Valilwitz-^oppegarten
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86. Dahlwitz-Hoppegarten. Kirche. Grundriß (nach Ausmessung von i8z8)
Äußeres: Das an der Westwand freiliegende regelmäßige Granitquaderwerk ist unter dem Verputz der
wesentliche Baustoff auch des älteren Wcstteiles der Kirche. Von mittelalterlichen Öffnungen ist nichts
feststellbar; sämtliche Fenster und die Vorhallentür korbbogig, wohl von 17z; und 1907 verändert. Nach dem
Grundriß von i8z8 waren die äußeren Gewände senkrecht und das Fenster der Vorhalle fehlte. Ein Stich-
bogenfenster im Ostteil der Südwand und eine ebensolche vermauerte Tür in der Ostwand gehören zu der
unter dem Chorteil befindlichen herrschaftlichen Gruft von 17Z2/ZZ; ein Teil von ihr ist als Heizkeller auS-
gebaut. In der Gruft angeblich Särge von zwölf Mitgliedern der Familie v. Marschall. (Genaue Angaben
vgl. in der Beilage zum Kirchenbuch!)
Inneres: Mit glatter Putzdecke, deren Gesims um Schiff und „Chor" herumgeführt ist. Der Chor etwas
erhöht; seine Wände gegenüber dem Schiff etwas einspringend. Der Dachturm stand mit seiner Ostseite auf
vier Stützen, deren Steinsockel westlich im Schiff noch erhalten sind; der Raum dahinter erst 1907 mit Holz-
wänden abgetrcnnt. Zwei hohe, vor der Westempore stehende Holzfäulen waren wohl früher Turmstützen.
Der Jnncneindruck ist durch die Ausmalung von 19Z0 bestimmt. Hinter dem Altar in der Ostwand ein 2n-
schriftsttein: „anno 17ZZ ist an die Kirche ein nev Sticke angebavet. 2. G.M."
Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl, Hängewerk und Überzug; jedes fünfte Gespärre ein Binder.
Einbauten: Kanzelaltar. Der fünfseitige Korb mit gedrückten Eckvoluten und Hängetraube, vor reicher
Prospektwand von je einer Säule und einem Pfeiler flankiert. Die Kanzeltür mit geschnitztem Vorhang um-
rahmt; seitwärts Akanthusohrcn. Auf dem schöngeformten Schalldeckel sowie über den Enden des
aufgebrochenen Giebels Flammen- und Blütenvasen. Vermutlich 17ZZ; Bemalung 19Z0.
Ausstattung: 2n der Heimatsammlung befinden sich mehrere gotische Schnitzfiguren, vermutlich vom ehe-
maligen Altar, die bis 19Z4 auf dem Dachboden des Gutshauses lagerten.
a. Maria mit dem Kinde, 107 cm hoch, schlanke Figur im bürgerlichen Gewände mit Faltenrock, darüber zz6
weiter Mantel mit knitterigen Faltenstegen. Sie trägt eine Iackenkrone, das Kind auf ihrem rechten Arm.
Der linke Unterarm der Maria und der rechte Arm des Kindes fehlen. Entstehungszeit um 1520.
k>. Heiliger Bischof, 114 cm hoch, stark beschädigt. Beide Unterarme und ein Drittel des Gesichts mit der
Mitra fehlen. Stilistisch zu a gehörig.
c. Gruppe von Juden, wohl aus einer Darstellung der Gefangennahme Christi in einem Altarflügel; 6v cm
hoch, 75 cm breit. Neun Personen, dicht gedrängt neben- und übereinander, darunter mehrere mit spitzen
Audenhüten. 2m Vordergrund die Petrus-Malchusgruppe. Auffallend die Gewänder mit zahlreichen Parallel-
falten. Stark beschädigt.
kark
Verschönerungs-Plan, entworfen von Lenne 1821, im Besitz von Dr. G. Hinz, Berlin. Bedeutende frühe Arbeit Z57
des Künstlers.
