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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 31.1913-1914

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I. Teil: Abhandlungen
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Fröhlich-Bum, Lili: Andrea Meldolla, genannt Schiavone
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https://doi.org/10.11588/diglit.6178#0172
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i6o

Lili Fröhlich-Bum.

Fig. 3i. Schiavone, Das Wachtelwunder (2.Mos. 15) (B M 4). Fig. 32. Schiavone, Darstellung im Tempel (B M 10).

des Schiavone ist das Schwächste, was wir von seiner Hand besitzen, und steht zeichnerisch und tech-
nisch weit unter den Blättern des Meisters F. P., die wohl unmittelbar auf Zeichnungen des Parme-
gianino zurückgehen. Der Vergleich der Serien untereinander zeigt, daß Schiavone und der Autor der
Clair-Obscur-Folge die Blätter des «F. P.» kopierten. Beide Serien sind im Gegensinn zu jener Parme-
gianinos gearbeitet, sie sind qualitativ schwächer und zeigen auch in der Art, wie die Falten und andere
Details wiedergegeben sind, deutlich den Charakter von Kopien; die Vergleichung der einzelnen Blätter
ergibt folgendes:

F. P. Schiavone Clair-obscur

Christus (1)
Petrus (2)
Andreas (3)
Jacobus Major (4)
Johannes(5)
Philippus (6)
Bartholomäus (7)
Matthäus (8)
Thomas (9)
Jacobus Minor (10)
Simon (11)
Judas Thaddäus(12)
Paulus (i3)2)

verschieden
kopiert im Gegensinn

verschieden
kopiert im Gegensinn

verschieden
im Gegensinn

-1)

verschieden
im Gegensinn

1 Jacobus Major und Bartholomäus in der Serie der Clair-Obscurs bekam ich leider nicht zu sehen.

2 In Bartsch' Katalog «F. P.» als Matthias bezeichnet, stimmt aber mit den beiden anderen Darstellungen des «Paulus»
überein. Da Bartsch im Katalog «Meldolla» auf diese Weise ij Apostel anführt und angibt, 5 davon, und zwar Nr. 27, 3o,
33, 35, 36, nicht zu kennen, fällt offenbar B M 36 aus. — Eine Vorzeichnung zu «F. P.» Bartsch i3 ist die Handzeichnung
der Albertina Scuola Lombarda 119, eine violett grundierte, weiß gehöhte Federzeichnung, 14-8: y 11. Die Handzeichnungen
der Albertina Sc. L. 88 und 89 (S. Andreas und Thomas) zeigen keinerlei Übereinstimmung mit einer der angeführten Ra-
 
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