DOI Heft:
I. Theil: Abhandlungen
DOI Artikel:Peltzer, Rudolf Arthur: Hans Rottenhammer
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Hans Rottenhammer.
365
euer gestreng ich underdienstlich biten thue. Be-
nebens aber so übersende deroselben ich hiemit erst-
angeregte visierung, mit fernerer dienstlicher bit, sel-
bige iren gnaden neben offerierung meiner under-
thenigen dienste zu praesentieren und deroselben
darbei zu vermelden, das sich die historia Acteonis,
wie sie ire gnaden begert, der wasser und land-
schaften halben darein nicht fliegen thuen sondern
solche sachen darein gerichtet werden müßten, welche
in die hoch taugelich seien, wie ich dann zu sol-
chem ende etliche vergebenliche fantasien von bil-
dern allein zu einer andeütung darein gemacht habe.
Da nun iren gnaden von bildern und dergleichen
historien etwas genädig belieben würde, könten sie
mir dero gnediges gefallen entweders eröffnen oder
aber durch irer gnaden bekanten herrn Marx Wel-
sern, statpflegern alhie, eine taugenliche historiam
erkiesen und mir zuwissen thuen lassen, welche ich
dann mit sonderm fieiß und ehisten gelegenheit auch
dergestalt zu verfertigen erbietig, das verhoffentlich
ire gnaden an meiner arbait ein genediges wolge-
fallen haben werden. Dieweil auch mehrhoch- und
wolermelte ire gnaden die forderung für solche ar-
bait zu wissen begert haben, ernenne ich dieselbig
hiemit auf 4000 reichsgulden, jeden zu 60 kr. ge-
rait, sinthemal das mitler stuekh 16 werksschuh in
die vierung halten thuet und ich am selben 2000
reichsgulden und an den überigen stuekhen auch 2000
reichsgulden wol verdiene.
Es haben aber ire gnaden mir auch eines tauf-
kessels halben von metall und gegossener arbait ge-
nädigen befelh gegeben. Und ob ich zwar in mei-
nem durchraisen zu Nürnberg vermaint, einen kunst-
reichen maister, so in dergleichen arbait vor andern
fürtrefflich were, zu erkhundigen, hab ich doch der-
gleichen nit betreffen mögen und doch hernach dem
Adrian de Fries nacher Prag neben Zusendung
einer visierung deßhalben zugeschrieben, der mir
zwei modell zuzuordnen versprochen, welche, sobald
ichs empfahe, iren gnaden unverlengt zugeschickt
werden sollen. Und vermain ich, es werden dieselbe
in einen rechten preß von ime zu bekommen sein.
Wessen sich nun vilhoch- und wolermelte ire gna-
den hieriber genädig resolvieren werden, bin ich
in underthenigkait gewertig auch deroselben gnedigen
willen underthenigs fieiß zu geleben ganz erbietig.
Und thue aber euer gestreng ich allein zue gue-
tem angedenkhen darneben etwas geringfüeges von
hiesiger arbait, als nemlichen ain painin palsampüx-
len, item ein klain püxlen mit zanstürern, deßglei-
chen ein messer und pyron zusenden, mit ganz
dienstlicher bit, mir ein solches in unguetem nicht
zu vermerkhen sondern mich hinfürders wie bißhero
in gunstigen befelch zu haben. Es würdet euer ge-
streng auch bei obangeregter visierung zwo in kupfer
gestochene contrafacturn vom hörzogen in Pomern
und seiner fürstlich gnaden gemahel, welche ein
hiesiger kupferstecher, namens Lucas Kilian, ge-
macht, zu finden und iren gnaden unbeschwert zu
überlifern haben, darmit, wann ire gnaden dero con-
trafactur auch in das kupfer bringen lassen wolten,
sie disen maister, doch dero gnedigen willen nach,
auch gebrauchen und, da sie eines solchen gesinnet,
zu solchem ende ir contrafactur klain gemahlt her-
ausserschickhen möchten, zweiflet mir nicht, ernanter
Kilian, wurde an seinem besten fieiß nichtzit erwin-
den lassen. So euer gestreng ich hiemit neben noch-
maliger underdienstlicher bit, oberzelte meine ent-
schuldigung und andere notturft ofthoch- und wol-
ermelten iren gnaden meinthalben zu referieren und
darbei zu beharrlichen gnaden mich underthenig
zu befelhen unangefüegt nit lassen sollen, darbei uns
allerseits dem schuez deß höchsten treülich befel-
hende. Datum Augspurg den 20./3o. martii anno
i6i3.
Euer gestreng dienstgeflißner ganz williger Hans
Rottenhaimer.
Dem edlen und gestrengen Hörman Simon von
Wartinsleben, gravlichem Holnstainischen cammer-
junkhern, meinem grosgunstigen herrn zue Pickhen-
burg.