Der heutige Park entspricht noch einigermaßen der Lenneschcn Planung und zeigt eine geschickte Einbeziehung
der Wasserläufe in die Gartenlandschaft. Auf den ziegelgemauerten Pfeilern, die die Tore von der Dorfstraße
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86. Dahlwitz-Hoppegarten. Kirche. Grundriß (nach Ausmessung von i8z8)
Äußeres: Das an der Westwand freiliegende regelmäßige Granitquaderwerk ist unter dem Verputz der
wesentliche Baustoff auch des älteren Wcstteiles der Kirche. Von mittelalterlichen Öffnungen ist nichts
feststellbar; sämtliche Fenster und die Vorhallentür korbbogig, wohl von 17z; und 1907 verändert. Nach dem
Grundriß von i8z8 waren die äußeren Gewände senkrecht und das Fenster der Vorhalle fehlte. Ein Stich-
bogenfenster im Ostteil der Südwand und eine ebensolche vermauerte Tür in der Ostwand gehören zu der
unter dem Chorteil befindlichen herrschaftlichen Gruft von 17Z2/ZZ; ein Teil von ihr ist als Heizkeller auS-
gebaut. In der Gruft angeblich Särge von zwölf Mitgliedern der Familie v. Marschall. (Genaue Angaben
vgl. in der Beilage zum Kirchenbuch!)
Inneres: Mit glatter Putzdecke, deren Gesims um Schiff und „Chor" herumgeführt ist. Der Chor etwas
erhöht; seine Wände gegenüber dem Schiff etwas einspringend. Der Dachturm stand mit seiner Ostseite auf
vier Stützen, deren Steinsockel westlich im Schiff noch erhalten sind; der Raum dahinter erst 1907 mit Holz-
wänden abgetrcnnt. Zwei hohe, vor der Westempore stehende Holzfäulen waren wohl früher Turmstützen.
Der Jnncneindruck ist durch die Ausmalung von 19Z0 bestimmt. Hinter dem Altar in der Ostwand ein 2n-
schriftsttein: „anno 17ZZ ist an die Kirche ein nev Sticke angebavet. 2. G.M."
Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl, Hängewerk und Überzug; jedes fünfte Gespärre ein Binder.
Einbauten: Kanzelaltar. Der fünfseitige Korb mit gedrückten Eckvoluten und Hängetraube, vor reicher
Prospektwand von je einer Säule und einem Pfeiler flankiert. Die Kanzeltür mit geschnitztem Vorhang um-
rahmt; seitwärts Akanthusohrcn. Auf dem schöngeformten Schalldeckel sowie über den Enden des
aufgebrochenen Giebels Flammen- und Blütenvasen. Vermutlich 17ZZ; Bemalung 19Z0.
Ausstattung: 2n der Heimatsammlung befinden sich mehrere gotische Schnitzfiguren, vermutlich vom ehe-
maligen Altar, die bis 19Z4 auf dem Dachboden des Gutshauses lagerten.
a. Maria mit dem Kinde, 107 cm hoch, schlanke Figur im bürgerlichen Gewände mit Faltenrock, darüber zz6
weiter Mantel mit knitterigen Faltenstegen. Sie trägt eine Iackenkrone, das Kind auf ihrem rechten Arm.
Der linke Unterarm der Maria und der rechte Arm des Kindes fehlen. Entstehungszeit um 1520.
k>. Heiliger Bischof, 114 cm hoch, stark beschädigt. Beide Unterarme und ein Drittel des Gesichts mit der
Mitra fehlen. Stilistisch zu a gehörig.
c. Gruppe von Juden, wohl aus einer Darstellung der Gefangennahme Christi in einem Altarflügel; 6v cm
hoch, 75 cm breit. Neun Personen, dicht gedrängt neben- und übereinander, darunter mehrere mit spitzen
Audenhüten. 2m Vordergrund die Petrus-Malchusgruppe. Auffallend die Gewänder mit zahlreichen Parallel-
falten. Stark beschädigt.
kark
Verschönerungs-Plan, entworfen von Lenne 1821, im Besitz von Dr. G. Hinz, Berlin. Bedeutende frühe Arbeit Z57
des Künstlers.
Der heutige Park entspricht noch einigermaßen der Lenneschcn Planung und zeigt eine geschickte Einbeziehung
der Wasserläufe in die Gartenlandschaft. Auf den ziegelgemauerten Pfeilern, die die Tore von der Dorfstraße