Gravierungen auf den ver-
goldeten Silberdeckeln eines
bei Gillet Hardouyn in Paris
gedruckten Livre d'heures
(Inv.-Nr. 892) und etwa jene
noch auf silbernen Spielstei-
1 Vgl. dagegen A. Sitte, Die
kaiserlich-geistliche Schatzkammer in
Wien, in den Mitteil. d. k. k. Zentral-
Kommission, N. F. XXVII. Jahrg.
(Wien 1901), S. 144, Nr. 98.