38o
Arpad Weixlgärtncr.
verlorene Platten wurden durch Strichätzungen nach
Drucken ersetzt. Text von Alwin Schultz.
1 Holzstock mit dem kleinen Horoskop des
Stabius von 1512. Neu abgedruckt in diesem Jahr-
buch VII (1888), auf S. 217.
2 Holzstöcke zum großen Horoskop des
Stabius, ebenfalls von 1512. Neu abgedruckt ebenda
als Beilage nach Seite 220.
4 Holzstöcke zur Weltkarte des Stabius von
1515, abgedruckt ebenda als Doppelbeilage nach dem
großen Horoskop.
Text zu diesen 3 Holzschnitten von Edmund Weiß:
Albrecht Dürersgeographische, astronomische und astro-
logische Tafeln, ebenda, S. 207 ff.
An Einzelplatten, die in den maximilianeischen
Kreis gehören, sind außerdem vorhanden:
1 Holzstock zum Wappen des Stabius mit der
ausführlichen Legende (B. 165). Neu abgedruckt in
Chmelarz'Text zur Ehrenpforte, 1. c, S. 298. (Dodgson,
Catalogue, p. 367, Nr. 45, hält den Holzschnitt für Wolf
Traut.)
1 Holzstock zum Wappen des Stabius bloß
mit dem Wort STABIVS, B. 166. Neu abgedruckt in
demselben Band des Jahrbuchs, S. 29g.
1 Holzstock zum hl. Koloman, B. VII, S. 137, 106.
Neu abgedruckt in demselben Band des Jahrbuchs
wie der vorhergehende, S. 304. (Springinklee, nicht
Dürer.)
1 Holzstock zum Wappen mit den drei Löwen-
köpfen, B. 169. Neu abgedruckt in diesem Jahrbuch V
(1887), 340. Text von Quirin von Leitncr: Uber das
Wappen mit den drei Löwenköpfen von Albrecht
Dürer, ebenda, S. 33gff.
1 Holzstock zum Wappen des Erzherzogs
Karl von Steiermark. Etwa um 1580 geschnitten.
Abgedruckt in diesem Jahrbuch VII (1888), II. Teil,
S. CCCXIV, sonderbarer Weise ohne folgende ge-
schnittene Inschrift: «Karl von Gottes gnaden Ertz-
hertzog | zu Österreich Hertzog zu Burgund) etc.
Steyr Karndten Crain vnd Wirtemberg | Graue zu Tyrol
vnnd Görtz etc.»
Zu diesen neu gedruckten Stöcken kommen aber
noch ein paar unpublizierte:
1 Holzstock zu einer astrologischen Tafel ohne
irgendwelchen figürlichen Schmuck. Dicke schwarze
Wellenlinien und die Namen der Tierkreiszeichen sind
für sie charakteristisch. Nach der Schrift gehört sie
ohne Zweifel zu den von Edmund Weiß publizierten
Arbeiten des Stabius. Der llolzstock wurde zwar von
Adolf Holzhausen neu abgedruckt, aber es wurde von
ihm kein neuer Druck publiziert.
7 große und 4 kleine Holzstöcke zu einem Stamm-
baum des Hauses Habs bürg. Diese alten Original-
platten stellen, wie sich auf den ersten Blick zeigt, nicht
bloß ein künstlerisch wertvolles sondern auch wissen-
schaftlich um so interessanteres Werk dar, als davon
allem Anschein nach alte Drucke ebenso wenig wie neue
existieren. Soviel ich aus den Platten selbst ersehen
kann, ist es eine deutsche Arbeit, die noch im XVI. Jahr-
hundert entstanden sein muß, da sich in der obersten
Reihe das Bildnis von Philipps II. Sohn, Don Carlos
(f 1568) findet. Vielleicht ist die an Pläne Maximilians I.
anknüpfende Arbeit im Auftrag Erzherzog Ferdinands
von Tirol geschaffen worden. Interessant ist, daß wir
es hier nicht bloß mit Holzstöcken sondern auch mit
ganz ebenso wie das Holz bearbeiteten Zinkplatten
zu tun haben. Daß diese unzweifelhaft alt sind, geht
schon daraus hervor, daß sie auf altes wurmstichiges
Holz, z.T. auf dem der geschnittenen Stockei mit ver-
rosteten Nägeln befestigt sind, noch mehr aber aus der
Patina des Zinkes und aus dessen Schnitt, der, wie gesagt,
dem des Holzes vollkommen analog ist. Es sind z. B.
hier wie dort die Enden der Schrarl'en, die auf dem Ab-
druck so spitz als möglich verlaufend erscheinen sollen,
nicht nur immer dünner sondern auch allmählich ver-
tieft geschnitten.
1 Holzstock zu dem bekannten Altersporträt
Dürers im Profil und mit kurzgeschnittenem Haar, ein
Stück, das wenigstens durch die Person des Dargestellten
noch mit den Holzstöcken derMaximilianea verknüpft ist.
