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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0198
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von Tannegg,

nicus 1318. E. de Tannen et B., frater ejus, 1216 Z. einer Urk. Kaiser Friedrichs II für Kloster
Thennenbaeh. Soror Elisabet de Tanne, im Necrolog von Günthersthal als am 3. Octoher verstorben
genannt, kann auch zu dem bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts vorkommenden alten Rappolt-
steiner Lehnsmannengeschlechte gehören, welches sich nach der Stadt Thann im Oberelsaß nannte und

im Schilde einen gekrönten Löwen führte. Die von Tann führten
in B. drei (2, 1) goldene Tannzapfen und auf dem Helme einen be-
fruchteten natürlichen Tannenbaum; Hd.: blau. (Wappencodex in
Donaueschingen, fol. 27a.)

2) Aus dem Pfälzischen Geschlechte, dessen ehemalige drei
Burgen Altdahn, Dahnstein und Grafendahn als prächtige Ruinen in
der Bayerischen Pfalz an der Straße von Weißenburg nach Pirmasens
liegen, war Johannes von Thann vermählt mit Adelheid, Tochter
Burkards von Triberg, welche 1325 und 1327 mit zwei Söhnen des
Vornamens Johannes urkundlich auftritt; ihr Siegel zeigt im ge-
spaltenen Schilde vorn die drei (2, 1) Adler von Dahn, hinten das
Wappen ihres Hauses: zwei mit den Mundlöchern auf einem Drei-
berge stehende Hifthörner. Friedrich von Than war 1422 Bisch.
Straßburg. Vogt der Pflege Ortenberg, 1424 Reichsschultheiß von
Gengenbach. Friedrich von Than erheirathete durch Eda, Erbtochter
Johanns von Wasselnheim, die Herrschaft Wasselnheim und führten
seine Nachkommen, so Friedrich, R., 1482 im gevierten Schilde: 1
und 4 das Stammwappen, 2 und 3 im b. gerandeten r. Felde einen
s. Balken als das Wappen der Vögte von Wasselnheim. Leonhard
von Thann hielt 1515 seine Eheberedung mit Agathe von Schauen-

burg. Johanna, Tochter Ludwigs von Tann und einer Pfau von Rüppur, Gemahlin Wolfgangs von
Windeck, erhielt von Kaiser Karl V d. d. Worms 1521. 16. 3. die Freiheiten des Hofes in Walters-

weier bestätigt; sie f 1542. 18. 3. und liegt in der Kirche zu Otters-
weier begraben. Die Wappen beider Eheleute befinden sich auf
einem Glasfenster des Schlosses Neu-Eberstein. Der Mannesstamm
des Geschlechts erlosch 1603. 15. 9. mit Ludwig von Dahn, begraben
in der Kirche zu Bursweiler. Wappen: In R. drei (2, 1, mitunter
auch g. bewehrte) s. Adler; H.: ein einen Spiegel haltender natür-
licher (auch g. oder s.) Affe. Weitere Nachrichten in Kindler von
Knobloch, Das goldene Buch von Straßburg, pag. 372 ff.

3) Zu dem noch blühenden freiherrlichen Geschlechte von und
zu der Tann, dessen Stammhaus im Rhöngebirge, Reg.-Bez. Cassel,
liegt und in r. Schilde einen gekrümmten s. Fisch führt, war Hart-
mann v. d. T. 1602 Joh.-O.-Comthur zu Ueberlingen, 1602, 1631 zu
Sulz und Colmar und Maria Franziska Cajetana 1739 Aebtissin von
Günthersthal.

Ungewiß welchen Wappens: Cunz von Tanne, 1356 des R.'s
Eppo von Hattstatt Vogt zu Burgheim, und Susanna, relicta qu. dicti
de Danne de Ramestein militis, residens in Celle (Zell-Weierbach),
welche 1339 dem Münsterbau in Straßburg Zinse in Zell verkaufte.
VOli Tannegg. Burg T., auch das Boller Schloß genannt, im
oberen Albgau, B.-A. Bonndorf, jetzt ein Hof bei Boll, gehörte 1412
den Rugg von Tannegg. Die Herrschaft T. mit den Ueberresten von Schloß Alt-Tannegg auf steilem
Hügel der Wutachhalde. Heinrich von Blumeneck verkaufte 1366 die Burg T. c. p. an Eglolf von
Wolfurt, R. Hilteboldus de Tannegge 1100, im Stiftungsbriefe des Klosters Alpirsbach 1095. Hugo
de Tannegge, vir nobilis, 1109. Berchtoldus de Tannega 1112, 1116. Beide erscheinen 1113 mit
(ihren Brüdern?) Walcho, Konrad und Albrecht in einer Schenkungs-Urk. der Freiherren von Waldeck
an St.-Blasien. Bertoldus et Cunradus de Tannegga 1116 Z. Urk. des Stifts Schaff hausen. Berthold
von Taneicko 1123. Anzelinus de Tannicka 1127 Z. einer Schenkung an Kloster St. Georgen. Berch-
toldus de Tanecka 1144. 8. 7. Z. einer Urk. König Konrads in Straßburg, lebte noch 1152 und war
wohl der Letzte des edelfreien Geschlechts.

Die Edelknechte v. T., wohl gleichen Stammes und Wappens mit den von Griesheim, waren ein
Lupfischer und Fürstenbergischer Dienstadel, nannten sich wohl kaum, wie die Schweizer Chroniken
angeben, nach der Burg T. zwischen Fischingen und Bichelsee im Thurgau. Erlewinus de Tannegge,
miles 1259. Die Brüder Nicolaus et Berchtoldus de Dannegge verkauften 1270 an Kloster Frieden-
 
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