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14 km südlich von Oranienburg. Angerdorf.
1412 hatte Benedikt Hoppenrade „einen drittenteil" zu Glienicke als Lehen inne (Riedel 6 149), derselbe wird 1441 ff.
als Inhaber von Einkünften genannt (Riedel 0 I 249). Kurfürst Friedrich II. belehnte 144z den Cöllner Bürger
„Peter Hoppenrade" u. a. mit einem Anteil an Glienicke (Riedel 0 I 556 f.); auch das Schoßregister nennt 1450 die
„Hoppenrode" als Lehnsleute zu „Glinickow", daö Z2 Hufen umfaßte. „Ladewich" und „Hardwich", die „Hoppen-
roden" zu Glienicke, sind 1459 bei einer Verhandlung des Klosters Lehnin bezeugt (Riedels X zoo), während 1480
die „Mußlo" und „Spigel" zu Glienicke genannt werden, von dessen 52 Hufen nur 4 besetzt waren (6 Kossäten ge-
nannt). Die Hoppenrade waren noch 1608 und 1652 (mit „Herrn Stellmachern" zusammen) Besitzer von Glienicke,
später die Ursinus, die v. Platen, 1759 v. Pannwitz. — 1624: 7 Hüfner, z Kossäten, 1652: wüst, -1805 (Besitzer
v. Pannwitz): 8 Ganzbauern, 1 Einlieger, ; Hirten (zz Hufen).
Kirchlich gehörte Glienicke 1459 zur Propstei Berlin (Riedel ^VIII 420), es war bereits 1541 Tochtergemcinde
von Stolpe, hatte aber keine Kirche. Patrone die v. Hoppenrade zu Stolpe (Riedels XI 481). Tochterkirche von
Stolpe (von Berlin-Frohnau aus versorgt).
Schrifttum: Landbuch 282.— Büsching 96. — Bratring II 202. — Berghaus II 429,454,461 f. — Fidicin I D
62 f. — Riehl-Scheu Z17. — Gicrtz 122;. — Kühnlein. — Durch 700 Lahre Glienicker Geschichte. Rheinische Bauern
als erste Siedler. Das alte Fenn. Die ältesten Häuser des Ortes (Kreiökalender 1928 S. 81 ff.). — Bruno Schulz,
Die Wiedcrbesiedlung Glienickes um 1700 (Tegel-HermSdorfer Zeitung vom 7.1.1928). — Derselbe, Glienicke zur
Zeit des zo-jährigen Krieges (ebda. 28. 1. 1928). — Derselbe, D,ie Geschichte des Sandkruges, Oranienburg-
Bernau si9zo). — Kittel XI, 26, 28.
Z79 Ansicht des Dorfes vom Ende des 18. LH., Aquarell, zi : 21,5 cm, im Märkischen Museum, Berlin.
Kircke
Patron: Stadt Berlin. Kirchenbücher (seit 1761) und Kirchenrechnungen (seit 1708) im Pfarrarchiv Berlin-Frohnau.
Schrifttum: Ledebursche Umfrage 1842.
Die heutige Kirche ist ein Backsteinneubau von 1865. sDie Vorgängerin war ein einfacher Fachwerkbau mit
schlankem westlichem Turmaufsatz, erbaut unter dem Landrat v. Platen auf Stolpe und Glienicke im
Jahr 1705.^
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26 km nördlich von Bernau.
1Z75 hatte „Schonebeke" nach dem Landbuch 64 Hufen, der Pfarrer 4, „Palmdach" und „Glutzer" besaßen 10 Hufen
zu ihrem Hofe. 2 Krüge und 40 Kossäten genannt. Einkünfte hatten dort die „prefecti de Goltz", „Palmdage", zwei
Wagendienst und Patronat. Ein Hof und die Zolleinnahme des „Blessink" werden 141z bezeugt (Riedel O I 57). Die
Jäger des Markgrafen; die Witwe des Frankfurter Bürgers „Tübtz" hatte hier auf Lebzeiten Besitz mit Obergericht,
„Lietzen" besaßen 1441 ff. u. a. hier 4 Hufen (Riedel L 1244). 1447 wurde den v. Arnim von Kurfürst Friedrich II.
u. a. ein ZinS in Schönebeck verpfändet (Riedels XII 268); das Dorf besaß zu gleicher Zeit Nutzungen in der
Werbellinschen Heide (Riedel XIIIZ69). Besitz des Klosters Zehdenick in Schönebeck bestätigte Kurfürst Friedrich II.