1 unfertiger Holzstock, eigentlich bloß und nur
in den gröbsten Umrissen die Kette des goldenen
Vlieses zeigend, wie sie etwa einem lebensgroß Porträ-
tierten um den Hals liegen könnte.
1 Holzstock mit der Geschichte der Judith.
Links das offene Zelt, worin man auf dem Bett den
nackten geköpften Leichnam des Holofernes sieht. Da-
vor gibt Judith der Magd das Haupt in den Sack. Rechts
hinten die Stadt Bethulia, über deren Mauern an einem
Spieße das Haupt des Holofernes herabdräut und aus der
die Einwohner einen Ausfall unternehmen. Deutsche Ar-
beit aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts. Kreis-
förmig, ca. 20 cm im Durchmesser. Von Holzhausen neu
abgedruckt, aber unpubliziert. Stark wurmstichig.
1 Holzstock mit einem türkischen Reiter. Er
galoppiert nach rechts. Auf seiner Mütze und dem Haupt
des Pferdes Straußfedern. Sein Rumpf fast ganz von
einer sogenannten ungarischen Tartsche verdeckt. Ein
breites krummes Schwert hängt ihm an der rechten (!)
Seite. Geringe deutsche Arbeit aus der ersten Hälfte
des XVI. Jahrhunderts. Ca. 123:127 mm groß.
37 Holzstöcke mit geometrischen Figuren.
Auf Grund der Schrift der Umschläge nicht später als
letztes Viertel des XVIII. Jahrhunderts.
Ist auch der Vorrat an Kupferplatten der Zahl
nach viel größer als der an Holzstöcken (1207 gegen
73o Stück), so steht er doch an künstlerischer und wissen-
schaftlicher Bedeutung diesem gegenüber weit zurück.
Die meisten Platten gehören dem XVIII. Jahrhundert
an, viele stammen aus dem XVII., ein paar aus dem
XIX. und nur zwei noch aus dem XVI. Jahrhundert.
Die allermeisten waren zur Illustration von Publika-
tionen bestimmt, die sich auf die Schätze der Wiener
Hofbibliothek oder auf anderen kaiserlichen Besitz an
Kunstwerken und Kostbarkeiten aller Art beziehen oder
irgendwie sonst mit dem Erzhaus zusammenhängen.
Da sich künstlerisch hervorragende Arbeiten kaum dar-
unter finden, so wird sich für das folgende provisori-
sche Verzeichnis eine Anordnung vom sachlichen Ge-
sichtspunkt aus empfehlen.
287 gestochene Platten zu Lambecius-Nessel.
Stecher: Matthias van Someren, Andreas Hautt,
Wilhelm Damper.
Arpad Weixlgärtncr.
verlorene Platten wurden durch Strichätzungen nach
Drucken ersetzt. Text von Alwin Schultz.
1 Holzstock mit dem kleinen Horoskop des
Stabius von 1512. Neu abgedruckt in diesem Jahr-
buch VII (1888), auf S. 217.
2 Holzstöcke zum großen Horoskop des
Stabius, ebenfalls von 1512. Neu abgedruckt ebenda
als Beilage nach Seite 220.
4 Holzstöcke zur Weltkarte des Stabius von
1515, abgedruckt ebenda als Doppelbeilage nach dem
großen Horoskop.
Text zu diesen 3 Holzschnitten von Edmund Weiß:
Albrecht Dürersgeographische, astronomische und astro-
logische Tafeln, ebenda, S. 207 ff.
An Einzelplatten, die in den maximilianeischen
Kreis gehören, sind außerdem vorhanden:
1 Holzstock zum Wappen des Stabius mit der
ausführlichen Legende (B. 165). Neu abgedruckt in
Chmelarz'Text zur Ehrenpforte, 1. c, S. 298. (Dodgson,
Catalogue, p. 367, Nr. 45, hält den Holzschnitt für Wolf
Traut.)
1 Holzstock zum Wappen des Stabius bloß
mit dem Wort STABIVS, B. 166. Neu abgedruckt in
demselben Band des Jahrbuchs, S. 29g.
1 Holzstock zum hl. Koloman, B. VII, S. 137, 106.
Neu abgedruckt in demselben Band des Jahrbuchs
wie der vorhergehende, S. 304. (Springinklee, nicht
Dürer.)
1 Holzstock zum Wappen mit den drei Löwen-
köpfen, B. 169. Neu abgedruckt in diesem Jahrbuch V
(1887), 340. Text von Quirin von Leitncr: Uber das
Wappen mit den drei Löwenköpfen von Albrecht
Dürer, ebenda, S. 33gff.
1 Holzstock zum Wappen des Erzherzogs
Karl von Steiermark. Etwa um 1580 geschnitten.
Abgedruckt in diesem Jahrbuch VII (1888), II. Teil,
S. CCCXIV, sonderbarer Weise ohne folgende ge-
schnittene Inschrift: «Karl von Gottes gnaden Ertz-
hertzog | zu Österreich Hertzog zu Burgund) etc.
Steyr Karndten Crain vnd Wirtemberg | Graue zu Tyrol
vnnd Görtz etc.»
