Ungedruckte Stiche.
Jahre 1534 oder 1554 datierter geätzter Stein im Germanischen Museum nicht vorhanden ist und der
älteste geätzte Stein, den das Museum besitzt, die Jahreszahl 1563 zeigt.
Aber selbst wenn Kampmanns früheste Datierung richtig wäre, so wäre eine auf die Geburt eines
Postumus geätzte Steintafel im Besitze des Herrn Dr. Albert Figdor in Wien (Fig. 33) noch um ein"
Dutzend Jahre älter. Die Tafel, noch im alten, mit Schiebedeckel versehenen Holzrahmen erhalten, ist
aus Kelheimerstein, dessen sich um jene Zeit auch die Bildschnitzer zu bedienen anfingen, und mißt un-
gefähr 227:290 mm. Die Buchstaben, deren Form ausgezeichnet mit den nur um weniges früher ge-
gossenen Typen von Kaiser Maximilians Gebetbuch zusammengeht, sind hochgeätzt, ebenso die beiden
Fig. 33. Hochgeätzte Tauftafel aus Kelheimerstein (nürnbergisch, 1522).
Wien, Sammlung Dr. Albert Figdor.
Wappen der nürnbergischen Geschlechter der Brolandt (Rosette mit drei Sensen) und Elhafen (nach
rechts aufsteigender doppelschwänziger Löwe mit einem «Ölhafen» in den Vorderpranken) unten. Der
Anfangsbuchstabe N der ersten Zeile weist noch Spuren von Vergoldung auf, die beiden Wappen sind
roh und, wie mir vorkommt, in neuerer Zeit bemalt. Der Text lautet: «Nach der geburt Christi Als
man zelet 1521 Jar, | am Suntag nach Martini den 17 tag des mon- | nats Nouember Starb der Erbar
herr Linhart | Brolandt dem got genad, Vnd darnach Ano j 1522 an sant Benedicten den 21 tag Martij
IL | stundt nach mitternacht Im zaichen des Wasser-1 mons, ward Sebastian Brolandt geborn, vnnd j hub
in aus der tauf Maister fridrich wundtartzt | der Almechtig Gott verleyhe Im sein genad. Arne.»
Geätzte steinerne Tauftafeln in Gestalt handlicher Scheiben mit spiralförmig angebrachter
Schrift, aber aus jüngerer Zeit, kommen nicht allzu selten vor. Herr Dr. Figdor z. B. besitzt deren
einige.
Jahre 1534 oder 1554 datierter geätzter Stein im Germanischen Museum nicht vorhanden ist und der
älteste geätzte Stein, den das Museum besitzt, die Jahreszahl 1563 zeigt.
Aber selbst wenn Kampmanns früheste Datierung richtig wäre, so wäre eine auf die Geburt eines
Postumus geätzte Steintafel im Besitze des Herrn Dr. Albert Figdor in Wien (Fig. 33) noch um ein"
Dutzend Jahre älter. Die Tafel, noch im alten, mit Schiebedeckel versehenen Holzrahmen erhalten, ist
aus Kelheimerstein, dessen sich um jene Zeit auch die Bildschnitzer zu bedienen anfingen, und mißt un-
gefähr 227:290 mm. Die Buchstaben, deren Form ausgezeichnet mit den nur um weniges früher ge-
gossenen Typen von Kaiser Maximilians Gebetbuch zusammengeht, sind hochgeätzt, ebenso die beiden
Fig. 33. Hochgeätzte Tauftafel aus Kelheimerstein (nürnbergisch, 1522).
Wien, Sammlung Dr. Albert Figdor.
Wappen der nürnbergischen Geschlechter der Brolandt (Rosette mit drei Sensen) und Elhafen (nach
rechts aufsteigender doppelschwänziger Löwe mit einem «Ölhafen» in den Vorderpranken) unten. Der
Anfangsbuchstabe N der ersten Zeile weist noch Spuren von Vergoldung auf, die beiden Wappen sind
roh und, wie mir vorkommt, in neuerer Zeit bemalt. Der Text lautet: «Nach der geburt Christi Als
man zelet 1521 Jar, | am Suntag nach Martini den 17 tag des mon- | nats Nouember Starb der Erbar
herr Linhart | Brolandt dem got genad, Vnd darnach Ano j 1522 an sant Benedicten den 21 tag Martij
IL | stundt nach mitternacht Im zaichen des Wasser-1 mons, ward Sebastian Brolandt geborn, vnnd j hub
in aus der tauf Maister fridrich wundtartzt | der Almechtig Gott verleyhe Im sein genad. Arne.»
Geätzte steinerne Tauftafeln in Gestalt handlicher Scheiben mit spiralförmig angebrachter
Schrift, aber aus jüngerer Zeit, kommen nicht allzu selten vor. Herr Dr. Figdor z. B. besitzt deren
einige.