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Karl-und-Faber-Kunst- und -Literaturantiquariat <München> [Hrsg.]; Karl und Faber Kunst- und Literaturantiquariat [Hrsg.]
Auktion / Karl & Faber, München: Bibliophile Kostbarkeiten aus den Bibliotheken S. D. d. Fürsten Öttingen-Wallerstein in Maihingen und des Augsburger Patriziers Marcus Fugger (III. Teil) und Beiträge aus anderem Besitz; Einblatt-Holzschnitte, Schrotblätter, Teigdrucke, illumin. Manuscripte, Holzschnittbücher und seltene Drucke des 15. und 16. Jahrhdts., Kupferstichwerke, Musik, Einbände, Naturwissenschaften und Medizin, Geschichte und Geographie (kolorierte Ansichten): 11. Mai [1934] — München, Nr. 9.1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.8602#0061
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V. Einbände.

53

V.

EINBÄNDE

Gotische Einbände s. besond. Nr. 75, 80, 82, 88, 89 („Wirffei"), 98 („Weissen-
au"), 99, 101 („ab"), 105, 108 („armbruster"), 113!

220 Lederschnittband, Deutsch, ca. 1415. 4°. Holzdeckelbd. m. schwarz. Leder
überzogen. Beide Deckel m. hübschen „gotischen", in Leder geschnittenen
Ranken besetzt. Auf den ausgespart gebliebenen Eck- u. Mittelfeldern
hübsch. Bronzebeschläge d. Zt. Schließen.

Dieser Lederschnittbd. ist ein schönes Beispiel eines guten deutschen L e-
derschnittbds. aus d. Anfang d. 15. Jhdts., der zudem noch das volle ur-
sprüngliche Beschläge aufweist. — Vorderdeckel tadellos erhalten, Rückdeckel besch.

Inhalt: Quadragesimale -— Sermones de caritate, Papierhandschrift italieni-
scher Provenienz von 1415, in Gothico-Antiqua auf 2 Spalten sorgfältig geschrieben. Rubriziert; am
Anfang eine rot-schwarze Maiblumen-Initiale. 190 fehlerhaft altfoliierte Bll.

Zwei Sammlungen scholastischer Predigten aus Italien, offensichtlich vom gleichen Schreiber.

Die Fastenpredigten beginnen Bl. 1 ro: ,,Convertimini ad me . . . Valde pie, dilectissimi in
Christo Jesu, noster summus Creator . . .", die sieben Sermones de caritate Bl, 141 ro: ,,Venite ad me
omnes, qui laboratis . . . Dilectissimi in Christo Jesu, verba hec sunt redemptoris ..." — Am Schluß
die Subskription: „1415. Eiplicit tractatus quidam de dei caritate".

— s. Taf. XV —

*221 Lederschnittband, Deutsch, ca. 1475. Fol. Holzdeckelbd. m. braun. Leder
überzogen, durch 2 diagonale Streifen in 4 Compartimente geteilt, die auf
gepunztem Grund in Leder geschnittene Ranken zeigen. Im oberen Feld,
gleichfalls auf gepunztem Grund und ebenso in Leder geschnitten, das
E y b ' sehe W a p p en (Schild m. 3 Muscheln). — Rückdeckel ebenso,
gleichfalls mit dem in Leder geschnittenen Eyb'schen Wappen.

Vorder- u. Rückdeckel, abgesehen von kleinen Beschädigungen u. unbedeutenden Wurmstichen,
gut erhalten, — Schönes Beschläge d. Zt. (nur teilweise vorhanden), Schließenbdr. fehlen, Rücken
stark defekt (Vorderdeckel lose).

Inhalt: A. v. E y b Margarita poetica, Nürnberg, Joh. Sensenschmidt, 1472. Fol. 478 (dabei 2
weiße) Bll. (Hain 6818: Brit. Mus. Cat. II, 405).

Teilweise fleckig, in d. ersten u. letzten Lagen wurmstichig.

Auf Bl. 27 farbig ausgemalte Initiale ,,A" mit großer umlaufender Rankenbordüre,
die im Unterrand einen Schild mit dem Eyb'schen Wappen trägt. — Auf Bl. 1 hs.
Eintrag: ,,A nßelm von eyb doctor / bayder rechten vnd ritter."

Albrccht v. Eyb war Domherr zu Bamberg u. Eichstätt u. Kammerherr d. Papstes Pius II.
Seine „Margarita poetica" gilt als sein Hauptwerk u. als eines der bedeutendsten Werke d. Huma-
nismus überhaupt.

— s. Taf. XV —

*222 Lederschnittband, Deutsch, ca. 1475, Imp.-Fol. Holzdeckelbd. m. braun. Le-
der überzogen, m. 3 blindgepreßten Bordüren (Springende Hirsche — Roset-
ten — laufende Hunde), im 280 : 120 mm großen Mittelfeld auf gepunztem
Grund das in Leder geschnittene Eyb' sehe Wappen (Schild m. 3 Mu-
scheln, darüber Helm mit herald. Beiwerk). Rückdeckel (nur zur Hälfte vor-
handen) lediglich m. Blindpressung.

Vorderdeckel im oberen Rand abgebrochen, so daß oben die 3 umlaufenden blindgepreßten
Bordüren fehlen. Sonst kleinere Defekte, insbesondere auch Wurmlöcher: Das Mittelstück jedoch, das
als wichtigstes die eigentliche Lederschnittarbeit (das große Eyb'sche Wappen) enthält, ist gut er-
halten.

Der Rückdeckel, der keinerlei Lederschnittarbeit aufwe'st, sondern nur blindgepreßte Bordüren
u. Felder zeigt, fehlt zur Hälfte. Rücken stark defekt.

Inhalt: Reynerus de Pisis, Pantheologia seu summa universae Theologiae. Bd. II. Nürn-
berg, A. Koberger, 1474. Imp.-Fol. 1 weiß., 421 unn. Bll. (Hain 13017).

Teilweise fleckig, die ersten Bll. mit defekt. Ecken, sonst frisches u. sehr breitrandiges Expl.
(469:330 mm Papiergröße bei 327:218 mm Satzspiegel).

Durchgehends schön rubriziert. — Auf Bl. 1 ro große in Blau u. Rot ausgemalte Ranke. Ahn-
lich auf Bl. 301 ro, 367 ro u. 391 vo. größere Initialen in Rot-Grün u. Blau-Gold.

Karl & Faber, Antiquariat, München 2 NW, Karolinenplatz 1
 
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