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Lili Fröhlich-Bum.
*Ai Padri Crociferi fece in concorrenza del Tintoretto la Visita di Nostra Donna a S. Elisabetta:
ma tuttocke vi usasse la solita sua bella macchia, diede Andrea questa volta in troppo duro in-
contro, poiche rimase superato nel disegno e nella vivacitä dal Tintoretto che nel dirimpetto dipinse
la Purificatione della stessa vergine.1.....
So mußte denn der von Mißgeschick verfolgte Schiavone immer noch Bilder für die Händler malen,
um seinen kargen Lebensunterhalt zu erwerben. Als er nun eines Tages zwei solche zu seinen Händlern
trug, begegnete er den berühmten Bildhauer Alessandro Vittoria. Dieser kaufte sie ihm zu einem weit
höheren Preis ab, als die Händler dafür gaben. Nach dem Tode des Vittoria kamen sie an Bartolommeo
della Nave mit vielen Zeichnungen des Parmegianino, die schließlich mit einigen kleinen Bildern nach
Fig. 9. Parmegianino, Geburt Christi (B P 3). Fig. 10. Schiavone, Findung Mosis (B M 2).
England kamen. Diese Bilder erzählten die Taten des Aeneas: wie er Troja verläßt, den Vater Anchises
auf den Schultern und den kleinen Julius an der Hand; seine Ankunft in Karthago; die Liebe der Dido
und andere Ereignisse aus dem Vergil. Gegen unbedeutenden Lohn gemalt für ein «recinto da letto»,
wie es damals modern war.
Der unglückliche Andrea kränkte sich oft über seine Lage, daß er für diese Händler arbeiten mußte.
Deshalb gab ihm sein Freund Partenio Etiro einige «Morali inventioni», von denen er Nutzen zu ziehen
hoffte. . . .
[Nach einer abermaligen langen Aufzählung von für Privatpersonen gemalten Bildern, von denen
gegebenenfalles noch die Rede sein wird, folgen Wiederholungen, die Behauptung, daß man von
in der Vita des Schiavone noch in der des Tintoretto beschrieben. Sansovino (1661) nennt es die «Beschneidung Christi von
Tintoretto, von vielen für Schiavone gehalten»; Zanotto und Moschini schließen sich ihm an.
Es findet sich dort noch die Darstellung im Tempel und an den beiden Orgeln je zwei Bilder. An der Orgelbrüstung,
rechts vom Hochaltar eine Anbetung der Könige und eine Beschneidung (diese so nachgedunkelt und verdorben, daß die
Darstellung nur schwer zu erkennen ist), links eine Verkündigung und eine Anbetung der Hirten.
1 Vgl. die vorher angeführte Nachricht Sansovinos über diese Arbeiten Tintorettos und Schiavones.
Lili Fröhlich-Bum.
*Ai Padri Crociferi fece in concorrenza del Tintoretto la Visita di Nostra Donna a S. Elisabetta:
ma tuttocke vi usasse la solita sua bella macchia, diede Andrea questa volta in troppo duro in-
contro, poiche rimase superato nel disegno e nella vivacitä dal Tintoretto che nel dirimpetto dipinse
la Purificatione della stessa vergine.1.....
So mußte denn der von Mißgeschick verfolgte Schiavone immer noch Bilder für die Händler malen,
um seinen kargen Lebensunterhalt zu erwerben. Als er nun eines Tages zwei solche zu seinen Händlern
trug, begegnete er den berühmten Bildhauer Alessandro Vittoria. Dieser kaufte sie ihm zu einem weit
höheren Preis ab, als die Händler dafür gaben. Nach dem Tode des Vittoria kamen sie an Bartolommeo
della Nave mit vielen Zeichnungen des Parmegianino, die schließlich mit einigen kleinen Bildern nach
Fig. 9. Parmegianino, Geburt Christi (B P 3). Fig. 10. Schiavone, Findung Mosis (B M 2).
England kamen. Diese Bilder erzählten die Taten des Aeneas: wie er Troja verläßt, den Vater Anchises
auf den Schultern und den kleinen Julius an der Hand; seine Ankunft in Karthago; die Liebe der Dido
und andere Ereignisse aus dem Vergil. Gegen unbedeutenden Lohn gemalt für ein «recinto da letto»,
wie es damals modern war.
Der unglückliche Andrea kränkte sich oft über seine Lage, daß er für diese Händler arbeiten mußte.
Deshalb gab ihm sein Freund Partenio Etiro einige «Morali inventioni», von denen er Nutzen zu ziehen
hoffte. . . .
[Nach einer abermaligen langen Aufzählung von für Privatpersonen gemalten Bildern, von denen
gegebenenfalles noch die Rede sein wird, folgen Wiederholungen, die Behauptung, daß man von
in der Vita des Schiavone noch in der des Tintoretto beschrieben. Sansovino (1661) nennt es die «Beschneidung Christi von
Tintoretto, von vielen für Schiavone gehalten»; Zanotto und Moschini schließen sich ihm an.
Es findet sich dort noch die Darstellung im Tempel und an den beiden Orgeln je zwei Bilder. An der Orgelbrüstung,
rechts vom Hochaltar eine Anbetung der Könige und eine Beschneidung (diese so nachgedunkelt und verdorben, daß die
Darstellung nur schwer zu erkennen ist), links eine Verkündigung und eine Anbetung der Hirten.
1 Vgl. die vorher angeführte Nachricht Sansovinos über diese Arbeiten Tintorettos und Schiavones.