1452 (Riedel XIII 146). Hans Licht in Liebenwalde, der 1451 u. a. bereits mit dem Gericht in Schönebeck
belehnt worden war (Riedel -L XII 269 f.), wurde 1472 als Schultheiß des Ortes wiederum mit der halben wüsten
Feldmark „Tramasche" belehnt; seine Frau Agatha erhielt den halben Besitz als Leibgedinge (Riedel XI 410).
1491 werden die Brüder „Bome" in Schönebeck genannt (Riedel XI 440). G. Sch. gehörte zum Amt Lieben-
walde. 158 5 weilte der Kurfürst Lohann Georg hier zur Lagd (Riedel v I z 14). Seit vor 1599 Reihe der Lehnschulzen
namentlich bezeugt. 1624: zo Hüfner, 44 Kossäten, 2 Hirten, 1 Schmied; 1652: z Bauern, 5 Kossäten; 1805
(60 Hufen): 1 Lehnschulze, 25 Ganzbauern,4Halbbauern,Z9Ganzkoffäten,zi Büdner, 6z Einlieger, 1 Rademacher,
verschiedene Handwerker, Schmiede, Windmühle, Krug, kgl. Forstmeister, Landjäger, Hauptlandzollamt (vgl.
oben zu 1Z7;).
Der Kirche übereignete Kurfürst Friedrich II. 1449 einen Getreidczins von der Mühle vor Liebenwalde (Riedel -V XII
268 f.). Patron war der Kurfürst (Mitte des 16. LH., Riedel XII 281), es bestand keine Tochterkirche. Die Lieben-
wälder Kirche besaß 1581 eine regelmäßige Wachsabgabe aus Groß Schönebeck (Riedel XII 282). Mutterkirche
(Tochterrkirchen Eichhorst, Liebenthal, Schluft).
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß, GStA. Rep. 92 V L (Bernau), Nr. 19. — Landbuch 85, 277. — Büsching
250. — Bratring II 215. — Berghauö 1445; II407. — Fidicin IL 102 f. — Riehl-Scheu Z22. — Giertz 1196s. —
Hermann Steeger, Ortögeschichte der Parochie Groß Schönebeck. Ohne Ort und Lahr (um 1915 ?). — Germania
Sacra 11,546. — E. Böhm, General von Reyher (1786—1857), der Kantorsohn aus Groß Schönebeck (Kreis-
kalender 19Z1 S. 47). — Schulze 54. — Kittel XVI, 17,28.
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14 km südlich von Oranienburg. Angerdorf.
1412 hatte Benedikt Hoppenrade „einen drittenteil" zu Glienicke als Lehen inne (Riedel 6 149), derselbe wird 1441 ff.
als Inhaber von Einkünften genannt (Riedel 0 I 249). Kurfürst Friedrich II. belehnte 144z den Cöllner Bürger
„Peter Hoppenrade" u. a. mit einem Anteil an Glienicke (Riedel 0 I 556 f.); auch das Schoßregister nennt 1450 die
„Hoppenrode" als Lehnsleute zu „Glinickow", daö Z2 Hufen umfaßte. „Ladewich" und „Hardwich", die „Hoppen-
roden" zu Glienicke, sind 1459 bei einer Verhandlung des Klosters Lehnin bezeugt (Riedels X zoo), während 1480
die „Mußlo" und „Spigel" zu Glienicke genannt werden, von dessen 52 Hufen nur 4 besetzt waren (6 Kossäten ge-
nannt). Die Hoppenrade waren noch 1608 und 1652 (mit „Herrn Stellmachern" zusammen) Besitzer von Glienicke,
später die Ursinus, die v. Platen, 1759 v. Pannwitz. — 1624: 7 Hüfner, z Kossäten, 1652: wüst, -1805 (Besitzer
v. Pannwitz): 8 Ganzbauern, 1 Einlieger, ; Hirten (zz Hufen).
Kirchlich gehörte Glienicke 1459 zur Propstei Berlin (Riedel ^VIII 420), es war bereits 1541 Tochtergemcinde
von Stolpe, hatte aber keine Kirche. Patrone die v. Hoppenrade zu Stolpe (Riedels XI 481). Tochterkirche von
Stolpe (von Berlin-Frohnau aus versorgt).
Schrifttum: Landbuch 282.— Büsching 96. — Bratring II 202. — Berghaus II 429,454,461 f. — Fidicin I D
62 f. — Riehl-Scheu Z17. — Gicrtz 122;. — Kühnlein. — Durch 700 Lahre Glienicker Geschichte. Rheinische Bauern
als erste Siedler. Das alte Fenn. Die ältesten Häuser des Ortes (Kreiökalender 1928 S. 81 ff.). — Bruno Schulz,
Die Wiedcrbesiedlung Glienickes um 1700 (Tegel-HermSdorfer Zeitung vom 7.1.1928). — Derselbe, Glienicke zur
Zeit des zo-jährigen Krieges (ebda. 28. 1. 1928). — Derselbe, D,ie Geschichte des Sandkruges, Oranienburg-
Bernau si9zo). — Kittel XI, 26, 28.
