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daß sein Verstand seine Bibliothek, und alles was er
weiß eben so in Verwirrung darinnen sey, wie es un-
ter seinen Büchern ist. Aber ein Gelehrter für das Pub-
likum muß in dem, was er weiß, Ordnung haben,
rr muß zierlich sprechen und schreiben. Alles was er
ohne Ordnung spricht oder schreibet, dienet zu weiter
Nichts, als daß er diejenigen, die er unterrichten will,
statt sie aufzuklaren, mit Dunkelheit und Finsterniß
erfüllet.
2.
Erinnerungen wegen der Themomame.
trieft Erinnerungen hatte ich schon im sechsten Heft
dieses Journals vom vorigen Jahr S. 491. ver-
sprochen; ich will nun Wort halten.
Die üble Laune, in welche der Recensent im teut-
scheii Museum vom Februar 1778. S. 1Z4. gesetzt
wurde, entstund über die französischen Idyllen des
Herrn Bergum, in welchen derselbe temsche Idyllen-
dichter nachahmte. Wol gemerkt: nachahmte! Er wol-
le sie also nicht versisiclrend in seine Sprache überse-
tzen ; sondern er wolte nur seinen Landsleuten einige,
nicht alle Schönheiten der teutschen Dichter, durch sei-
ne Nachahmungen, fühlbar machen. Ein Unterneh-
men , das mehr unfern Dank, als bittern Tadel ver-
dienet.
Damit nun unsre Leser über den Werth dieser
französischen Zdyllen selbst urtheilen können, will ich
hier eine davon übersetzen. Das temsche Original ist
Y0N Gesner,
Idyl.