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Katalog Nr. 45 / Holzschnittbücher
217 [Petrarca (Franc.)] Griseldis. (Übers, v. Niclas von W y 1 e). Straßburg, o. Dr.
(Knoblouch?) 1520. 4". 14 ff. n. n. M. 11 Holzschnitten. Pgt.
Gocdecke I, S. 365, 9; Panzer, Ann. Zus. 1001 c; Heitz-Ritter 224; nicht bei Proctor.
Erste Ausgabe d. 16. Jahrhunderts. Von größter Seltenheil, wie die meisten Volksbücher
dieser Zeit.
Die Griseldis, das hohe Lied der Frauentreue, berichtet von einem Ritter Walter, der die schafehütende
Grisel in sein Haus aufnimmt und ehelicht. Nach der Geburt eines Knaben stellt er ihre Treue auf die
schrecklichsten Proben: Er fordert ihr den Knaben ab, um ihn angeblich töten zu lassen. Dann läßt er
sich von ihr scheinbar scheiden, um eine neue Frau zu nehmen. Griseldis zieht die Kleider aus, die ihr
Walter geschenkt und geht nackt, wie sie gekommen, wieder in ihres Vaters Haus zurück. Alle diese
Proben besteht Grisel und wird zum Schluß von Walter wieder aufgenommen. Die Vorgänge der Er-
zählung sind durch 11 interessante Holzschnitte illustriert, die mit den Holzschnitten der
Incunabelausgaben absolut nichts gemein haben, sondern selbständig, in einfachster Formgebung u.
straffer Linienführung außerordentlich lebhaft in Ausdruck u. Bewegung sind.
„Griseldis" gehörte neben der schönen Magelone zu den beliebtesten Volksbüchern d, 16. Jhdts. So
ereilte die meisten das Schicksal, zerfetzt und zerlesen zugrunde zu gehen. Saubere, intakte
Exemplare wie das unsere gehören daher zu den größten Seltenheiten.
218 Psalterium cum apparatu vulgari firmiter appresso. Lateinisch Psalter m. d.
teutschen nutzbarlichen dabey getruckt. Basel, Mich. Furter, 1503. Druck in
rot u. schwarz, m. d. schön. Signet a. d. Titel u. 13 prachtvollen groß, figürl.
Initialen. 8 unn. u. 128 (falso 130) num. Bll. 4". Gzldrbd. d. Zt. m. Linien u.
Stempelverzierung u. 1 Schließe.
Panzer 532. Heckethorn, Printers of Basle 82, 25.
Schönes, sauberes Expl. in bemerkenswert. Einbd.
p CO
L ü
ü '
0
oö
I ü
219 Psalterium cum apparatu vulgari firmiter appresso. Lateinisch Psalter mit
dem Teutschen dabey getrucket. Straßburg, Jo. Knoblouch, 1508. 4". 4 unn.
Bll. M. Titelholzschn. (König David), von Leisten m. Blatt- u.
eingefaßt u. m. einigen größeren Holzschnitt-Initialen. Holz-
pi. reich, ornamentaler Pressung (dat. 1584) u. 2 Schi.
Weller Repert. 456; Proctor 10064; Schmidt 41; Kristcller 351.
es hübschen schwarz / rot gedr. Psaltcriums.
is (Joannes). Calendarium. Venedig, P. Lichtenstein 1507. 4".
L viel. Holzschnitt-Figur, u. 2 Taf. Kart.
. Essling.
indlichen 2 Taf. geben das ,,Instrumentum horarum inequalium", dann eine beweg-
1 ferner den ,,Quadrans horologij horizontis" u. das ,,Quadratum horarium generale"
zt. Taf. ein Stückchen Pap. im weiß, ausgeschnitten.)
iehr selten, gewinnt unser Expl. erhöhte Bedeutung durch zahlreiche Marginalien u,
ganten Zeichnungen von zeitgenöss. Hand auf 20 eingelegten, bezw. angehefteten Bll.
5 Anselm.) Catalogus annorum et prineipum s. monachorum
s, ab homine condito usque in annum 1540 deduetus, plerisque
rioribus illustr. Bernae 1540. Fol. 6 unn. 68 num. Bll. M. zahlr.
11 e n. Pgt.
p 8 der interessanten Ryd'schcn Wcltchronik m. zahlreichen bemerkenswerten Holz-
el Monogrammisten 1 K (Jakob Kübel? Nagler III, 2682) und v. Mono-
1 H (Nagler II, 160).
:t ankoloriert. Etwas wasserfleckig, einige alte Besitzvermerke u, Marginalien. Sonst
) Expl.
ä)] Beschreibung aller Türckhischen Khaiser. Von irem ur-
auff die unser Zeit . . . Auch was der jetzig Türckhisch Kayser
ant . . . thyrannisch u. wuetterhisch geübt u, volbracht . . o. O.
2 Bll. M. Holzschn. a. Tit. u. letztem Bl. Pp.
(5719 u. Weller 127 geben beide nur d. Ausg. v. 1532 an.
