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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 19.1903-1904

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Von Denkmälern - Vom Kunstmarkt - Vermischtes - Neue Bücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0482
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-^ö> VERMISCHTES

hermann hahn lenbach-plakette

der im Begriffe steht, Karlsruhe zu verlassen, um
in das romantische Dinkelsbühl überzusiedeln.
Ferner der Nachlaß des kürzlich verstorbenen Hoff-
Schülers Henry Majf.ndie und die vielversprechen-
den Erstlingswerke zweier talentvoller jüngerer
Künstler: Franz Graf und Heinrich Pforr,
sowie eine große interessante Sammlung orna-
mentaler kunstgewerblicher Entwürfe mit Pflanzen-
motiven von Käthe Rom an-Försterling, der hoch-
begabten Gattin von Professor Max Roman an der
hiesigen Malerinnenschule.

ANNHEIM. Ueber > Ausstellungen in Kunst-
museen sprach hier Herr Dr. Deneken aus
Krefeld in der Konferenz der Zentralstelle für Ar-
beiterwohlfahrtseinrichtungen. Der Redner trat für
eine Weiterbildung der Kunstausstellungen ein, die
er sich so denkt, daß die Museen, deren Schätze
oft so totenstill dastehen, planmäßig wandernde Kunst-
werke heranziehen sollten, gegen eine den Künst-
lern zu leistende mäßige Leihgebühr, um geschlossene
Ausstellungen, die bestimmte Themata ausführlich
behandeln, zu erzielen. Die jetzt übliche Hetze,
die die Kunstwerke, häufig nur geschaffen, damit der
Künstler nicht fehlt-, von einer Ausstellung zur
andern mitmachen müssen, hält der Redner wohl
nicht ganz mit Unrecht für ziemlich unfruchtbar im
Sinne tieferer künstlerischer Kultur. Der Gedanke,
den Künstlern für ihre weniger leicht verkäuflichen,
nicht auf den Geschmack der Masse zugestutzten
Werke durch die Leihgebühr eine kleine Rente zu
verschaffen, ist gewiß sehr gesund und wir wünschen
ihm eine kräftige Weiterentwicklung. Der Schreiber
dieses hat an anderem Orte einmal eine Anregung
verwandter Art gegeben, nämlich daß durch Grün-
dung von Bilderleihanstalten auch Privaten Gelegen-
heit gegeben werden möge, für mäßige Gebühren
die Bilder in ihrem Heim zu beherbergen, die sonst
in Kunstläden und Ateliers verstauben, niemand
zum Genuß, dem Künstler zum Verdruß.

MÜNCHEN. Eine Vertriebsstelle für Graphik,
geplant von der hiesigen Firma R. Piper & Co.,
will sich in den Dienst derjenigen Künstler stellen,
die auf dem jetzt zu immer größerer Bedeutung
gelangenden Gebiete der Graphik schöpferisch tätig
sind, ohne doch die geschäftlichen Maßnahmen
treffen zu können, die für den Erfolg ihrer auf weite
Verbreitung angewiesenen Werke nötig sind, wenn
den Künstlern der Lohn ihrer Arbeit nicht ent-
gehen soll. franz flaum

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