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Julius von Schlosser.
Fig. 54. Werkstatt des Francesco Susini, Ferdinand III.
Wien, Hofmuseum.
hat. Auch hier haben die Nachahmer eingegriffen. Es gibt eine bezeichnete Reiterstatuette des Herzogs
Heinrich Julius von Braunschweig von der Hand des Adriaen de Vries (Buchwald, a. a. O.Tafel VI, 50 cm
= ca. 1 braccio hoch, Fig. 52). Pferdetypus und äußere Ausstattung wiederholen sich in den gleich zu
erwähnenden, nur viel kleineren Modellen aus der Nachfolge Bolognas.
Die Werkstatt, die nun den eigentlichen Großbetrieb der cavallini in Händen gehabt hat, ist die
eines Enkelschülers des großen Flandrers, des Francesco Susini (f 1648) in Florenz, der Schüler und
Nachfolger seines Oheims Antonio war. Baldinucci erzählt, wie diese cavallini, die nach Modellen Giam-
bolognas sowohl als Antonio Susinis gemacht waren, zu guten Preisen in alle Welt gingen.45 Wir können
uns von ihnen noch wohl eine Vorstellung machen. Die kaiserlichen Sammlungen bewahren heute noch
eine ganze Anzahl (7 Stück) solcher lebendig bewegter Reiterstatuetten auf kurbettierendem Roß; sie sind
durchschnittlich 3o cm, also ungefähr einen halben braccio, hoch und von technisch bemerkenswerter
Julius von Schlosser.
Fig. 54. Werkstatt des Francesco Susini, Ferdinand III.
Wien, Hofmuseum.
hat. Auch hier haben die Nachahmer eingegriffen. Es gibt eine bezeichnete Reiterstatuette des Herzogs
Heinrich Julius von Braunschweig von der Hand des Adriaen de Vries (Buchwald, a. a. O.Tafel VI, 50 cm
= ca. 1 braccio hoch, Fig. 52). Pferdetypus und äußere Ausstattung wiederholen sich in den gleich zu
erwähnenden, nur viel kleineren Modellen aus der Nachfolge Bolognas.
Die Werkstatt, die nun den eigentlichen Großbetrieb der cavallini in Händen gehabt hat, ist die
eines Enkelschülers des großen Flandrers, des Francesco Susini (f 1648) in Florenz, der Schüler und
Nachfolger seines Oheims Antonio war. Baldinucci erzählt, wie diese cavallini, die nach Modellen Giam-
bolognas sowohl als Antonio Susinis gemacht waren, zu guten Preisen in alle Welt gingen.45 Wir können
uns von ihnen noch wohl eine Vorstellung machen. Die kaiserlichen Sammlungen bewahren heute noch
eine ganze Anzahl (7 Stück) solcher lebendig bewegter Reiterstatuetten auf kurbettierendem Roß; sie sind
durchschnittlich 3o cm, also ungefähr einen halben braccio, hoch und von technisch bemerkenswerter