Zu diesen neu gedruckten Stöcken kommen aber
noch ein paar unpublizierte:
1 Holzstock zu einer astrologischen Tafel ohne
irgendwelchen figürlichen Schmuck. Dicke schwarze
Wellenlinien und die Namen der Tierkreiszeichen sind
für sie charakteristisch. Nach der Schrift gehört sie
ohne Zweifel zu den von Edmund Weiß publizierten
Arbeiten des Stabius. Der llolzstock wurde zwar von
Adolf Holzhausen neu abgedruckt, aber es wurde von
ihm kein neuer Druck publiziert.
7 große und 4 kleine Holzstöcke zu einem Stamm-
baum des Hauses Habs bürg. Diese alten Original-
platten stellen, wie sich auf den ersten Blick zeigt, nicht
bloß ein künstlerisch wertvolles sondern auch wissen-
schaftlich um so interessanteres Werk dar, als davon
allem Anschein nach alte Drucke ebenso wenig wie neue
existieren. Soviel ich aus den Platten selbst ersehen
kann, ist es eine deutsche Arbeit, die noch im XVI. Jahr-
hundert entstanden sein muß, da sich in der obersten
Reihe das Bildnis von Philipps II. Sohn, Don Carlos
(f 1568) findet. Vielleicht ist die an Pläne Maximilians I.
anknüpfende Arbeit im Auftrag Erzherzog Ferdinands
von Tirol geschaffen worden. Interessant ist, daß wir
es hier nicht bloß mit Holzstöcken sondern auch mit
ganz ebenso wie das Holz bearbeiteten Zinkplatten
zu tun haben. Daß diese unzweifelhaft alt sind, geht
schon daraus hervor, daß sie auf altes wurmstichiges
Holz, z.T. auf dem der geschnittenen Stockei mit ver-
rosteten Nägeln befestigt sind, noch mehr aber aus der
Patina des Zinkes und aus dessen Schnitt, der, wie gesagt,
dem des Holzes vollkommen analog ist. Es sind z. B.
hier wie dort die Enden der Schrarl'en, die auf dem Ab-
druck so spitz als möglich verlaufend erscheinen sollen,
nicht nur immer dünner sondern auch allmählich ver-
tieft geschnitten.
1 Holzstock zu dem bekannten Altersporträt
Dürers im Profil und mit kurzgeschnittenem Haar, ein
Stück, das wenigstens durch die Person des Dargestellten
noch mit den Holzstöcken derMaximilianea verknüpft ist.
1 unfertiger Holzstock, eigentlich bloß und nur
in den gröbsten Umrissen die Kette des goldenen
Vlieses zeigend, wie sie etwa einem lebensgroß Porträ-
tierten um den Hals liegen könnte.
1 Holzstock mit der Geschichte der Judith.
Links das offene Zelt, worin man auf dem Bett den
nackten geköpften Leichnam des Holofernes sieht. Da-
vor gibt Judith der Magd das Haupt in den Sack. Rechts
hinten die Stadt Bethulia, über deren Mauern an einem
Spieße das Haupt des Holofernes herabdräut und aus der
die Einwohner einen Ausfall unternehmen. Deutsche Ar-
beit aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts. Kreis-
förmig, ca. 20 cm im Durchmesser. Von Holzhausen neu
abgedruckt, aber unpubliziert. Stark wurmstichig.
1 Holzstock mit einem türkischen Reiter. Er
galoppiert nach rechts. Auf seiner Mütze und dem Haupt
des Pferdes Straußfedern. Sein Rumpf fast ganz von
einer sogenannten ungarischen Tartsche verdeckt. Ein
breites krummes Schwert hängt ihm an der rechten (!)
Seite. Geringe deutsche Arbeit aus der ersten Hälfte
des XVI. Jahrhunderts. Ca. 123:127 mm groß.
37 Holzstöcke mit geometrischen Figuren.
Auf Grund der Schrift der Umschläge nicht später als
letztes Viertel des XVIII. Jahrhunderts.
Ist auch der Vorrat an Kupferplatten der Zahl
nach viel größer als der an Holzstöcken (1207 gegen
73o Stück), so steht er doch an künstlerischer und wissen-
schaftlicher Bedeutung diesem gegenüber weit zurück.
Die meisten Platten gehören dem XVIII. Jahrhundert
an, viele stammen aus dem XVII., ein paar aus dem
XIX. und nur zwei noch aus dem XVI. Jahrhundert.
Die allermeisten waren zur Illustration von Publika-
tionen bestimmt, die sich auf die Schätze der Wiener
Hofbibliothek oder auf anderen kaiserlichen Besitz an
Kunstwerken und Kostbarkeiten aller Art beziehen oder
irgendwie sonst mit dem Erzhaus zusammenhängen.
Da sich künstlerisch hervorragende Arbeiten kaum dar-
unter finden, so wird sich für das folgende provisori-
sche Verzeichnis eine Anordnung vom sachlichen Ge-
sichtspunkt aus empfehlen.
287 gestochene Platten zu Lambecius-Nessel.
Stecher: Matthias van Someren, Andreas Hautt,
Wilhelm Damper.