Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 31.1913-1914

DOI Heft:
II. Teil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
DOI Artikel:
Bodenstein, Gustav: Urkunden und Regesten aus dem k. und k. Reichsfinanz-Archiv in Wien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6178#0418
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
11

K. und k. Reichsfinanz-Archiv in Wien.

dern orthen hero provision gemacht werden müste,
inmassen dan nach seithero fleisig beschehenen nach-
sehen sich allein zehen stuckh gewürkhter tapezereien,
so den vorigen kaisern zugehörig gewest, befunden,
sonsten ainicher vorrath weder an tapezereien noch rott
sammetten tischteppichten, himmeln und dergleichen,
die zimmer noch auch die kirchen, wie sonsten bräu-
chig, zue bekleiden und zu ornirn, nit vorhanden auch
nit zue bekomben . . .

Konzept, Papier; Abteil. «Böhmen«, Fase. iSySg.

20306 1621 Mär$ 13, Wien.

Die Hofkammer ersucht den Fürsten Karl von
Liechtenstein in Prag um Bericht, wer den Löwenwär-
terdienst versehe und wie es mit den verwahrlosten
Tieren stehe; warum ferner die Löwenwärterin Loren-
zia Hiltprandtin durch Hans Specht ersetzt worden sei.

Konzept, Papier; Abteil. «Böhmen», Fase. i5~Sg.

20307 1621 April 21, Wien.

Die Hofkammer teilt dem Hofdiener und Kam-
merjuwelier Philipp Holbein mit, daß ihm infolge drin-
gender Kriegsbedürfnisse der Betrag von 16.000 fl. zur
Zeit nicht bezahlt werden könne; jedoch solle ihm seine
Forderung nach und nach aus dem Erlös der konfis-
zierten Rebellengüter in Böhmen und Mähren refun-
diert werden.

Konzept, Papier; Abteil. «Böhmen», Fase. i5^8g.

20308 1621 Mai 4, Prag.

Fürst Karl von Liechtenstein bittet Kaiser Ferdi-
nand II. um Vollmacht, dem Fdelsteinschneider Octavio
Miseron seine Forderung befahlen zu dürfen :

Eur kais. maj. bericht ich gehorsamblich, das bei
mir Octavio Miseron, edlgesteinschneider, (wie jeder-
mann bekant, ein fromer aufrechter mann, so dero
hochloblichen haus von Österreich in die vierunddreis-
sig jar getreu und nutzlich gedient, mit neun leben-
digen kindern beladen und underschiedliche arbeit
vom kaiser Rudolpho und Matthia under handen hatt)
sich angemeldt und gebeten:

Nachdem ihme von weiland kaiser Matthia hoch-
loblichsten angedenkens seines verdienten liedlohns
auch wegen bemelter under handen habenden vornem-
ben arbeit, so er mir selbst furgewisen und mit grosser
gefahr bei fürgangnen Unwesen hinter sich erhalten,
ein zimblicher rest, von vier- inn fünftausent gülden
belaufent, ausstendig und weil er dessen bei denen für-
gangenen widerwertigen leufen nicht habhaft werden
mügen, er nit allein dabei noth leiden müsse sondern
auch bemelte seine kinder in mangl der underhaltung
von den studiis wegknemben und also wider seinen
willen an künftiger irer wolfahrt sie zu verkürzen ge-
zwungen werde, das derowegen bei eur kais. maj. ich
mit gehorsambster fürbitt ihne dahin recommendieren
wollte, damit er sowol zu sein und der seinigen under-
haltung als auch volstendiger fertigung angerürter ar-
beit solches seines hinderstelligen rests befridiget
werden möchte.

Ob nun wol mir die jezige hohe nott und angele-
genheit deren vorhandenen schweren kriegsausgaben
gnugsamb bewusst, aldieweil aber bei fürgangenen der
rebellen confiscirten liegenden gründen etliche heuser
und öede Weingärten vorhanden, so der zeit ganz un-

wehrt sein, also, das sich wenig kaufleut derentwegen
bis dato anmelden und leicht zu gedenkhen, da diesel-
ben in die leng in solchem stand aufgehalten, sie je len-
ger je mehr in Verwüstung und abnemben kommen
würden, als hab ich zu eur kais. maj. gnedigsten gefallen
stellen wollen, ob sie mir sovil macht geben und gne-
digist concedirn wolten, das ich ihne Miseron, wo nitt
des völligen seinen ausstands, jedoch aines thails des-
selben mit ainem dergleichen grundstuckh befridigen
lassen möchte, wie dann dis neben der Schuldigkeit der
bezallung gegen ihme bei angedeutter beschaffenheit
ein allmosen auch befürderlich sein würde, mehrberürte
arbeit (sonders zweifeis zu eur kais. maj. gnedigstem
belieben) desto furderlicher zu endlicher fertigung zu
bringen. Deroselben mich hiemit etc. etc. — Geben
Prag den vierten mai anno 1621.

Eur Römisch kais. maj. underthenigist
gehorsambister fürst und diener
Carl v. L.

Beilage \um Akt vom 7. September 162t. — Orig., Papier, ein
Siegel; Abteil. «Böhmen», Fase. i5j8g.

20309 1621 Mai 26, Wien.

Kaiser Ferdinand II. ersucht den Fürsten Karl
Liechtenstein in Prag um ein Gutachten über das An-
suchen des Hofuhrmachers Jobst Burgy um Bezahlung
eines Besoldungsrestes:

Ferdinandt. Was bei uns weiland khais. maj. und
liebden Mathiae christmüldesten angedenkhens gewester
camer- und hoffuhrmacher zu Prag Jobst Burgy, dass
ihme in ansehung seiner höchsten noth und alters die
ihme noch an seiner camer- und hotfuhrwerkarbeit
ausstendige 3150 fl. als halb thail in gelt und die ander
helft in woll oder andern wahren aus unseren herr-
schaften des khönigreichs Behaimb oder alten restanten
angeschafft und bezahlt weiden wolte, allerunterthä-
nigist angebracht, das haben euer liebden aus dem ein-
schluss hiebei mit mehrerem zu vernemben.

Und gesinnen solchemnach an dein liebden hie-
mit gnädigst, sie uns hierüber ihr räthliches guetbedun-
khen, wie diesem supplicanten zu helfen, zukhumben
lassen wollen etc.

Konzept, Papier; Abteil. «Böhmen», Fase. i5y8g.

20310 1621 Juli 10, Wien.

Kaiser Ferdinand II. beauftragt den Fürsten Kar!
von Liechtenstein, dem Valentin Arnold, Bürger und
stuckhgiesser zu Budweis, zur anfertigung etlicher
stuckh grosses geschütz woo fl. auszahlen zu lassen.

Konzept, Papier; Abteil. «Böhmen», Fase. i5?8g.

20311 1621 August 28, Wien.

Die Hofkammer beauftragt den böhmischen Rent-
meister, der Frau Anna Regina Lucanin, Witwe, den
Besoldungsrest ihres verstorbenen Gatten, des Bau-
superintendenten Hans Lucan, in der Höhe von q5o fl.
baldigst auszuzahlen.

Konzept, Papier; Abteil. «Böhmen», Fase. /5f8g.

20312 1621 September ß, Wien.

Kaiser Ferdinand II. beauftragt den Fürsten Karl
von Liechtenstein, dem Edelsteinschneider Octavio Mi-
seron die Hälfte seiner ausstehenden Besoldung von
Sooo fl. aus dem Erlös der konfiszierten Güter zu befahlen:
 
Annotationen