Z79 Ansicht des Dorfes vom Ende des 18. LH., Aquarell, zi : 21,5 cm, im Märkischen Museum, Berlin.
Kircke
Patron: Stadt Berlin. Kirchenbücher (seit 1761) und Kirchenrechnungen (seit 1708) im Pfarrarchiv Berlin-Frohnau.
Schrifttum: Ledebursche Umfrage 1842.
Die heutige Kirche ist ein Backsteinneubau von 1865. sDie Vorgängerin war ein einfacher Fachwerkbau mit
schlankem westlichem Turmaufsatz, erbaut unter dem Landrat v. Platen auf Stolpe und Glienicke im
Jahr 1705.^
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26 km nördlich von Bernau.
1Z75 hatte „Schonebeke" nach dem Landbuch 64 Hufen, der Pfarrer 4, „Palmdach" und „Glutzer" besaßen 10 Hufen
zu ihrem Hofe. 2 Krüge und 40 Kossäten genannt. Einkünfte hatten dort die „prefecti de Goltz", „Palmdage", zwei
Wagendienst und Patronat. Ein Hof und die Zolleinnahme des „Blessink" werden 141z bezeugt (Riedel O I 57). Die
Jäger des Markgrafen; die Witwe des Frankfurter Bürgers „Tübtz" hatte hier auf Lebzeiten Besitz mit Obergericht,
„Lietzen" besaßen 1441 ff. u. a. hier 4 Hufen (Riedel L 1244). 1447 wurde den v. Arnim von Kurfürst Friedrich II.
u. a. ein ZinS in Schönebeck verpfändet (Riedels XII 268); das Dorf besaß zu gleicher Zeit Nutzungen in der
Werbellinschen Heide (Riedel XIIIZ69). Besitz des Klosters Zehdenick in Schönebeck bestätigte Kurfürst Friedrich II.
1452 (Riedel XIII 146). Hans Licht in Liebenwalde, der 1451 u. a. bereits mit dem Gericht in Schönebeck
belehnt worden war (Riedel -L XII 269 f.), wurde 1472 als Schultheiß des Ortes wiederum mit der halben wüsten
Feldmark „Tramasche" belehnt; seine Frau Agatha erhielt den halben Besitz als Leibgedinge (Riedel XI 410).
1491 werden die Brüder „Bome" in Schönebeck genannt (Riedel XI 440). G. Sch. gehörte zum Amt Lieben-
walde. 158 5 weilte der Kurfürst Lohann Georg hier zur Lagd (Riedel v I z 14). Seit vor 1599 Reihe der Lehnschulzen
namentlich bezeugt. 1624: zo Hüfner, 44 Kossäten, 2 Hirten, 1 Schmied; 1652: z Bauern, 5 Kossäten; 1805
(60 Hufen): 1 Lehnschulze, 25 Ganzbauern,4Halbbauern,Z9Ganzkoffäten,zi Büdner, 6z Einlieger, 1 Rademacher,
verschiedene Handwerker, Schmiede, Windmühle, Krug, kgl. Forstmeister, Landjäger, Hauptlandzollamt (vgl.
oben zu 1Z7;).
Der Kirche übereignete Kurfürst Friedrich II. 1449 einen Getreidczins von der Mühle vor Liebenwalde (Riedel -V XII
268 f.). Patron war der Kurfürst (Mitte des 16. LH., Riedel XII 281), es bestand keine Tochterkirche. Die Lieben-
wälder Kirche besaß 1581 eine regelmäßige Wachsabgabe aus Groß Schönebeck (Riedel XII 282). Mutterkirche
(Tochterrkirchen Eichhorst, Liebenthal, Schluft).
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß, GStA. Rep. 92 V L (Bernau), Nr. 19. — Landbuch 85, 277. — Büsching
250. — Bratring II 215. — Berghauö 1445; II407. — Fidicin IL 102 f. — Riehl-Scheu Z22. — Giertz 1196s. —
Hermann Steeger, Ortögeschichte der Parochie Groß Schönebeck. Ohne Ort und Lahr (um 1915 ?). — Germania
Sacra 11,546. — E. Böhm, General von Reyher (1786—1857), der Kantorsohn aus Groß Schönebeck (Kreis-
kalender 19Z1 S. 47). — Schulze 54. — Kittel XVI, 17,28.