XXXIII.
48
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euer gestreng ich underdienstlich biten thue. Be-
nebens aber so übersende deroselben ich hiemit erst-
angeregte visierung, mit fernerer dienstlicher bit, sel-
bige iren gnaden neben offerierung meiner under-
thenigen dienste zu praesentieren und deroselben
darbei zu vermelden, das sich die historia Acteonis,
wie sie ire gnaden begert, der wasser und land-
schaften halben darein nicht fliegen thuen sondern
solche sachen darein gerichtet werden müßten, welche
in die hoch taugelich seien, wie ich dann zu sol-
chem ende etliche vergebenliche fantasien von bil-
dern allein zu einer andeütung darein gemacht habe.
Da nun iren gnaden von bildern und dergleichen
historien etwas genädig belieben würde, könten sie
mir dero gnediges gefallen entweders eröffnen oder
aber durch irer gnaden bekanten herrn Marx Wel-
sern, statpflegern alhie, eine taugenliche historiam
erkiesen und mir zuwissen thuen lassen, welche ich
dann mit sonderm fieiß und ehisten gelegenheit auch
dergestalt zu verfertigen erbietig, das verhoffentlich
ire gnaden an meiner arbait ein genediges wolge-
fallen haben werden. Dieweil auch mehrhoch- und
wolermelte ire gnaden die forderung für solche ar-
bait zu wissen begert haben, ernenne ich dieselbig
hiemit auf 4000 reichsgulden, jeden zu 60 kr. ge-
rait, sinthemal das mitler stuekh 16 werksschuh in
die vierung halten thuet und ich am selben 2000
reichsgulden und an den überigen stuekhen auch 2000
reichsgulden wol verdiene.
Es haben aber ire gnaden mir auch eines tauf-
kessels halben von metall und gegossener arbait ge-
nädigen befelh gegeben. Und ob ich zwar in mei-
nem durchraisen zu Nürnberg vermaint, einen kunst-
reichen maister, so in dergleichen arbait vor andern
fürtrefflich were, zu erkhundigen, hab ich doch der-
gleichen nit betreffen mögen und doch hernach dem
Adrian de Fries nacher Prag neben Zusendung
einer visierung deßhalben zugeschrieben, der mir
zwei modell zuzuordnen versprochen, welche, sobald
ichs empfahe, iren gnaden unverlengt zugeschickt
werden sollen. Und vermain ich, es werden dieselbe
in einen rechten preß von ime zu bekommen sein.
Wessen sich nun vilhoch- und wolermelte ire gna-
den hieriber genädig resolvieren werden, bin ich
in underthenigkait gewertig auch deroselben gnedigen
willen underthenigs fieiß zu geleben ganz erbietig.
Und thue aber euer gestreng ich allein zue gue-
tem angedenkhen darneben etwas geringfüeges von
hiesiger arbait, als nemlichen ain painin palsampüx-
len, item ein klain püxlen mit zanstürern, deßglei-
chen ein messer und pyron zusenden, mit ganz
dienstlicher bit, mir ein solches in unguetem nicht
zu vermerkhen sondern mich hinfürders wie bißhero
in gunstigen befelch zu haben. Es würdet euer ge-
streng auch bei obangeregter visierung zwo in kupfer
gestochene contrafacturn vom hörzogen in Pomern
und seiner fürstlich gnaden gemahel, welche ein
hiesiger kupferstecher, namens Lucas Kilian, ge-
macht, zu finden und iren gnaden unbeschwert zu
überlifern haben, darmit, wann ire gnaden dero con-
trafactur auch in das kupfer bringen lassen wolten,
sie disen maister, doch dero gnedigen willen nach,
auch gebrauchen und, da sie eines solchen gesinnet,
zu solchem ende ir contrafactur klain gemahlt her-
ausserschickhen möchten, zweiflet mir nicht, ernanter
Kilian, wurde an seinem besten fieiß nichtzit erwin-
den lassen. So euer gestreng ich hiemit neben noch-
maliger underdienstlicher bit, oberzelte meine ent-
schuldigung und andere notturft ofthoch- und wol-
ermelten iren gnaden meinthalben zu referieren und
darbei zu beharrlichen gnaden mich underthenig
zu befelhen unangefüegt nit lassen sollen, darbei uns
allerseits dem schuez deß höchsten treülich befel-
hende. Datum Augspurg den 20./3o. martii anno
i6i3.
Euer gestreng dienstgeflißner ganz williger Hans
Rottenhaimer.
Dem edlen und gestrengen Hörman Simon von
Wartinsleben, gravlichem Holnstainischen cammer-
junkhern, meinem grosgunstigen herrn zue Pickhen-
burg.
XXXIII.
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