Karl & Faber, München 2 NW
Katalog Nr. 45 / Holzschnittbücher
217 [Petrarca (Franc.)] Griseldis. (Übers, v. Niclas von W y 1 e). Straßburg, o. Dr.
(Knoblouch?) 1520. 4". 14 ff. n. n. M. 11 Holzschnitten. Pgt.
Gocdecke I, S. 365, 9; Panzer, Ann. Zus. 1001 c; Heitz-Ritter 224; nicht bei Proctor.
Erste Ausgabe d. 16. Jahrhunderts. Von größter Seltenheil, wie die meisten Volksbücher
dieser Zeit.
Die Griseldis, das hohe Lied der Frauentreue, berichtet von einem Ritter Walter, der die schafehütende
Grisel in sein Haus aufnimmt und ehelicht. Nach der Geburt eines Knaben stellt er ihre Treue auf die
schrecklichsten Proben: Er fordert ihr den Knaben ab, um ihn angeblich töten zu lassen. Dann läßt er
sich von ihr scheinbar scheiden, um eine neue Frau zu nehmen. Griseldis zieht die Kleider aus, die ihr
Walter geschenkt und geht nackt, wie sie gekommen, wieder in ihres Vaters Haus zurück. Alle diese
Proben besteht Grisel und wird zum Schluß von Walter wieder aufgenommen. Die Vorgänge der Er-
zählung sind durch 11 interessante Holzschnitte illustriert, die mit den Holzschnitten der
Incunabelausgaben absolut nichts gemein haben, sondern selbständig, in einfachster Formgebung u.
straffer Linienführung außerordentlich lebhaft in Ausdruck u. Bewegung sind.
„Griseldis" gehörte neben der schönen Magelone zu den beliebtesten Volksbüchern d, 16. Jhdts. So
ereilte die meisten das Schicksal, zerfetzt und zerlesen zugrunde zu gehen. Saubere, intakte
Exemplare wie das unsere gehören daher zu den größten Seltenheiten.
218 Psalterium cum apparatu vulgari firmiter appresso. Lateinisch Psalter m. d.
teutschen nutzbarlichen dabey getruckt. Basel, Mich. Furter, 1503. Druck in
rot u. schwarz, m. d. schön. Signet a. d. Titel u. 13 prachtvollen groß, figürl.
Initialen. 8 unn. u. 128 (falso 130) num. Bll. 4". Gzldrbd. d. Zt. m. Linien u.
Stempelverzierung u. 1 Schließe.
Panzer 532. Heckethorn, Printers of Basle 82, 25.
Schönes, sauberes Expl. in bemerkenswert. Einbd.
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219 Psalterium cum apparatu vulgari firmiter appresso. Lateinisch Psalter mit
dem Teutschen dabey getrucket. Straßburg, Jo. Knoblouch, 1508. 4". 4 unn.
Bll. M. Titelholzschn. (König David), von Leisten m. Blatt- u.
eingefaßt u. m. einigen größeren Holzschnitt-Initialen. Holz-
pi. reich, ornamentaler Pressung (dat. 1584) u. 2 Schi.
Weller Repert. 456; Proctor 10064; Schmidt 41; Kristcller 351.
es hübschen schwarz / rot gedr. Psaltcriums.
is (Joannes). Calendarium. Venedig, P. Lichtenstein 1507. 4".
L viel. Holzschnitt-Figur, u. 2 Taf. Kart.
. Essling.
indlichen 2 Taf. geben das ,,Instrumentum horarum inequalium", dann eine beweg-
1 ferner den ,,Quadrans horologij horizontis" u. das ,,Quadratum horarium generale"
zt. Taf. ein Stückchen Pap. im weiß, ausgeschnitten.)
iehr selten, gewinnt unser Expl. erhöhte Bedeutung durch zahlreiche Marginalien u,
ganten Zeichnungen von zeitgenöss. Hand auf 20 eingelegten, bezw. angehefteten Bll.
5 Anselm.) Catalogus annorum et prineipum s. monachorum
s, ab homine condito usque in annum 1540 deduetus, plerisque
rioribus illustr. Bernae 1540. Fol. 6 unn. 68 num. Bll. M. zahlr.
11 e n. Pgt.
p 8 der interessanten Ryd'schcn Wcltchronik m. zahlreichen bemerkenswerten Holz-
el Monogrammisten 1 K (Jakob Kübel? Nagler III, 2682) und v. Mono-
1 H (Nagler II, 160).
:t ankoloriert. Etwas wasserfleckig, einige alte Besitzvermerke u, Marginalien. Sonst
) Expl.
ä)] Beschreibung aller Türckhischen Khaiser. Von irem ur-
auff die unser Zeit . . . Auch was der jetzig Türckhisch Kayser
ant . . . thyrannisch u. wuetterhisch geübt u, volbracht . . o. O.
2 Bll. M. Holzschn. a. Tit. u. letztem Bl. Pp.
(5719 u. Weller 127 geben beide nur d. Ausg. v. 1532 an.
Karl & Faber, München 2 NW