kicke
111
88. Eiche. Kirche. Grundriß, links daneben Rippenprofil
cicnc
io km westlich von Alt Landsberg. Angerdorf.
Eiche, 1Z75 bis ins 16. Jh. „Brebereke" (auch „Brcdcreyke"), hatte nach dem Landbuch 44 Hufen, der Pfarrer 4;
der Kirche stand eine Hofstatt zu, für deren Nutzung der Pfarrer an sie einen Ains zahlte. Lehnsinhaber waren
„Cune Britzik" und „Jacob Blanckenvelde". Den Wagendienst besaß der Landesherr. Krug erwähnt. Markgraf
Johann belehnte 14z; die Brüder Peter, Mattheus und Lorenz „Garnkewffer" in Berlin mit dem von ihrem Vater
zu Eiche ererbten Besitz (Riedels. XI zz6 f.). 1449 verkaufte Kurfürst Friedrich II. dem Berliner Bürgermeister
„Peter Garnekouffer" (1450,1480 „Garnekopcr") Eiche mit allen Rechten für zoo Rhein. Gulden (Riedel SB. 298).
1517 der Kanzler Stüblinger, 1556 Michael Happe zu E. 1541 gab man Eiche, das 1459 kirchlich zur Propstei Berlin
gehörte (Riedel VIII 420), bei der Visitation mit 40 Hufen an, der Pfarrer hatte 4, die Kirche 1 Hufe; die Pa-
tronatsrcchte übten abwechselnd der Kurfürst und „Michel Happ" aus (Riedel XI 476). 1547 und 1572 die
v. Krummensee, 159z und 1598 die v. Holtzendorff, nach 161z wieder die v. Krummensee zu Eiche. Unter den
v.Holtzcndorffschen Erben lagen 1608 — bis auf eine große Schäferei — zi Hufen wüst. 1652 waren die v. Löben,
später die v. Canitz, v. Canstein (1655), v. d. Hagen, v. d. Schulenburg, 1805 v. Goldbeck, i8z6 v. Arnim (vgl.
Blumberg) in Eiche ansässig. — 1Z75: 7 Kossäten, 1450/80: 4 Kossäten, Schafherde erwähnt; 1624: 10 Hüfner,
5 Kossäten; 1652: 7 Bauern, 1 Kossät; 1805: 8 Ganzbauern, 1 Halbbauer, 5 Ganzkossäten, z Einlieger, Schmiede,
Krug (54 Hufen). — Vgl. über die Kirche oben zu 1Z75,1459 und 1541. In diesem Zahr Kelch, Monstranz, Kreuz
erwähnt, etwa 60 Kommunikanten. Tochterkirche von Blumberg.
Schrifttum: Landbuch 65,276,287. — Büsching 72. — Bratring II 201. — BerghauS II ZZ7 f., 407,429-—
Fidicin I S 56 f. — Riehl-Scheu Z17. — Giertz I 192, 468. — H. Sundelin, Nachrichten über das Dorf und Gut
Blumberg im Kreise Nieder-Barnim und die ehemals und jetzt dazu gehörigen Ortschaften. Bernau 1881. — Max
Rchberg, Das Dorf Eiche im Kreise Niederbarnim (Heimat und Welt 19z 5 Nr. 1;). — Kittel IX, 8 f., zo, 55.
Kirche
Patron: Stadt Berlin. Kirchenbücher (seit 169z) und Kirchenrechnungen (seit 170z) im Pfarrarchiv Blumberg.
Schrifttum: Ledebursche Umfrage 1842.
Lage: Östlich des Dorfangers etwas erhöht und umgeben von einer mit Ziegelschichten untermischten Feld-
steinmauer, die sich im Westen in einer Ziegclpforte des 16. Jh. mit abgerundeten Formstcinkanten öffnet. Sie
hat Einfahrt und Fußgängerdurchgang, beide flachbogig.
Baugefüge: Ehemals verputzter, im 16. Jh. erneuerter, damals wohl auch eingcwölbter mittelalterlicher 88
Feldsteinbau mit in voller Breite offenbar spater vorgelegtem Wcstturm, dessen einspringendcr Oberteil Ende
des 19. Jh. in Backstein aufgesetzt ist. Im Nordosten Sakristeianbau wohl des 18. Jh.; Ledebur nennt als
Erneuerungsjahr 1707.
Äußeres: Der Unterbau des Turmes, aus unbehauenen Findlingen mit Eckquadcrn, hat im Süden eine
hohe spitzbogige, später flachbogig verkleinerte Pforte; darüber ein Korbbogenfenster; im Norden und Westen
je ein Schlitzfenster. Außerdem nach allen vier Seiten je ein Paar spitzbogiger Schallukcn im ehemaligen
Glockengeschoß. Diese sämtlichen Öffnungen mit Ziegelgewände, vermutlich Mitte des 16. Jh. Von den je
drei flachbogigen Fenstern der Nord- und Südwand des Schiffes die vier westlichen im 19. Jh. nach unten
erweitert und wohl auch wegen Empore und Sakristei verlegt; die flachbogige vermauerte Südpforte dürste
aus dem 16. Jh. stammen. Zwei schmale ältere (?) Fenster vermauert in der Ostwand zu erkennen. An einem
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88. Eiche. Kirche. Grundriß, links daneben Rippenprofil
cicnc
io km westlich von Alt Landsberg. Angerdorf.
