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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0081
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von Pfaffenhofen — Pfau von Rueppur.

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Wappen: In Silber ein zweimal sparten weise gebrochener schwarzer Schrägbalken; H.: silberner
Flügel mit Schildbild; Hd.: schwarzsilbern (das jüngere Miltenberger Wappenbuch, fol. 279; und das

des K. Schnitt in Basel, fol. 153). Hierher gehört

das namenlose Wappen No. 500 der Züricher Wappen-

rolle: in Schwarz ein goldener Treppenbalken; H.:

der Rumpf einer mit dem Schildbilde belegten

Mohrin mit goldenem Haar, wie die Schildsiegel von

Peter, Heinrich und Johann 1297, Johann dem

Alten 1325, Peter 1398, Diebold 1405, 1413, sowie

das Helmsiegel Johanns 1363, 1373, erweisen.

von Pfaffenhofen. P. ein abgegangener Ort

bei Owingen, B.-A. Ueberlingen. Albertus miles de

Phaphenhoven 1241, 1252, und sein Sohn gl. N.

1263 in Urkunden von Salem.

von Pfaffenzeil. Ueber die v. Pf. soll das

Stadtarchiv zu Ueberlingen Acten enthalten. Johann

v. P. 1486.
von Pfalheiin. Bruder Heinrich v. Pf., St. Joh.-Ordens in Ueberlingen, 1285.
Pfau von Rneppur. Rueppur, Dorf im B.-A. Karlsruhe, Sitz eines Bischöfl. Speyerischen und
Gräflich Eberstein. Lehnsmannengeschlechts, das später in der Mortenau Fuß faßte und in deren Ge-
schichte eine nicht unwesentliche Rolle spielte. Heinricus de Riebur, filiaster Heinrici militis dci.
Troscheler 1291, verkaufte 1294 seinen Theil am Dorfe Spessart, B.-A. Ettlingen. Renz von Rieppur
1336 Markgfl. Bad. Lehnsmann; desgleichen Arnolt der Pfawe von Rietpur 1348, 1351; er vergleicht
sich 1337 mit Kloster Frauenalb. Pafo et Heinricus fratres de Rietbür, armigeri, 1337, wegen der
Kapelle in Rueppur 1351. Der Erstere, 1358 als der Pfawe von Reipur bezeichnet. Der Vor- oder
Beiname Pavo wurde später Geschlechtsname.

Reinhard Phawe Ek. von Rüppur 1360, 1398. Hans von Rietbüre 1399. Reinhart von Rietbür,
todt 1439, verzichtete 1398 auf Schadenersatz wegen des vom Bischof von Straßburg den Brüdern von
Born abgenommenen Schlosses Wasenburg; sein Sohn Heinrich von Rietpur 1439, 1444 Markgfl. Bad.
Lehnsmann. Seit dem Anfange des 15. Jahrhunderts trat Siegfried Pfau von Rüppur durch Heirath
in die Staufenberger Ganerbschaft ein. Die übrigen Ganerben scheinen den Eindringling und seine Nach-
kommen nur ungern aufgenommen zu haben, wenigstens entspann sich bald eine Fehde, in Folge deren Sieg-
fried und Burkard P. v. R. sich 1446 in den Schutz des Kurfürsten von der Pfalz begaben. Noch vor
dem Ausgange des 16. Jahrhunderts erlosch der Staufenberger Zweig des Geschlechts, das erst mit
Philippine Charlotte Franziska Friedrike Freiin von Rieppur, geb. 1772. 27. 2., Erbin von Obermoens-
heim, O.-A. Leonberg, ausstarb, verm. 1787. 9. 5. an Ernst Leopold August Gotthelf Freiherrn von
Phull (recte Pfuhl), Kgl. Württ. Staatsminister, n. 1768. 5. 10., f 1828. 18. 2. Kgl. Württemb. Ge-
nehmigung zur Namen- und Wappen-Vereinigung als Freiherrn von Phull-Rieppur (Württ. Freiherrnstand
1834. 19. 2.; bei der Freiherrnklasse immatriculirt 1837. 26. 1.).

In geistlichen Würden finden wir: Katharina, canonissa in Hohenburg, 1443, 1468. Johannes
von Rietbür 1453 Abt von Hugshofen. Jacob Pfau v. R. 1467, 1474
decanus, 1479 scolasticus ecelesiae Basiliensis, 1481 Generalvicar des Bis-
thums Speyer, Domherr und Scholasticus der Domkirche daselbst, f 1484.
25. 2., begraben im Dom zu Speyer. Katharina P. v. R. canonissa in
Eschau. Agnes P. v. R. Aebtissin von Seebach (Rheinpfalz). Reinhard von
Rippur 1503 zum Bischof von Worms erwählt, resignirte 1524, f 1533
auf dem Stammschlosse R. Heinrich v. R., Domdechant und vicarius
generalis in spiritualibus, 1530 auf dem Reichstage zu Augsburg.

Im Jahre 1577 machten die Brüder Philipp Jacob, Balthasar und
Reinhard v. R. eine Erbvereinigung wegen der Burg R. Ein v. R., aus
dem Darmstädtischen gebürtig, kam nach Dänemark, wo er 1734 Oberst-
wachtmeister über die Königliche Leibgarde wurde.

Wappen: In Roth und auf dem Helme über einem grünen Kranze
zwei abgewendete, mit den Barten aufwärts gerichtete silberne Holzschlüssel
von alterthümlicher Form; Hd.: rothsilbern (Gruenenberg, fol. 136b; Codex

Reiber, fol. 20). Die Schlüssel haben auf den Siegeln, wo der Kranz in früherer Zeit fehlt, drei oder
vier Zähne.

Nachstehend eine Stammtafel der Staufenberger Linie des Geschlechts:
 
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