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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0032
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24 I. Die Schachtgräber und der Plattenring

SUßFACE BEFOCE SCHLIEMANNS EKTAVATIONS

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Abb. 5. Schnitte durch das Gräberrund (nach BSA. XXV Taf. XVII).

werden mußte. Dasselbe gilt von den Luftmauern in den Schächten; auch die
Stützmauern, welche den hochgelegenen Teil des Bezirks über den Gräbern VI, I, III
in unregelmäßigem Zuge begrenzen, sind modern. Ob es ähnliche in alter Zeit
hier gab, wissen wir nicht. Im Südosten ist dicht beim Plattenring noch ein win-
ziges antikes Mauerstück erhalten (61 auf Waces Plan Abb. 2): damit läßt sich
nichts anfangen. Keinesfalls haben in dem von Gräbern freien östlichen Drittel
des Bezirks jemals namhafte Bauwerke gestanden. Denn bei der guten Erhaltung
gerade dieses Gebietes, in dem der Plattenring so wenig versehrt ist, zum Teil noch
mit seinen Deckplatten aufrecht steht, wären von Altären, Sitzstufen oder Kult-
bauten gewiß noch Reste erkennbar geblieben, wenn es deren je dort gegeben hätte.

Im allgemeinen konnte der Erbauer des Plattenringes offenbar frei schalten.
Die auffallende Unregelmäßigkeit des Kreises, vor allem im Westen, ist durch
äußere Umstände keineswegs erzwungen worden. Dies gilt höchstens für die
leichte Abplattung im Osten, wo der Raum neben der Rampe, die demnach schon
damals zur Burg hinaufführte, nicht ganz ausreichte (Abb. 2). Weder diese kleine
Unregelmäßigkeit noch die weit erheblicheren im Westen beeinträchtigten übrigens
die geschlossene Raumwirkung. Auch in der heutigen Zerstörung übt sie auf den
Beschauer einen starken künstlerischen Eindruck aus, den Photographien freilich
kaum wiederzugeben vermögen (Taf. I—III).

Über die Konstruktion des Plattenringes geben unsere Abb. 7, 8 Aufschluß1).
Das Material ist, genau wie bei den Grabstelen, mit Ausnahme weniger Poros-
platten durchweg ein oolithartiger Süßwasserkalkstein, der im Wesentlichen aus

J) Grundlegend dazu Belger, Arch. Jahrb. X 1895, 118 ff. Wichtig ist seine Beobachtung, daß der Bau an der West-
seite des Eingangs begonnen wurde, da die letzte Platte im Osten bloß 0,30 m breit ist.
 
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