Eiche, 1Z75 bis ins 16. Jh. „Brebereke" (auch „Brcdcreyke"), hatte nach dem Landbuch 44 Hufen, der Pfarrer 4;
der Kirche stand eine Hofstatt zu, für deren Nutzung der Pfarrer an sie einen Ains zahlte. Lehnsinhaber waren
„Cune Britzik" und „Jacob Blanckenvelde". Den Wagendienst besaß der Landesherr. Krug erwähnt. Markgraf
Johann belehnte 14z; die Brüder Peter, Mattheus und Lorenz „Garnkewffer" in Berlin mit dem von ihrem Vater
zu Eiche ererbten Besitz (Riedels. XI zz6 f.). 1449 verkaufte Kurfürst Friedrich II. dem Berliner Bürgermeister
„Peter Garnekouffer" (1450,1480 „Garnekopcr") Eiche mit allen Rechten für zoo Rhein. Gulden (Riedel SB. 298).
1517 der Kanzler Stüblinger, 1556 Michael Happe zu E. 1541 gab man Eiche, das 1459 kirchlich zur Propstei Berlin
gehörte (Riedel VIII 420), bei der Visitation mit 40 Hufen an, der Pfarrer hatte 4, die Kirche 1 Hufe; die Pa-
tronatsrcchte übten abwechselnd der Kurfürst und „Michel Happ" aus (Riedel XI 476). 1547 und 1572 die
v. Krummensee, 159z und 1598 die v. Holtzendorff, nach 161z wieder die v. Krummensee zu Eiche. Unter den
v.Holtzcndorffschen Erben lagen 1608 — bis auf eine große Schäferei — zi Hufen wüst. 1652 waren die v. Löben,
später die v. Canitz, v. Canstein (1655), v. d. Hagen, v. d. Schulenburg, 1805 v. Goldbeck, i8z6 v. Arnim (vgl.
Blumberg) in Eiche ansässig. — 1Z75: 7 Kossäten, 1450/80: 4 Kossäten, Schafherde erwähnt; 1624: 10 Hüfner,
5 Kossäten; 1652: 7 Bauern, 1 Kossät; 1805: 8 Ganzbauern, 1 Halbbauer, 5 Ganzkossäten, z Einlieger, Schmiede,
Krug (54 Hufen). — Vgl. über die Kirche oben zu 1Z75,1459 und 1541. In diesem Zahr Kelch, Monstranz, Kreuz
erwähnt, etwa 60 Kommunikanten. Tochterkirche von Blumberg.
Schrifttum: Landbuch 65,276,287. — Büsching 72. — Bratring II 201. — BerghauS II ZZ7 f., 407,429-—
Fidicin I S 56 f. — Riehl-Scheu Z17. — Giertz I 192, 468. — H. Sundelin, Nachrichten über das Dorf und Gut
Blumberg im Kreise Nieder-Barnim und die ehemals und jetzt dazu gehörigen Ortschaften. Bernau 1881. — Max
Rchberg, Das Dorf Eiche im Kreise Niederbarnim (Heimat und Welt 19z 5 Nr. 1;). — Kittel IX, 8 f., zo, 55.
Kirche
Patron: Stadt Berlin. Kirchenbücher (seit 169z) und Kirchenrechnungen (seit 170z) im Pfarrarchiv Blumberg.
Schrifttum: Ledebursche Umfrage 1842.
Lage: Östlich des Dorfangers etwas erhöht und umgeben von einer mit Ziegelschichten untermischten Feld-
steinmauer, die sich im Westen in einer Ziegclpforte des 16. Jh. mit abgerundeten Formstcinkanten öffnet. Sie
hat Einfahrt und Fußgängerdurchgang, beide flachbogig.
Baugefüge: Ehemals verputzter, im 16. Jh. erneuerter, damals wohl auch eingcwölbter mittelalterlicher 88
Feldsteinbau mit in voller Breite offenbar spater vorgelegtem Wcstturm, dessen einspringendcr Oberteil Ende
des 19. Jh. in Backstein aufgesetzt ist. Im Nordosten Sakristeianbau wohl des 18. Jh.; Ledebur nennt als
Erneuerungsjahr 1707.
Äußeres: Der Unterbau des Turmes, aus unbehauenen Findlingen mit Eckquadcrn, hat im Süden eine
hohe spitzbogige, später flachbogig verkleinerte Pforte; darüber ein Korbbogenfenster; im Norden und Westen
je ein Schlitzfenster. Außerdem nach allen vier Seiten je ein Paar spitzbogiger Schallukcn im ehemaligen
Glockengeschoß. Diese sämtlichen Öffnungen mit Ziegelgewände, vermutlich Mitte des 16. Jh. Von den je
drei flachbogigen Fenstern der Nord- und Südwand des Schiffes die vier westlichen im 19. Jh. nach unten
erweitert und wohl auch wegen Empore und Sakristei verlegt; die flachbogige vermauerte Südpforte dürste
aus dem 16. Jh. stammen. Zwei schmale ältere (?) Fenster vermauert in der Ostwand zu erkennen. An einem