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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 29.1910-1911

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I. Teil: Abhandlungen
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Weixlgärtner, Arpad: Ungedruckte Stiche: Materialien und Anregungen aus Grenzgebieten der Kupferstichkunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.6176#0353
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Ungedruckte Stiche.

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deutschen Kunst des XV. Jahrhunderts beliebt war. Unten reitet auf einem dürren Klepper, dem die
Zunge heraushängt, der Tod, eben im Begriff, einen Pfeil abzuschießen. (Der Tod als Reiter ist hier
[Fig. 3i] nach einem vom Schilde genommenen Abklatsch reproduziert.) Wie schon Böheim 1 bemerkt
hat, erinnert die Darstellung des Todes an Dürers Holzschnitt mit den vier apokalyptischen Reitern.

Fig. 32. Geätztes Kunstschloß (deutsch, 1550).
Wien, Hofmuseum.

Dies veranlaßte Böheim wohl auch dazu, den ganzen Schild fränkischen Ursprungs zu erklären. Aber auch
die Häupter der Winde erinnern an entsprechende Dürersche Kompositionen: an das Blatt der Apo-
kalypse mit den vier die Winde aufhaltenden Engeln (B. 66), an die Philosophie (B. i3o), an die Drei-
faltigkeit (B. 122) und an die Armillarsphäre (P. 202), Holzschnitte, auf denen allen, in deutlicher An-
lehnung an Barbaris Plan von Venedig vom Jahre 1500, blasende Windköpfe dargestellt sind.

1 Album hervorragender Gegenstände aus der Waffensammlung des Allerh. Kaiserhauses, Wien 1894, S. 6 u. Taf. VIII, 1.

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